Wirecard steht vor dem letzten Handelstag des Börsenjahres. Die Aktie hat am Freitag noch einmal massiv an Vertrauen gewonnen. Es ging um fast 1 % nach oben. Viel wichtiger ist dabei jedoch ein anderes Signal. Nur: Wie stark werden sich die Notierungen jetzt noch entwickeln, fragen sich die Analysten und warten auf weitere Signale zum Jahresausklang. Unter dem Strich ist die Chance auf deutlich fallende Werte relativ groß.
Wirecard hinterlässt Fragen
Das Unternehmen hinterlässt schlicht Fragen. Zum Beispiel sind sich Analysten nicht sicher, ob die Prüfung der Bilanz wegen der Vorwürfe durch die FT und durch das Handelsblatt in den kommenden Wochen auch nur eine neue Stabilität zulässt. Vermutlich werden immer neue Gerüchte die wirtschaftlichen Erholungsversuche konterkarieren.
Schlecht ist zudem, dass das Weihnachtsgeschäft, wie verlautbart wurde, „die Kassen klingeln lässt“. Denn auf der anderen Seite haben auch die stets neuen Kooperationen, von denen Wirecard sprach, den Kurs zuletzt nicht mehr retten können. Daher:
Die Aktie steht alleine charttechnisch massiv unter Druck. Der Wert konnte sehr kurzfristig eine Aufwärtstrendgerade realisieren, die nun allerdings bei 106 Euro nur schwache Unterstützung verschafft. Wenn die Notierungen es schaffen, über 106 Euro hinauszuklettern, könnte es indes zu einer Erholung bis zu 115 Euro kommen. Dann jedoch sind die Hürden zu stark.
Übergeordnet bleibt es daher beim Baisse-Modus. Der Wert könnte in den kommenden Wochen aus Sicht der Analysten deshalb einmal die 100er-Marke nach unten testen. Wenn es zu dieser Prüfung kommt, fallen die Notierungen mit höherer Wahrscheinlichkeit sogar auf bis zu 90 Euro nach unten.
Technische Analysten schließen sich der Auffassung an: Die Aussichten sind vergleichsweise eingetrübt. Denn die Aktie könnte in den kommenden Tagen die 200-Tage-Linie mit mehr als 20 % Abstand keinesfalls einholen. Das heißt: Am letzten Handelstag wäre es nicht überraschend, wenn die Grundlage für fallende Kurse 2020 gelegt wird.
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