Ob Gamestop oder AMC: In den letzten Monaten haben im Netz organisierte Kleinanleger immer wieder in konzertierten Aktionen auf schwer angeschlagene Unternehmen gesetzt. Die entsprechenden Aktienkurse schossen daraufhin massiv in die Höhe – obwohl die Bilanzen der betroffenen Unternehmen einen solchen Kurshype nicht rechtfertigen konnten.
Jetzt wird plötzlich die Windeln.de-Aktie gehypt
Nun hat die Internetgemeinde offenbar ein weiteres Ziel ausgemacht. Im Mittelpunkt: der deutsche Versandhändler für Babyartikel, Windeln.de. Am Montag schnellte die Aktie um unglaubliche 120 Prozent nach oben (Stand: 16:00 Uhr).
Ähnlich wie bei anderen plötzlichen Börsenhypes der vergangenen Zeit ist auch diese Euphorie nicht wirklich durch eine spezielle Nachricht des Unternehmens selbst zu erklären. Auf einschlägigen Portalen wie Reddit kursieren derzeit aber Meldungen, dass chinesische Shortseller, die auf fallende Kurse wetten, bei Windeln.de aktiv geworden sind.
Es liegt also nahe, dass die im Netz organisierten Kleinanleger auch bei Windeln.de den Shortsellern ein Bein stellen wollen. Bei diesen sogenannten Wallstreetbets schließen sich Anleger zeitgleich zusammen und pushen eine kleine, leicht zu beeinflussende Aktie nach oben.
Die meist jungen Privatanleger zielen darauf ab, dass andere Trader auf den Zug aufspringen. Auf der einen Seite wollen sie damit den Shortsellern Verluste verschaffen. Auf der anderen Seite dürften einige der Initiatoren auch die eigene Rendite im Blick haben.
Angesichts des enormen Handelsvolumens bei Windeln.de am Montag scheint das Konzept der Wallstreetbets wieder einmal zu funktionieren – zumindest vorerst. Bilanziell sieht es für die Firma derweil alles andere als rosig aus.
Windeln.de: Bilanzschieflage – Hoffnung auf China
Im ersten Quartal 2021 erzielte Windeln.de einen schmalen Umsatz von 14,6 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht das einem Rückgang von 1,9 Prozent.
Und auch die Gewinnentwicklung verlief schlechter. Der Betriebsverlust (EBIT) lag in Q1 bei 3,5 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte man den Verlust immerhin noch auf 2,4 Millionen Euro eingrenzen können.
Das Unternehmen erwirtschaftete in Q1 rund 70 Prozent seines Umsatzes in China. Immerhin: Windeln.de will in der Volksrepublik künftig weiter wachsen. So hat die Firma Anfang des Jahres ihr dortiges Angebot ausgebaut. Dabei handelt es sich um eine neue Einkaufsplattform, die direkt mit dem in China beliebten Messenger WeChat verbunden wurde. Nutzer können damit ohne Umwege Produkte mit Freunden oder Familie teilen.
Die Offensive in China dürfte allein für sich genommen aber wohl kaum ausreichen, um den jüngsten Kurs-Boom rational zu begründen. Anleger können sich mit Windeln.de aktuell also leicht die Finger verbrennen.
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