Die Aktie von Wirecard dürfte in den kommenden Tagen zu einem der interessanteren Spekulationsobjekte werden. Das Papier dümpelt seit geraumer Zeit vor sich hin, ist in dieser Hinsicht jedoch deutlich besser kalkulierbar als andere Hype-Aktie wie Nel Asa oder Steinhoff. Denn: Bei Wirecard liegen Zahlen, Meldungen und ein wesentlicher offener Punkt vor, der bald abgearbeitet wird.
Zudem könnte die Aktie theoretisch von den Zinssenkungen in den USA profitieren, wenn dies die Handelstätigkeit der Wirtschaft wie erhofft anregt – der Finanzdienstleister lebt von der Geschäftstätigkeit.
Wirecard: Die Entscheidung naht
Die Entscheidung naht ohnehin. Denn Wirecard ist in den vergangenen Monaten angreifbar gewesen, weil der Finanzdienstleister wegen seiner möglichen Bilanzprobleme in Singapur selbst einen Prüfbericht bei der KPMG in Auftrag gegeben hat. Dieser wird in den kommenden Wochen erwartet.
Bis dahin wächst die Spannung, da das Unternehmen selbst mit seinen jüngsten Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr die Erwartungen erfüllt hat, aber keine Begeisterung entfachte. Analysten zeigten sich verhalten – auch ob der Prognosen, die in etwa genau den Erwartungen der Analysten entsprechen.
Dennoch beschäftigt Wirecard die Finanzmärkte geradezu unentwegt, indem permanent neue Kooperationen und Einschätzungen vermeldet werden. So gab Wirecard bekannt, zum „jetzigen Stand“ sehe das Unternehmen wegen des Corona-Virus die Prognosen für das laufende Geschäftsjahr nicht in Gefahr. Nicht-Änderungen dieser Art zu melden, ist im Vergleich zu anderen Großunternehmen erstaunlich und zeugt nach Meinung von Beobachtern als besondere Mitteilungsbedürftigkeit.
Jenseits dieser Besonderheit befindet sich das Unternehmen formal wieder in etwas besserem Gefilde, nachdem der Kurs die Unterstützungen bei 115 Euro wieder überwand und bei 120 Euro nun ggf. bereits auf höherem Niveau Stabilität findet. Allerdings ist die Überzeugung bei technisch orientierten Analysten noch nicht so ausgeprägt: Die Aktie benötigt noch einen kleinen Schritt, um zumindest den GD100 bei 122,12 Euro zu überwinden. Erst dann wären auch aus dieser Richtung neue Impulse zu erwartne.
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