Liebe Leserin, lieber Leser,
ein dynamisches Marktgeschehen hat die Wasserstoff-Branche voll im Griff. Man könnte auch sagen: Schwankende Kurse versus große Aufträge bei Plug Power und Co. Außerdem erfahren Sie im heutigen Wasserstoff Briefing, was der Aufwärtstrend der Linde-Aktie mit Wasserstoff zu tun hat.
„Aufgrund der veritablen Kursverwerfungen am Freitag (26.11.) hat sich die charttechnische Not der Wasserstoffaktien noch einmal deutlich verschärft.“ So beschrieb das Finanzportal „börsenNews.de“ die Situation der Wasserstoffaktien am Montag. Gemeint waren hier die Wasserstoff-Aktien Plug Power, Nel ASA und Ballard Power.
Worauf es jetzt ankommt
Vor allem letztgenannte hat es in diesen Tagen nicht leicht: So hat das Finanzportal „finanzen.net“ am heutigen Dienstagvormittag erneut Verluste bei der Ballard Power-Aktie gemeldet. Da müssen die Anleger wohl die Nerven behalten. Denn trotz der Besorgnis der Analysten aus charttechnischer Sicht, attestieren einige Experten auch der Ballard Power-Aktie langfristig durchaus Potenzial.
Es komme halt darauf an, dass von Unternehmensseite her die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Entscheidungen, die darauf abzielen, gute Geschäfte zu machen, gewinnbringende Kooperation zu schließen und Investitionen zu tätigen, kurz: Wachstumsmärkte zu erschließen. Denn das ist ja durchaus eine – wenn man so will – Kernkompetenz der Pure Player.
Wasserstoff: Wichtiges Thema für die neue Bundesregierung
Darauf hat auch das Nebenwerte-Magazin hingewiesen, als es aus der Sicht der Wasserstoff-Unternehmen die zurückliegende Woche Revue passieren ließ, Fazit: Operativ sei die Woche für die Wasserstoffwerte demnach gar nicht schlecht gelaufen. Auch wenn die Kurse dieser Aktie am sogenannten Black Friday Federn lassen mussten.
Immerhin habe der veröffentlichte Koalitionsvertrag der mutmaßlichen zukünftigen Bundesregierung zusätzliche positive Signale gesendet. Das könnte eher „spekulative“ Werte, wie es die Wasserstoff-Aktien nun mal sind, wahrscheinlich stärken. Denn Wasserstoff sei für die neue Bundesregierung offensichtlich ein wichtiges Thema, hieß es weiter.
Aufträge für Plug Power und Nel ASA
Zu diesen „generellen Rahmenbedingungen“, die ein derzeit noch notwendiges positives „Subventionsumfeld für Wasserstoff“ festigten und erhöhten, trügen „Kurslokomotiven“ der Wasserstoff-Branche wie eben Plug Power und Nel ASA bei. Gemeint sind hiermit die „operativen Erfolge“, die beide Unternehmen in den vergangenen Tagen vorweisen konnten.
So habe sich Plug Power den derzeit wohl größten Elektrolyseurauftrag in der MENA-Region ( „Middle East & North Africa“) gesichert. Auftraggeber ist Fertiglobe, ein Joint Venture diverser Big Player aus dem mittleren Osten. Plug Power soll demnach einen 100-Megawatt-Elektrolyseur zur Herstellung von grünem Wasserstoff liefern.
Plug Power: Durchbruch im mittleren Osten?
Damit will man bis zu 90.000 Tonnen grünem Ammoniak produzieren. Finanzexperten beurteilen dies als äußerst prestigeträchtigen Auftrag für Plug Power. Denn für das Unternehmen könnte es der Durchbruch im mittleren Osten sein. Zumal sich Abu Dhabi, Dubai und Saudi-Arabien dort gerade ein Rennen um den Titel „größter Produzent von grünem Wasserstoff“ lieferten.
Auch Nel ASA zieht Aufträge an Land und hat sich dabei in Sachen „grüne Stahlerzeugung“ zumindest in Skandinavien bereits einen Namen gemacht. Nun ist ein weiterer Schritt getan, denn Nel Hydrogen Electrolyser AS, eine Tochter von Nel ASA, hat demzufolge von Ovako einen Auftrag über einen 20-MW-Elektrolyseur für alkalisches Wasser erhalten.
Nel ASA hat noch mehr Eisen im Feuer
Bei Ovako ist ein europäischer Hersteller von Edelbaustahl. Der Elektrolyseur wird im bestehenden Ovako-Werk in Hofors, Schweden, installiert. Es ist das weltweit erste Werk, das Wasserstoff zum Erhitzen von Stahl vor dem Walzen und Warmumformen verwendet. Der fossilfreie Wasserstoff soll fossiles Propangas ersetzen, das man derzeit in den dortigen Heizöfen noch verwendet.
Der Auftrag soll laut Bericht einen Wert von rund 11 Millionen Euro haben. Hinsichtlich der Lieferung der Ausrüstung geht man von Ende 2024 aus. Die erste Wasserstoffproduktion soll 2024 anlaufen. Nel ASA hat ohnehin noch mehr Eisen im Feuer, wenn es ums operative Geschäft geht. Das negiert etwaige Kursturbulenzen nicht völlig, bietet aber zuverlässig positive Konzernnews.
Linde ist jetzt der wertvollste Dax-Konzern
Wenden wir uns von den Pure Playern des Wasserstoff-Sektors einem sogenannten Blended Player zu. Gemeint ist also ein Unternehmen, das sehr wichtig für die Transformation zur Wasserstoff-Gesellschaft ist, aber noch andere Geschäftsfelder als Wasserstoff bietet. Das gilt zum Beispiel für den Industriegase-Konzern Linde.
Wie das Handelsblatt am vergangenen Sonntag berichtete, ist Linde jetzt laut Auskunft der Deutschen Börse der wertvollste Dax-Konzern. Mit einer Marktkapitalisierung von 144,4 Milliarden Euro habe der Konzern nun den Softwarekonzern SAP (141,5 Milliarden Euro) überholt.
Linde: „Clean Energy“ spielt Schlüsselrolle
Der Bericht führt dann mehrere Gründe für den kontinuierlichen Aufwärtstrend der Linde-Aktie an, einer davon: das Geschäftsfeld „Clean Energy“. Gerade im Hinblick auf die Wachstumsstrategie des Konzerns spiele es demnach eine Schlüsselrolle. Vor allem bei grünem Wasserstoff sehe Linde demzufolge viel Potenzial.
„2050 kann der Markt für Wasserstoff zwischen 150 Milliarden und einer Billion Dollar groß sein“ zitiert die Zeitung den zukünftigen Linde-Chef Sanjiv Lamba. „Wir glauben, dass wir jedes Jahr den Gewinn pro Aktie im Kerngeschäft zweistellig steigern können. Die Wasserstoff-Chancen kommen obendrauf“, sagte demnach Noch-CEO Steve Angel dazu.
Analysten sehen Zukunftsmarkt Wasserstoff
Analysten sähen das durchaus ähnlich, hieß es weiter. Denn auch diese haben offensichtlich den „Zukunftsmarkt Wasserstoff“ im Blick. Zumindest ist die Rede davon. Die Rahmenbedingungen, sowohl für Pure Player als auch für Blended Player unter den Wasserstoff-Unternehmen, dürften daher wohl als positiv zu bewerten sein.
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