Nach zuletzt heftigen Kursverlusten beginnt die neue Woche bei Wirecard mit deutlichen Aufschlägen. Am Montag konnte die Aktie knapp 15 Prozent aufsatteln und setzte sich damit auch an die Spitze im DAX und TecDAX. Und die Erholung scheint sich auch am Dienstag fortzusetzen, denn bis zum Mittag steigt die Aktie um weitere knapp 5 Prozent. Ob damit schon das letzte Wort in der von der Financial Times losgetretenen Debatte um unrechtmäßige Rechnungslegungsvorgänge gesprochen ist, muss abgewartet werden. Die Erfahrung zeigt jedenfalls, dass die Aktie nach solchen Tiefschlägen immer wieder zurückgekommen ist und die Vorwürfe letztlich im Sande verliefen. Gelingt auch diesmal der Turnaround, wäre das Aufwärtspotenzial enorm. Das zeigt auch der Blick in die Statistik.
Blick auf das Renditedreieck
Ich sehe mir bei solchen in Schieflage geratenen Aktien gerne das sogenannte Renditedreieck an, um die Anlageentscheidung statistisch zu durchleuchten. Hierbei werden beliebige Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkte zum Ende eines Jahres betrachtet, um so die jeweils erzielten Renditen zu ermitteln. Außerdem wird ein Durchschnittswert für alle Exit-Zeitpunkte im betrachteten Zeitraum gebildet.
Beispielsweise haben Anleger, die Ende 2004 bei Wirecard eingestiegen und Ende 2018 wieder ausgestiegen sind, eine jährliche Rendite von durchschnittlich 38,8 Prozent erzielt. Auch zu jedem anderen Exit-Zeitpunkt wäre eine positive Rendite erzielt worden, im Durchschnitt sogar 50,7 Prozent. Seit 2000 gab es nur fünf Jahre, in denen eine negative Jahresrendite erzielt wurde. Starke Verluste gab es vor allem in der Zeit nach der Dotcom-Blase (2001, 2002) und im Jahr der Finanzkrise (2008). Eine Kaufen-und-Halten-Strategie hätte bei einem Ausstieg im Jahr 2018 unabhängig vom Kaufzeitpunkt immer zu einer positiven Rendite geführt.
Wie geht es nun weiter?
Rechnet man alle Renditepaare zusammen, ergibt sich eine durchschnittliche Jahresrendite von 35,22 Prozent. Demzufolge könnte die Aktie statistisch betrachtet am Ende des Jahres noch deutlich im Plus stehen und eine um fast 50 Prozentpunkte höhere Rendite erreichen als zum jetzigen Zeitpunkt (-13,4 Prozent). Als Kursziel würde sich auf dieser Grundlage ein Wert von 179,57 Euro ergeben.
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