Düster ist die Wahrheit, die der Markt am Mittwoch dem Unternehmen Wirecard präsentierte – die Aktie ist nach einem etwas milderen Beginn regelrecht abgestürzt. Es ging erneut um gut 17 % nach unten. Dies sieht nach einem Crash aus. Droht hier die Pleite? Gibt es eine Erholung? Den Spekulationen sind Tür und Tor geöffnet. Der neuerliche Kurssturz ist ein Hammer-Signal!
Der jüngste Tag
Es sieht so aus, als solle es schnell zu einer Entscheidung über das Unternehmen kommen – möglicherweise sogar über die Existenz. Der jüngste Tag droht: Das Unternehmen hängt aktuell an mehreren seidenen Fäden. Die Banken können durch die fehlende Vorlage des Jahresabschlusses die Kreditlinien zusammenstreichen. Das wiederum wäre überaus fatal. Fraglich, ob Wirecard aus dem Hut neue Finanziers zaubern könnte.
Der zweite offene Punkt: Wie werden sich die Geschäftspartner verhalten? Denn die Kunden sind naturgemäß der noch bedeutendere Finanzierungsstrom des Unternehmens. Bloomberg meldete bereits, die ersten Kunden bzw. Geschäftspartner würden nun „abspringen“. So möchte der neu gewonnene Kunde „Grab“, ein Fahrdienstleister in Singapur, offenbar mit der „Integrationsvorbereitung“ nicht beginnen. Die Telefon-Gesellschaft Orange möchte für die Orange Bank offensichtlich einen neuen Dienstleister für die Zahlungsabwicklung suchen. Auch aus Frankreich kommen von der Fluggesellschaft AirFrance-KLM entsprechende Signale.
Sollte dies eine öffentlich wahrnehmbare Welle werden, könnte ein weiterer Absturz bevorstehen. Dann wäre die Frage zu stellen, ob Wirecard seine Geschäfte überhaupt dauerhaft wird vorführen können. Schon zweifelt ein Analyst von Mirabaud, ob das Unternehmen seine Lizenzen von Visa und Mastercard wird halten können. Mit anderen Worten: Inzwischen steht das Geschäftsmodell wegen des massiven Vertrauensbruchs in Frage. Finanzmärkte und Kunden scheinen sich abzuwenden. Ein größeres Alarmzeichen für das Kursziel kann es kaum geben.
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