Blicken wir am letzten Tag des Jahres in die Zukunft: Welche technologischen Trends können unser Leben zukünftig stärker beeinflussen?
In der vergangenen Woche habe ich Ihnen hier im Schlussgong über das Thema Wasserstoff berichtet. Meine These: Es gibt nicht die eine Antriebsart, die die Zukunft der Mobilität sein wird. Wir brauchen einen vernünftigen Mix aus verschiedenen Antriebsarten. Und ein Bestandteil dieses Mixes wird die Brennstoffzellentechnologie sein.
Heute stelle ich Ihnen, wie angekündigt, einige Unternehmen vor, die davon profitieren werden, dass die Brennstoffzellentechnologie ein wesentlicher Bestandteil moderner Mobilitätskonzepte sein wird.
An der Börse wurden die Investitionen der Unternehmen in die Wasserstofftechnologie noch nicht gewürdigt. Alle 3 Werte haben im Börsenjahr 2018 schwach abgeschnitten und weisen jetzt Aufholpotenzial auf.
H&R: Spezialchemieunternehmen setzt auch auf Wasserstoff
H&R ist ein deutsches Spezialchemieunternehmen, das seit einiger Zeit auch auf Wasserstoff setzt. H&R hat bereits im November 2017 in Hamburg-Neuhof die zu dem Zeitpunkt weltweit größte regelflexible Elektrolyse-Wasserstoff-Anlage eingeweiht.
Die Aktie von H&R ist im zurückliegenden Jahr deutlich unter die Räder gekommen. Teilweise hatte das Unternehmen leichte operative Probleme, da der für H&R wichtige Ölpreis extrem geschwankt hat. Der starke Kursrückgang ist aber zu großen Teilen auf die allgemeine Marktschwäche (besonders bei Nebenwerten) zurück zu führen. Aktuell ist die Aktie meines Erachtens viel zu günstig bewertet.
Autozulieferer ElringKlinger setzt auf Brennstoffzellen und E-Mobilität
Auch der Autozulieferer ElringKlinger ist im Bereich Wasserstoff bzw. im Bereich der Brennstoffzellen tätig. ElringKlinger setzt sogar gleich auf mehrere wichtige Zukunftsthemen: Das Unternehmen ist inzwischen bei Leichtbaukomponenten, Batteriemodulen, Brennstoffzellentechnologie und elektrischen Antriebssystemen unterwegs.
Bei der Brennstoffzellentechnologie profitiert ElringKlinger von dem, was in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten das sogenannte Brot-und-Butter-Geschäft des Unternehmens war: nämlich die Herstellung von Zylinderkopfdichtungen.
Denn die Bipolarplatten zur Abdichtung bei der Brennstoffzelle sind bei der Produktionstechnologie den Zylinderkopfdichtungen des Verbrennungsmotors sehr ähnlich. Es gibt in diesem Bereich also große Synergien zu der bisherigen Kernkompetenz von ElringKlinger.
Dennoch ist die ElringKlinger-Aktie derzeit weit von ihren vor wenigen Jahren erreichten Höchstständen entfernt. Die Investitionen in neue Technologien verschlingen zunächst viel Kapital. Aber: Die Automobilzulieferer, die nicht investieren, werden zukünftig als Konkurrenten ausfallen. Auch diese Aktie ist meiner Ansicht nach auf dem aktuellen Kurs- und Bewertungsniveau günstig.
BMW setzt auf beide Antriebsarten
BMW ist überzeugt davon, dass der Antrieb der Zukunft eine Kombination aus Wasserstoff-Brennstoffzelle und einem elektrischen Antrieb ist. Auf der Hannover Messe hat BMW schon vor einiger Zeit in Kooperation mit Partnern ein Konzept für die emissionsfreie Elektromobilität vorgelegt. Demnach ist der Antrieb der Zukunft eine Kombination aus Wasserstoff-Brennstoffzelle und einem elektrischen Antrieb.
BMW hatte dort ein Demonstrationsfahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzelle auf Basis eines 5er GT vorgestellt, das die Besucher auf der Messe ausprobieren konnte. In Kombination mit einem Zapfhahn von Shell wurde dabei deutlich, wie einfach und schnell zukünftig Wasserstoff getankt werden kann.
Das Ziel von BMW ist es, den kombinierten Antrieb aus Wasserstoff-Brennstoffzelle und Elektrifizierung nach dem reinen batterieelektrischen Antrieb als zweite lokal emissionsfreie Form der Mobilität zu etablieren.
Auch die Aktie von BMW ist derzeit günstig zu haben (speziell die dividendenstarke Vorzugsaktie von BMW). Trotz der Milliardengewinne ist BMW sogar seit einiger Zeit an der Börse weniger wert als der im Vergleich zu BMW mickrige Autobauer Tesla.