Noch am Mittwoch schien es so, als ob Wirecard eine desaströse Woche an der Börse erleben könnte. Nachdem am Montag bekannt geworden war, dass die Bafin dem Zahlungsdienstleister 1,5 Millionen Euro Strafe aufgebrummt hat, weil er die Halbjahreszahlen 2018 zum Teil nicht fristgerecht veröffentlicht hatte, rutschten die Papiere bis Mittwoch auf 143,70 Euro ab. Bis zum Handelsschluss am Freitag verbesserte sich die Wirecard-Aktie jedoch wieder auf fast 149 Euro – hatte das Unternehmen doch erneut positive Neuigkeiten im Gepäck. Dazu kam eine Kaufempfehlung mit einem beinahe surrealen Kursziel.
Société Generale sieht enormes Potenzial
Es war die französische Großbank Société Generale, die Wirecard am Donnerstag nicht nur mit „Buy“ eingestuft hat. Die für die Aktie aufgerufenen 271 Euro bedeuten zudem die aktuell höchste aller derzeitigen Analystenbewertungen – und ein angenommenes Kurspotenzial von mehr als 80 Prozent. Man sei bei Wirecard wieder zum Tagesgeschäft zurückgekehrt, was sich nun auszahlen sollte, so die Einschätzung der Société Generale. Und in der Tat hatte das Unternehmen im Laufe der Woche gleich zwei Neuerungen vermeldet.
Ein neuer Cloud-Service
So gab Wirecard am Dienstag bekannt, dass man für die Paradise Group nun die digitalen Zahlungsprozesse optimiere. Für die laut Mitteilung beliebteste Restaurantkette in Singapur werde Wirecard alle Kredit- und Debitkartentransaktionen über eine Unified POS-Lösung abwickeln, hieß es. Paradise verfüge über mehr als hundert Filialen in ganz Asien, neben Singapur unter anderem in Malaysia, Indonesien, China, Japan und auf den Philippinen. Am Donnerstag kündigte Wirecard dann seine neue Salesforce Commerce Cloud an. Sie soll es Händlern ermöglichen, ihre Onlineshops mit der digitalen Financial Commerce Plattform von Wirecard zu verknüpfen. Diese akzeptiere nicht nur alle gängigen digitalen Zahlungsmethoden, Kunden profitierten zudem von Mehrwertleistungen wie Datenanalyse, Rückerstattung und Stornierung innerhalb desselben Serviceangebots.
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