Die Wirecard-Aktie tut sich nach den Anschuldigungen der Financial Times weiterhin extrem schwer, wieder Fahrt aufzunehmen. Zwar konnte sich die Aktie nach dem Rückfall unter die 100-Euro-Marke inzwischen wieder bis in den Bereich von 120 Euro nach oben kämpfen, doch an dieser Stelle kommen die Anleger nicht weiter. Sie scheinen dem Braten nicht so ganz so trauen und rechnen möglicherweise mit einer weiteren Attacke. Spätestens bis zum 4. April will Wirecard den Prüfbericht der Compliance-Kanzlei Rajah & Tann vorlegen, um so die erhobenen Vorwürfe zu wiederlegen. Bislang gibt es nur Dementis.
Es wäre nicht verwunderlich, wenn die Aktie anschließend wieder kräftig ansteigen würde, sofern sich die Anschuldigungen als unbegründet erweisen. In diesem Fall hätte die Aktie starkes Erholungspotenzial.
Hohe Gewinnwahrscheinlichkeit laut Renditedreieck
Ich sehe mir bei solchen in Schieflage geratenen Aktien gerne das sogenannte Renditedreieck an, um die Anlageentscheidung statistisch zu ergründen. Hierbei werden beliebige Einstiegs- und Ausstiegszeitpunkte zum Ende eines Jahres betrachtet, um so die jeweils erzielten Renditen zu ermitteln. Darüber hinaus wird ein Durchschnittswert für alle Exit-Zeitpunkte im betrachteten Zeitraum gebildet.
Beispielsweise haben Anleger, die Ende 2002 bei Wirecard eingestiegen und Ende 2018 wieder ausgestiegen sind, eine jährliche Rendite von durchschnittlich 41,3 Prozent erzielt. Auch zu jedem anderen Exit-Zeitpunkt wäre eine positive Rendite erzielt worden, im Durchschnitt sogar 61 Prozent. Seit 2000 gab es nur fünf Verlustjahre und 13 Jahre, in denen eine positive Rendite erzielt wurde. Eine Kaufen-und-Halten-Strategie hätte bei einem Ausstieg im Jahr 2018 unabhängig vom Kaufzeitpunkt immer zu einer positiven Rendite geführt und auch sonst in 89,47 Prozent der Fälle.
Wo liegt das Kursziel?
Kombiniert man alle Renditepaare seit 2000, ergibt sich eine durchschnittliche Jahresrendite von 35,22 Prozent. Demnach könnte die Aktie statistisch gesehen am Ende des Jahres noch deutlich im Plus stehen und eine um gut 45 Prozentpunkte höhere Rendite erreichen als zum jetzigen Zeitpunkt. Momentan notiert die Aktie mit 10,39 Prozent im Minus. Als Kursziel würde sich auf dieser Basis ein Wert von 179,57 Euro ergeben.
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