Eigentlich sollte der Wirecard-Untersuchungsausschuss nach rund einem halben Jahr zu einem Ende finden. Daraus wird jetzt aber erst einmal doch nichts. Quasi in der allerletzten Minute wurde die Entscheidung gefällt, weitere Zeugen zu befragen und das Prozedere damit noch etwas in die Länge zu ziehen.
Zuvor wurden Berichte des „Bayrischen Rundfunk“ publik, laut denen die Commerzbank bereits Anfang 2019 bedeutende Hinweise auf die Betrügereien bei Wirecard sowohl an das Unternehmen selbst als auch die Behörden geliefert hätte. Warum diese nicht weiter verfolgt sein, dürfte in den kommenden Wochen eifrig diskutiert werden.
Schuld sind immer die anderen
Derweil hat die große Koalition ihren Abschlussbericht bereits vorgestellt, über den sich zahlreiche Experten aber eher enttäuscht zeigen. Besonders bei der Schuldfrage für den ganzen Schlamassel wird oftmals um den heißen Brei herumgeredet und am Ende waren es immer die anderen. Ein solches Muster war in den letzten Monaten schon des Öfteren zu erkennen.
Es wird wohl noch eine Weile dauern, bis endgültig Klarheit in die Angelegenheit kommt, so dass denn jemals der Fall sein sollte. Aus Anlegersicht ist all das ohnehin nur noch bedingt von Interesse. An der Börse ist das Thema Wirecard längst ausgelutscht.
Die Wirecard-Aktie ist nichts mehr wert
Die Wirecard-Aktie notiert nicht erst seit gestern tief im Kurskeller und nahe der Bedeutungslosigkeit. Der einstige Shooting Star ist zum Pennystock verkommen und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis es zum Totalverlust kommt. Am Wochenende standen auf dem Ticker noch 0,40 Euro.
In den letzten Tagen zeigte sich dabei sogar tatsächlich so etwas wie eine Aufwärtstendenz, auf die Anleger aber nicht allzu viel geben sollten. Die Wirecard-Aktie ist kaum mehr als ein Spielball von Spekulanten und die Kursbewegungen lassen sich weder mit der Charttechnik noch mit der Nachrichtenlage erklären. Die Chancen für signifikante Gewinne sind hier ähnlich hoch wie beim Lottospielen.
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