Watchlist Aktie der Woche Silber: Die Feder spannt sich dramatisch und MAG Silver profitiert

Der Silbermarkt ähnelt derzeit einer Feder, die von beiden Seiten immer stärker zusammengedrückt wird. Es entsteht eine enorme Spannung, deren Entladung zwar zeitlich ungewiss, aber unausweichlich ist. Brancheninsider sind sich einig, dass der Druck eines Tages mit großer Wucht freigesetzt wird.

Die Größe des Silbermarktes

Ein erster Gedanke, der zum Verständnis dieser Situation beiträgt, betrifft die geringe Größe des Silbermarktes. Die weltweite Bergbauindustrie produziert jährlich rund 800 Millionen Unzen Silber. Multipliziert man diese Menge mit dem aktuellen Spotpreis, ergibt sich ein Jahreswert von etwa 2,4 Milliarden US-Dollar. Um diesen Betrag ins Verhältnis zu setzen: Beim Handel mit NVIDIA-Aktien wird derselbe Geldbetrag in weniger als zwei Tagen umgesetzt. Im Vergleich zu NVIDIA und anderen momentan stark favorisierten Technologieaktien ist der Silbermarkt somit winzig.

Primäre Silberminen und ihre Bedeutung

Wendet man den Fokus von der gesamten Silberproduktion auf die primären Silberminen, also jene Minen, die Silber als Hauptprodukt fördern, verschärft sich das Bild noch mehr. Lediglich 200 der 800 Millionen Unzen Jahresproduktion, also etwa 25%, stammen aus diesen primären Silberminen. Im ersten Quartal 2024 deckten jedoch allein Indien und die Solarindustrie, zwei der wichtigsten Verbraucher, 35% der gesamten Silbernachfrage ab. Das bedeutet, dass die primären Silberminen praktisch ausschließlich für die Solarindustrie produzieren. Diese wird ihren Silberbedarf bald deutlich erhöhen müssen, da neue Solarmodule fast doppelt so viel Silber benötigen wie die bisherigen Module.

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Die Frage der Silberversorgung

Dies führt zwangsläufig zur Frage, woher das notwendige Silber kommen soll. Innerhalb der Industrie kann diese Frage niemand beantworten. Bislang wurde das Defizit zwischen Angebot und Nachfrage durch bestehende Lagerbestände ausgeglichen. Nach vier Jahren mit einem solchen Defizit sind diese Bestände jedoch weitgehend erschöpft. Ein wichtiger Aspekt für Investoren ist hierbei: Selbst wenn man die Silberminen mit unbegrenzten finanziellen Mitteln unterstützt, würde dies nicht sofort zu einer höheren Silberverfügbarkeit führen. Der Aufbau neuer Kapazitäten ist nämlich sowohl sehr kostspielig als auch zeitaufwendig.

Konsequenzen für den Markt

Wenn die Lagerbestände erschöpft sind, muss die Nachfrage entweder drastisch sinken oder ein Teil der Käufer wird über mindestens zwei bis drei Jahre hinweg nicht bedient werden können. Da viele Abnehmer dringend Silber benötigen, um ihre Produktion aufrechtzuerhalten, droht der Preis regelrecht zu explodieren. Niemand möchte zu den Käufern gehören, die letztlich leer ausgehen.

Die derzeitige Situation im Silbermarkt zeigt eindrücklich, wie ein kleiner Markt unter hohem Druck stehen kann und welche dramatischen Auswirkungen dies auf Angebot und Nachfrage haben kann.

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