Nachdem der externe Prüfbericht einer Singapurer Anwaltskanzlei Wirecard in einigen Punkten entlastet und damit auch die schwer angeschlagene Aktie wieder etwas belebt hatte, folgte am Freitag nun ein erneuter deftiger Rücksetzer. So verlor die Aktie zeitweise bis zu 8,8 Prozent auf 111,6 Euro und war damit Schlusslicht im Dax.
Der Grund für den Rückschlag: wieder mal ein neuer Bericht der „Financial Times“ (FT). Wie die Nachrichtenagentur Reuters am Freitag mitteilte, sei die Londoner Wirtschaftszeitung erneut dem Verdacht nachgegangen, dass Teile des Wirecard-Asiengeschäfts auf Scheinumsätzen mit zweifelhaften Partnerunternehmen basierten.
Wirecard weist auch neuen FT-Bericht zurück
Die FT berief sich hierbei auch auf Ermittlungen der Singapurer Polizei, die in der dortigen Niederlassung des Dax-Konzerns wegen des Verdachts auf Unregelmäßigkeiten ermittelt. Wirecard wies auch den neuen FT-Bericht scharf zurück. So handle es sich um „falsche und irreführende Informationen“, betonte eine Konzernsprecherin. „Die heute veröffentlichten ungenauen Informationen wurden von der ‘FT’ absichtlich falsch zitiert, um Tatsache und Fiktion weiter zu verzerren.“
Der neue Bericht schlägt damit ein weiteres Kapitel in der seit Januar andauernden Fehde zwischen dem britischen Wirtschaftsblatt und dem deutschen Zahlungsabwickler auf. Der bei München sitzende FinTech-Konzern hat zuletzt gar eine Schadensersatzklage gegen die Zeitung und den verantwortlichen Autor eingereicht.
Marktmanipulation durch Außenstehende?
Übrigens: Der Autor der Berichte ist nach Reuters-Informationen auch unter den Beschuldigten in einem Ermittlungsverfahren der Münchner Staatsanwaltschaft – wegen des Verdachts auf Marktmanipulation durch Außenstehende. Jenes Verfahren, das die Strafermittler in Kooperation mit der Finanzaufsicht Bafin führen, dauere noch an, so eine von Reuters zitierte Behördensprecherin am Freitag. Anhaltspunkte zu Straftaten in Deutschland gebe es nach wie vor keine, hieß es bei der Behörde weiter.
Auch der von Wirecard kürzlich zusammengefasste Prüfbericht der Singapurer Anwaltskanzlei Rajah & Tann war zu dem Ergebnis gekommen, dass es hierzulande zu keinen Straftaten von Wirecard-Mitarbeitern gekommen sei. „Einzelne lokale Angestellte in Singapur können sich jedoch möglicherweise nach lokalem Recht strafbar gemacht haben“, so die am Dienstag veröffentlichte Wirecard-Pressemitteilung.
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