Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien befinden sich mehrheitlich in einer Schwächephase. Davon zeugen die Kursverläufe von Nel ASA, Plug Power und Co. Dessen ungeachtet hält die Dynamik im Wasserstoff-Sektor an. Dazu gehören Durchbrüche bei der Wasserstoff-Technologie. Daher beschäftigen wir uns im heutigen Newsletter Wasserstoff endlich mal wieder mit Elektrolyseuren.
Dem Markt für Elektrolyseure prognostiziert man bekanntlich immense Wachstumsraten und damit verbunden exorbitante Margen. Der Grund dafür liegt in der Bedeutung der Elektrolyseure. Denn sie sind für die Produktion von Wasserstoff – der ersten Herausforderung für die hochlaufende Wasserstoffwirtschaft – unabdingbar.
Nel ASA: Produktionskapazitäten steigern
Daher haben Elektrolyseur-Hersteller wie Nel ASA, Plug Power oder auch Bloom Energy stets gute Karten, wenn es um das langfristige Potenzial von Wasserstoff-Aktien geht. Nel ASA etwa hat bei seiner jüngsten Meldung zum endgültigen Standort für die Gigafactory des Unternehmens in Michigan, USA, betont, dass sie zu den größten Elektrodenproduktionsanlagen der Welt zähle.
Die Steigerung der Produktionskapazitäten steht nachweislich ganz oben auf der Agenda von Politik und Wirtschaft. Insofern ist der Hinweis auf eine jährliche Gesamtkapazität von 4GW für die dortige Alkali- und PEM-Technologie aus Sicht von Nel ASA wichtig. Genützt hat es der Nel ASA-Aktie indes wenig: Denn trotz erkennbarer Ausschläge nach oben ist sie weiterhin ein Penny Stock.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Das heißt, die Aktie bewegt sich weiterhin unterhalb der 1 Euro Marke. Und solange es nicht gelingt, sich wieder oberhalb dieser Marke zu etablieren, bleibt es für die Nel ASA-Aktie schwer, eine Trendwende zu starten. Darin sind sich die Analysten des Chartbildes weitgehend einig.
Nel ASA und Plug Power: Vertrauen zurückgewinnen
Ein Hoffnungsschimmer könnte der nächste Quartalsbericht des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten sein. Doch den gibt es von Nel ASA erst am 25. Oktober. Es wäre vermutlich hilfreich, wenn der Wasserstoff-Player zuvor noch eine unternehmensrelevante News absetzt. Auch um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen.
Die Plug Power-Aktie ist in ganz anderen Bereichen als die Nel ASA-Aktie unterwegs. Aktuell – am heutigen Freitagvormittag – pendelt die Aktie um die 7,20 Euro-Marke. Zwar befindet sie sich formal betrachtet im Abwärtstrend, wie ein Kollege darlegt. Doch zugleich weist der Titel zum Ende dieser Handelswoche eine überraschende Dynamik auf.
Plug Power: Optimistische Analysten
Dies hat sich am Freitagmorgen fortgesetzt, so dass die Plug Power-Aktie laut „finanzen.net“ zumindest zwischenzeitlich mit ihrer Performance zu den Besten des Tages gehört. Das kann sich bekanntlich auch schnell wieder ändern. Wenn man sich jedoch auf etwas bei der Plug Power-Aktie verlassen kann, dann sind es die Analysten.
Denn diese zeigen sich mehrheitlich weiterhin optimistisch für den Titel des US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten. Das ist schon erstaunlich, denn die wirtschaftliche Lage bei Plug Power gibt derzeit nicht viel her, das diesen Optimismus rechtfertig. Dementgegen verweisen Analysten auf das Potenzial der Aktie, denn der Player sei für kommende H2-Wirtschaft sehr gut aufgestellt.
Bloom Energy: Andere Technologie
Die Rede ist dann etwa vom „Allround-Talent für End-to-End-Wasserstofflösungen und flüssigen H2 als Kraftstoff“, wie es jüngst die britische Großbank HSBC formulierte. Plug Power ist zudem Elektrolyseur-Hersteller und weltweit im Geschäft. Das Unternehmen ist präsent auf drei wichtigen regionale Märkten: USA, Europa und Asien.
Wenn es um Elektrolyseure geht, erwähnen wir häufig Bloom Energy. Und das nicht, weil es nicht noch anderer gäbe, sondern weil Bloom Energy auf eine andere Technologie setzt als die Alkali- und PEM-Elektrolyseur-Fraktion Nel ASA und Plug Power. Und bekanntlich ist das auch einer der Knackpunkte der H2-Wirtschaft: Die Technologieführerschaft ist noch offen.
Wasserstoff-Projekt: Knackpunkt Skalierbarkeit
Daher kurz zur Erinnerung: Bloom Energy entwickelt, produziert, verkauft und installiert Festoxid-Brennstoffzellensysteme für die Stromerzeugung in den USA und international. Mit dem Bloom Energy Server bietet das Unternehmen eine Festoxidtechnologie an. Dabei entsteht aus Erdgas, Biogas, H2 oder eine Mischung dieser Stoffe ohne Verbrennung Strom.
All drei genannten Technologien haben Vor- und Nachteile. Aktuell scheint für den Erfolg von Wasserstoff-Projekten die Skalierbarkeit ausschlaggebend zu sein. Das lässt sich zumindest aus den Statements bei der jüngsten Konferenz „Investing in Green Hydrogen“ (IGH) schließen. Darüber haben wir bereits im gestrigen Newsletter Wasserstoff Briefing berichtet.
Kostenersparnis hat Priorität
Der von uns genannte Bericht auf dem Portal „HydrogenInsight“ zitiert dazu James Henry, Chief Commercial Officer für Power-to-X beim dänischen Unternehmen Ørsted: „Es wird ein Wettrennen darum geben, welche Technologie die optimale ist, die wir als Industrie unterstützen und in großem Maßstab herstellen können.“
Dabei sei es von entscheidender Bedeutung, dass die Projekte am Ende ihrer Planung entsprächen und so betrieben werden könnten, dass auch die Kosten sänken, fügte er demnach hinzu. Kostenersparnis bei der Produktion von sauberem Wasserstoff ist für alle Akteure in der H2-Wirtschaft ein Thema. Daher dürften man auch die technologischen Entwicklungen beobachten.
Studie zur Elektrolyseuren: Forscher sehen Effizienzgewinne
Auf eine solche Entwicklung hat jetzt das Portal „Yahoo!Finance“ mit einem Artikel der Energienachrichtenseite „OilPrice“ aufmerksam gemacht: Es geht dabei um eine Studie aus Korea. Ein Forscherteam am Gwangju Institute of Science and Technology in Korea hat demnach ein Verfahren angewandt, das eine effiziente PEM-Wasserelektrolyse ermöglicht.
Die neue Methode bringt laut Aussagen des leitenden Wissenschaftlers Professor Chanho Pak zwei Vorteile: Die Belastung durch bisher gängige Metalloxidkatalysatoren wie etwa Iridium wäre geringer. Und die Sauerstoffentwicklungsreaktion liefe mit höherer Effizienz ab. Effizienzgewinn wiederum trügen dazu bei, die Gesamtleistung zu verbessern.
Schub für die Wasserstoffwirtschaft?
Wie so oft können wir die technischen Angaben nicht überprüfen. Und ob die hier vorgestellte Methode der Wasserstoffwirtschaft tatsächliche einen Schub gibt, bleibt abzuwarten. Die Innovationsdynamik der Wasserstoff-Branche bleibt jedenfalls hoch – und macht Wasserstoff-Aktien zu einem der spannendsten Investments überhaupt.
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