Der richtige Wasserstoff-ETF für mich – worauf achten?

Das Wachstumspotenzial von Wasserstoff gilt als gigantisch. Entsprechend interessant sind die Aussichten von Wasserstoff-ETFs.

Auf einen Blick:
  • ETF: Wasserstoff verspricht enorme Renditechancen.
  • Der Sektor gilt im Rahmen der Energiewende als unverzichtbar.
  • In den letzten Jahren mussten aber auch einige Enttäuschungen verkraftet werden.
  • Ein Blick auf die besten Wasserstoff-ETFs kann sich dennoch lohnen.

Wasserstoff gilt als unverzichtbar, um die Energiewende voranzubringen und in Zukunft CO2-Emissionen möglichst bis auf Null zu reduzieren. Gerade in der Industrie wird der Kraftstoff als bestmöglicher Ersatz für fossile Brennstoffe angesehen. Entsprechend riesig ist das Potenzial für den Sektor in den kommenden Jahrzehnten, was natürlich auch an den Börsen nicht spurlos vorbei geht. Dort sind Wasserstoff-ETFs eine Möglichkeit, um am Wachstum im Segment zu partizipieren.

Was sind Wasserstoff-ETFs?

Exchange Traded Funds (ETFs) sind Investmentfonds, die an Börsen gehandelt werden, ähnlich wie Aktien. Sie bieten Anlegern die Möglichkeit, in einen diversifizierten Korb von Wertpapieren zu investieren, der einen bestimmten Index, eine Branche oder ein Thema nachbildet. ETFs kombinieren die Vorteile von Aktien – wie einfache Handelbarkeit und Liquidität – mit den Vorteilen von Investmentfonds, wie breite Streuung des Risikos und geringere Kosten.

Wasserstoff-ETFs spezialisieren sich auf Unternehmen, die im Bereich der Wasserstofftechnologie und -infrastruktur tätig sind. Dazu gehören Firmen, die Wasserstoff herstellen, Brennstoffzellen entwickeln oder die notwendige Infrastruktur für den Wasserstofftransport und -speicherung bereitstellen.

Entwicklung des Wasserstoffmarktes

Der Wasserstoffmarkt hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Insbesondere durch das wachsende Bewusstsein für Umweltprobleme und den Bedarf an nachhaltigen Energielösungen hat die Nachfrage nach Wasserstofftechnologien erheblich zugenommen. Länder weltweit investieren in Produktion von Wasserstoff oder die Infrastruktur, um die Energiewende voranzutreiben

Beispielsweise haben die Europäische Union und Länder wie Japan und Südkorea umfassende Wasserstoffstrategien entwickelt, die Milliardeninvestitionen in Forschung, Entwicklung und Infrastruktur vorsehen. In Deutschland ist aktuell ein riesiges Wasserstoff-Kernnetz mit einer Länge von insgesamt 9.666 Kilometern geplant, das bis 2045 fertiggestellt werden soll.

Nicht leugnen lässt sich allerdings, dass an den Märkten viel Euphorie wieder verschwunden ist. Viele Wasserstoff-Aktien mussten in den letzten beiden Jahren teils enorme Verluste hinnehmen. Das macht sich natürlich auch bei Wasserstoff-ETFs bemerkbar, welche entsprechende Titel im Portfolio haben.

Wasserstoff-ETFs im Vergleich

Mehrere Wasserstoff-ETFs haben sich etabliert und bieten Investoren Zugang zu diesem wachsenden Markt. Zu den bekanntesten Anbietern von Wasserstoff-ETFs gehören iShares, L&G (Legal & General), VanEck, Amundi und Global X. Diese Anbieter haben sich einen Namen gemacht, indem sie thematische ETFs auf den Markt gebracht haben, die gezielt in Wasserstofftechnologien investieren.

Welcher Wasserstoff-ETF der beste ist, lässt sich kaum pauschal beantworten. Gerade in diesem Sektor wird noch viel spekuliert und Kursbewegungen basieren oftmals auf eher vagen Hoffnungen. Ich persönlich kann daher nicht versprechen, das ein bestimmter Wasserstoff-ETF höhere Renditen erzielen wird als andere. Dennoch seien an dieser Stelle mehrere Beispiele genannt.

Investieren in Wasserstoff – die fünf größten ETFs

Der iShares Global Clean Energy ETF (ICLN), der nicht ausschließlich Wasserstoffunternehmen abdeckt, aber einen bedeutenden Anteil in diesem Sektor hält, gehört zu den ETFs mit dem größten Anlagevermögen und der höchsten Liquidität. Ein weiterer bedeutender ETF ist der L&G Hydrogen Economy UCITS ETF, der sich direkt auf Wasserstoffunternehmen konzentriert.

Der Global X Hydrogen ETF (HYDR) ist ebenfalls bemerkenswert und hat schnell an Popularität gewonnen. Der VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF zielt darauf ab, die Wertentwicklung des MVIS Global Hydrogen Economy Index abzubilden. In Frankreich haben die Großbank BNP Paribas und der Vermögensverwalter Amundi ebenfalls größere ETFs aufgelegt, die dem Wasserstoffthema gewidmet sind.

Rein vom Anlagevermögen betrachtet, schlägt L&G die Konkurrenz derzeit um Längen. Das Fondsvolumen liegt bei 371 Millionen Euro.

Es folgt der VanEck-ETF mit 65 Mio. EUR, vor dem Amundi Global Hydrogen ESG Screened UCITS ETF (40 Mio. Euro) und dem BNP Paribas Easy ECPI Global ESG Hydrogen Economy UCITS ETF (20 Mio. EUR). Der Global X-ETF ist mit rund 5 Mio. EUR schon recht schwach bestückt.

Von der Performance entpuppte sich der Amundi-Wasserstoff-ETF als beste Anlage in den letzten Jahren. Für die letzten 12 Monate beträgt das Kursplus rund 20%, auf 3-Jahresbasis sind es gar 94%. Der Global X-ETF mit einem Minus von knapp 50% ist auch in dieser Kategorie schwächer als der Wettbewerb. Allerdings wurde der Fonds auch erst nach 2021 aufgelegt, so dass er sich zu Hype-Zeiten einkaufen musste und danach nur noch die Talfahrt der Wasserstoff-Werte mitmachte.

Welche Aktien sind in den ETFs enthalten?

Diese ETFs investieren in eine Vielzahl von einzelnen Unternehmen, die entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette tätig sind. Dazu gehören unter anderem:

  • Plug Power Inc.: US-Anbieter von Wasserstoff-Brennstoffzellensystemen, der eine Schlüsselrolle bei der Kommerzialisierung von Wasserstoff spielt, aber mit latenten Liquiditätsproblemen und regelmäßigen Kapitalerhöhungen zu kämpfen hat
  • Ballard Power Systems Inc.: Ein kanadisches Unternehmen, das Brennstoffzellenlösungen entwickelt und herstellt.
  • Bloom Energy Corporation: Ein Hersteller von Festoxid-Brennstoffzellen, die saubere und zuverlässige Energie liefern sollen.
  • Air Products and Chemicals Inc.: Ein multinationales Unternehmen, das eine breite Palette von Industriegasen und -diensten, einschließlich Wasserstoff, anbietet.
  • Siemens Energy setzt u.a. stark auf grünen Wasserstoff, der durch die Elektrolyse von Wasser unter Verwendung erneuerbarer Energien wie Wind- oder Solarenergie erzeugt wird.
  • Nel ASA: Unternehmen aus Norwegen, welches Elektrolyseure zur Wasserstoffproduktion und Wasserstofftankstellen herstellt. Nel verfügte bis vor Kurzem noch über ein Betankungsgeschäft, welches in Form von Cavendish Hydrogen ausgegliedert wurde.

Neben diesen Spezialisten sind inzwischen aber auch viele Konzerne in der Branche tätig, die Anleger zunächst nicht mit Wasserstoff verbinden. Dazu gehören beispielsweise Energieunternehmen wie Shell oder BP. Eine genauere Übersicht finden Sie in unserer Übersicht Top 100 Wasserstoff-Aktien.

Wie haben sich Wasserstoff-ETFs in der Vergangenheit entwickelt?

Wasserstoff-ETFs haben einige wilde Zeiten hinter sich und sie bilden letztlich die Entwicklung im Segment recht genau ab. Phasenweise konnten Anleger sich dabei sehr ansehnliche Zugewinne sichern. Doch den ganz großen Durchbruch kann ich bisher leider noch nicht erkennen. Beim L&G Hydrogen Economy ETF sind in den letzten drei Jahren Verluste von etwa 40 Prozent zusammengekommen.

Der Eroberungszug von Wasserstoff bleibt jedoch ein eher vages und fernes Versprechen. Sollte es dazu aber noch kommen, so könnten Wasserstoff-ETFs leicht durch die Decke gehen und bei aktuellen Kursen enormes Aufwärtspotenzial bieten.

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Anleger sollten sich aber in jedem Fall darüber bewusst sein, dass Wasserstoff-ETFs erheblichen Schwankungen unterliegen können. Die Volatilität kann auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein, darunter technologische Herausforderungen, Änderungen in der politischen Unterstützung und die allgemeine Marktstimmung gegenüber erneuerbaren Energien.

Tipps für die Auswahl des besten Wasserstoff-ETFs

Bei der Auswahl des besten Wasserstoff ETFs sollten Anleger mehrere Faktoren berücksichtigen:

  • Fondszusammensetzung: Überprüfen Sie die Unternehmen, die im ETF enthalten sind. Stellen Sie sicher, dass diese Unternehmen gut positioniert sind, um von der Entwicklung der Wasserstofftechnologie zu profitieren.
  • Kosten: Achten Sie auf die Verwaltungsgebühren des ETFs. Niedrigere Gebühren können im Laufe der Zeit zu höheren Netto-Renditen führen.
  • Performance: Analysieren Sie die historische Performance des ETFs, um ein Gefühl für seine Volatilität und langfristige Wertentwicklung zu bekommen.
  • Handelsvolumen: ETFs mit einem höheren Handelsvolumen bieten in der Regel eine bessere Liquidität, was den Kauf und Verkauf von Anteilen erleichtert.
  • Anbieter: Wählen Sie ETFs von renommierten Anbietern, die für ihre Stabilität und Zuverlässigkeit bekannt sind.

Risikomanagement von Wasserstoff-ETFs

Kein Investment ist risikofrei und so spielt auch bei Wasserstoff-ETFs das Risikomanagement eine entscheidende Rolle. Dazu gehört, das Portfolio regelmäßig auf seine Zusammensetzung zu überprüfen, aktuelle Entwicklungen an den Märkten im Auge zu behalten und mit Stop-Loss-Orders Verluste zu begrenzen. Wer dies im Auge behält, der findet in Wasserstoff-ETFs aber durchaus interessante Investmentmöglichkeiten. Es wird hier aber viel Geduld und Leidensbereitschaft verlangt, denn die größten Erfolge im Segment könnten noch eine ganze Weile auf sich warten lassen.

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