Wirecard begann die Woche mit einem Paukenschlag. Die Aktie des Unternehmens fiel gleich noch einmal um -3,5%. Jetzt wird es dramatisch. Doch Wirecard beginnt, sich zu wehren. Die Konzernspitze hat ein „Statement“ zum KPMG-Sonderprüfungsfall verfasst, das aufhorchen lässt.
Wirecard: Keine Befürchtungen bestätigt
Wirecard meint, dass die „Compliance- und Organisationsmängel“, die zurecht festgestellt worden sein, nun nicht mehr existieren würden. Die Mängel, die in dem Bericht genannt würden, würde das Unternehmen sehr ernst nehmen. Die Kritik und die Zweifel jedoch dürften mit diesem Vorgehen noch nicht ausgeräumt sein. Denn die Erklärung ist reichlich dürftig, so Analysten.
Das Unternehmen sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, dass der Drittpartner, auf dessen Angaben es in der zu prüfenden Bilanz ankäme, keine Daten angegeben hätte. Genau deshalb hat die KPMG an der Stelle die Bilanz nicht kommentiert. Dies wiederum hat zu dem sagenhaften Absturz der vergangenen Woche geführt, der jetzt in einem neuen Angriff auf einen Tiefpunkt kulminiert. Noch ist der Tiefpunkt nicht ganz erreicht, aber etwa 84 Euro wären das tiefste Kursziel im Rahmen der Corona-Krise.
Einen Ausweg nach oben sehen insbesondere Charttechniker jetzt nicht. Denn es gäbe allenfalls in Höhe von 100 Euro wieder einen Anker, der den Weg nach oben weisen könnte. Deshalb wird die Aktie aus Sicht der Charttechniker im Abwärtstrend verharren. Sollten die Notierungen nach dem Minus von -34 % seit drei Monaten jetzt auch die Marke von 80 Euro unterkreuzen, könne es sogar deutlich weiter abwärts gehen.
Technische Analysten gehen gleichfalls von einem negativen Kursziel aus. Alle relevanten Marken deuten auf einen Kursrutsch, der Baisse-Modus ist aktiviert. In der Gesamtschau dürfte Wirecard jetzt zu den am wenigsten starken Unternehmen im Dax zählen – und an den deutschen Börsen insgesamt.
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