Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien bleiben weiterhin im Fokus der Börsen. Denn es fließen weltweit hohe Summen in Wasserstoff-Projekte. Daher haben auch Anlage-Profis Investitionen in Nel ASA, Plug Power und Co im Blick. Doch das psychologische Problem für H2-Aktien besteht darin, dass sie als Wetten auf die Zukunft gelten. Konkreter wird es dafür jedoch im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Dass Anleger von Wasserstoff-Aktien einen langen Atem brauchen, dürfte inzwischen hinlänglich bekannt sein. Dabei ist es ausgerechnet „Anleger-Liebling“ Nel ASA, der am heutigen Mittwoch wenig Freude bereitet: Denn der heutige Kursverlauf begann am Morgen schon mal mit einem rapiden Absturz. Seitdem dümpelt die Nel ASA-Aktie etwas unentschlossen vor sich hin.
Nel ASA: Zu wenig neue Impulse für die Aktie
Gut möglich, dass dies vor allem an ausbleibenden relevanten Unternehmens-News liegt. Denn vor allem bei den Pure Playern sorgt dies in der Regel für Impulse. Doch bis zum frühen Mittag war da von Nel ASA nichts zu vermelden. Anders hingegen sieht es derzeit bei Plug Power aus: Denn diesmal ist es die „Drama-Queen“ unter den Wasserstoff-Aktien, die mit News punkten kann.
So meldete der US-amerikanische Wasserstoff Plug Power am gestrigen Dienstag Pläne zur Entwicklung von drei Anlagen zur Produktion von grünen Wasserstoff. Standort dieser drei Anlagen ist demnach Finnland. Nutznießer des grünen Wasserstoff ist damit der europäische Markt. So kommuniziert es Plug Power auf seiner Website explizit.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Daher verwundert es auch nicht, wenn in diesem Zusammenhang von einem wichtigen strategischen Schritt für Plug Power die Rede ist. Man betont seitens Plug Power, dass es sich bei diesem Projekt laut Erwartungen wahrscheinlich um eine der größten Investitionen auf dem europäischen Markt handelt.
Plug Power: Anlagen in Finnland
Plug Power habe Gespräche mit großen Finanzinvestoren und Kreditgebern aufgenommen. Man gehe demnach davon aus, dass die Kapitalstruktur mehrheitlich aus Fremdkapital ohne Rückgriffsrecht bestehen werde, ähnlich wie bei anderen Finanzierungen für erneuerbare Anlagen. Weiter heißt es, dass man „optimale Kapitallösungen“ finden wolle.
Ziel sind demzufolge, „Abnahmeverpflichtungen von kreditwürdigen Vertragspartnern zu erhalten, bevor diese Projekte im Zeitrahmen von 2025/2026 in Betrieb“ gehen könnten. Standorte der Analgen zur Produktion von grünem Wasserstoff sind Kokkola, Kristinestad und Porvoo. Der grüne Wasserstoff ist für den lokalen Gebrauch und für den Export nach Westeuropa vorgesehen.
Europäische Energiesicherheit gewährleisten
Geplant sind außerdem die Erzeugung von grünem Ammoniak und der Einsatz von grünem Wasserstoff für die Produktion von grünem Stahl. Selbstredend will Plug Power mit diesem Projekt die grüne Wasserstoffwirtschaft Finnland voranbringen. Zugleich betont man die Bedeutung für die europäische Energiesicherheit:
Die Elektrolyseur-Kapazitäten in dieser Größenordnung mache fast 5 Prozent des RePower EU-Plans aus, heißt es dazu. Dieser verfolgt demnach (bekanntlich) das Ziel, bis 2030 10 Millionen Tonnen erneuerbaren Wasserstoff in Europa zu produzieren. Es folgt der (obligatorische) Hinweis auf die 1.000 direkten und mehr als 3.000 indirekten Arbeitsplätze, die das Vorhaben schafft.
Plug Power-Aktie: Das Vertrauen hat gelitten
Die Börse reagierte entsprechend: Die Plug Power-Aktie verzeichnete am gestrigen Abend noch einen veritablen Kurssprung. Am heutigen Vormittag bewegt sich der Kursverlauf etwas zick-zack-mäßig, tendenziell jedoch Richtung Norden. Wobei auf ein Kursplus im Laufe des Tages Abschläge folgten. Gegen Mittag zählte die Aktie laut „Finanzen.net“ dann gar zu den Verlierern des Tages.
Mutmaßungen seitens Beobachtern des Wasserstoff-Sektors: Das Vertrauen in die Plug Power hat jüngst zu häufig gelitten. Für eine echte und nachhaltige Kurserholung müssten wohl vor allem die Umsätze steigen. Doch sich füllende Auftragsbücher könnte man dafür ja durchaus als wichtige erste Schritte in die richtige Richtung werten. Bei Plug Power bleibt es also weiterhin spannend.
Nächster Großauftrag für SFC Energy
Tendenziell erfreulich hat sich in dieser Handelswoche bisher der Kurs der SFC Energy-Aktien entwickelt. Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr. Denn am gestrigen Dienstag konnte der deutsche Brennstoffzellen-Spezialist mit Sitz in Brunnthal bei München einen weiteren Großauftrag verkünden:
Gemeinsam mit dem strategischen Partner FC TecNrgy Pvt Ltd. („FCT“) hat SFC Energy demnach einen Großauftrag der indischen Verteidigungsstreitkräfte zur Lieferung von 900 stationär einsetzbaren Methanol-Brennstoffzellen-Generatoren erhalten. Der Auftrag umfasst die Lieferung der Systeme über einen Zeitraum von einem Jahr.
SFC Energy-Aktie im Fokus der Experten
Hinzu kämen deren Wartung und Instandhaltung über einen Zeitraum von fünf Jahren. Das anfängliche Auftragsvolumen beläuft sich laut SFC Energy demnach auf mehr als 17,5 Millionen Euro. SFC Energys Geschäft in Indien nimmt also immer konkreter Formen an. Die Börse reagierte darauf noch am selben Tag mit einem satten Kursplus für die SFC Energie-Aktie.
Das Wirtschaftsmagazin „Capital“ würdigte SFC Energy am gestrigen Dienstag mit einem kleinen Unternehmensporträt und kürte die Aktie (Nebenwert) zum Tipp der Woche. Die aussichtsreiche Zukunft der Aktie sei vor allem dem Produkt Brennstoffzelle geschuldet. Die weltweit wachsende Nachfrage nach Brennstoffzellenlösungen untermauere die Expansionspläne des Unternehmens.
Wasserstoff-Aktien: Weiterhin im Trend
Oder wie es das Börsenmagazin „Der Aktionär“ ausdrückt: „SFC Energy trifft mit seinen Produkten den Nerv der Zeit.“ Und dieser deutet eindeutig in Richtung Abkehr von fossilen Energieträgern und hin zu erneuerbaren Energien und Wasserstoff. Das ist gut für Wasserstoff-Aktien. Denn sie gelten generell weiterhin als lukratives Investment, wenn auch mit langfristigem Anlagehorizont.
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