Lieber Leser,
Wirecard ist am Dienstagmorgen um mehr als 15 % gestiegen. Die Aktie war vormals unter Lug und Betrug zum absoluten Hype-Wert an den deutschen Märkten aufgestiegen und hat sich durch die Bilanzmanipulationen um mehr als 99 % nach unten verabschiedet. Sollte es jetzt zu einem ungeahnten Comeback kommen? Sollte die Aktie jetzt unvermittelt sogar wieder einen Turnaround hinlegen, beim dem Sie als Investor frühzeitig und aussichtsreich einsteigen können?
Wirecard: Wie der Teufel
Dieser massive Kursgewinn ist allenfalls damit zu „erklären“, dass es immer wieder Hoffnung darauf gibt, einzelne Geschäftsbestandteile in der einen oder anderen Form rentabel weiter zu betreiben o.ä. Das Geschäft insgesamt liegt jedoch – aus meiner Investoren-Sicht – darnieder.
Wirecard ist ein Penny-Stock geworden, eine Aktie, die mit wenig Kapitaleinsatz von Spekulanten geradezu beliebig nach unten und oben gezogen werden kann. Relative Gewinne in Höhe von 15 % bedeuten, dass der Wert gerade um etwas mehr als 15 Cent pro Aktie gestiegen ist.
Wenn Sie den Kurs eines solchen Papieres beeinflussen wollten, weil Sie beispielsweise noch 1.000 Stücke im Depot haben, dann bieten Sie als Kurs einfach einen etwas höheren Betrag pro Aktie, schon wird a) jemand verkaufen und b) damit ganz offiziell den Kurs nach oben gesetzt haben. Ob dies bei Wirecard passiert ist? Das weiß (fast) niemand. Ich würde der sogenannten „Erholung“ überhaupt keine Bedeutung schenken.
Vielmehr sollten wir uns alle wundern darüber, wie schnell aus einem Muster-Unternehmen der Teufel persönlich werden kann. Das Unternehmen Grenke, das jetzt massiv unter Druck geraten ist, wird schon einige Male mit „Wirecard“ verglichen. Wirecard ist als Begriff schon Beschreibung genug, um Angst auszulösen.
Das Unternehmen Nikola wurde gleichfalls mit „Wirecard“ verglichen, zumindest stand die Frage im Raum. Nikola wird schlicht von einem Hedgefonds per Börsenbrief vorgeworfen, das Kerngeschäft des Unternehmens, den Bau von E-LKWs, gar nicht betreiben zu können. Ersichtlich ein Angriff von Short-Sellern. Es reicht auch hier der Name „Wirecard“.
Wirecard also steht für „Lug und Betrug“. Selbst wenn Teile gerettet werden und sich die Aktie erholt, würde es Jahre dauern, bis die Schlagzeilen nicht permanent an den Bilanzskandal erinnern. Selbst die Regierung steht noch unter Druck und muss das Verhalten der Behörden gegenüber dem praktisch vertuschten Bilanzproblem in Ausschüssen erläutern. Finanzminister und Kanzlerkandidat Olaf Scholz könnte – hypothetisch – noch vor der Bundestagswahl darüber stolpern.
Wenn also eine solche Aktie jetzt einmal einen Ausbruch schafft oder über Tage steigen sollte, halte zumindest ich die Füße still. Wirecard ist auf absehbare Zeit im besten aller Fälle ein Zocker-Papier. Wenn Sie aussichtsreich(er) zocken wollen, setzen Sie auf Unternehmen, die bei Entdeckung und Zulassung eines Corona-Impfstoffs indirekt profitieren.
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