Liebe Leserin, lieber Leser,
im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing erfahren Sie, warum die Nel ASA-Aktie gerade so stark ist. Außerdem stellen wir weitere Wasserstoff-Aktien vor, die in Zukunft eine Rolle spielen könnten. Und zu der neuen Energiestrategie der EU („REPowerEU“) sagen wir auch noch ein paar Worte.
Vermutlich sind sie bei Nel ASA gerade selbst ein wenig überrascht davon, wie sehr die Nel ASA-Aktie derzeit durch die Decke geht. Das Wertpapier des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten sammelt gegenwärtig Börsen-Schlagzeilen ein, die vor kurzem noch undenkbar gewesen wären:
„Tag der Wasserstoff-Werte“ an der Börse
Vom „Wahnsinn mit Ansage“, vom „Kracher“, vom „gezündeten Turbo“ ist da bei den einen die Rede. Vom möglichen „Happy End einer Achterbahnfahrt“ und von der eventuell „geglückten Trendwende“ schreiben die anderen.
Den 8. März 2024 habe die Börse als den „Tag der Wasserstoff-Werte“ gefeiert, heißt es dazu in den Finanzmedien. Königin des Feiertags dürfte demnach die Nel ASA-Aktie gewesen sein, dank des dabei höchsten erzielten Tagesgewinns. Demzufolge legte das Wertpapier um zwischenzeitlich mehr als 16 Prozent zu.
Neue Energiestrategie
So weit, so gut. Die Gründe für das derzeitige Kursfeuerwerk der Wasserstoff-Aktien an der Börse liegen natürlich auf der Hand: Wer hätte gedacht, dass es ausgerechnet Wladimir Putin gelingen würde, den Ausbau erneuerbarer Energie extrem zu beschleunigen? Seit Putins offen geführtem Krieg gegen die Ukraine haben Energie- und Versorgungssicherheit für die Politik höchste Priorität.
Denn die Abhängigkeit von Russlands Energieexporten beschränkt den politischen Handlungsspielraum massiv und macht vor allem Deutschland „erpressbar“, wie u.a. Energieexpertin Professor Claudia Kemfert am gestrigen Dienstag sagte. Daher gilt es sowohl für Deutschland als auch für die EU insgesamt, sich eine neue Energiestrategie zu überlegen.
Grandioses Comeback der Wasserstoff-Aktien
Dabei ist sehr viel von erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff die Rede. Die Abkehr von fossilen Brennstoffen – Stichwort: Dekarbonisierung der Wirtschaft – steht ohnehin schon auf der Agenda und bekommt nun einen weiteren Schub. Und nicht zuletzt die dafür in Aussicht gestellten Gelder in Milliardenhöhe durch den deutschen Bundesfinanzminister beflügelte die Aktien-Kurse.
Dabei erfreuten sich dann vor allem die Wasserstoff-Aktien eines grandiosen Comebacks. Dass darunter dann wiederum die Nel ASA so stark abgeschnitten hat, dürfte noch weitere Gründe haben: Nel ASA gilt als Wasserstoff-Pionier. Die Expertise im Hinblick auf Wasserstoff-Technologien dürfte unumstritten sein.
Warum Nel ASA hoch im Kurs steht
Noch entscheidender für die Einschätzung der Märkte dürften jedoch Unternehmensprofil und -portfolio von Nel ASA sein. Denn Nel ASA deckt mit seinen Wasserstofflösungen – laut eigener Aussage „die gesamte Wertschöpfungskette“ ab. Das reicht von der Wasserstoffproduktion bis hin zu Wasserstofftankstellen.
Und weiter heißt es: „Sie (die Wasserstofftankstellen) ermöglichen der Industrie den Übergang zu grünem Wasserstoff und bieten allen Brennstoffzellen-Elektrofahrzeugen die gleiche schnelle Betankung und große Reichweite wie fossil betriebene Fahrzeuge – ohne die damit verbundenen Emissionen.“
Deutsche Player im Wasserstoff-Sektor
Dadurch, dass Nel ASA Lösungen für die Herstellung, Speicherung und Verteilung von Wasserstoff bietet, ergibt sich eine gute Ausgangspostion. Nel ASA mischt daher beispielsweise auf dem globalen Markt für Elektrolyseure kräftig mit. Diesem sagen Analysten ein geradezu astronomisches Wachstum vorher.
Dank strategischer Partnerschaften wie der mit dem deutschen Brennstoffzellenproduzenten SFC Energy baut Nel ASA seine Position zusätzlich aus. Womit wir bei deutschen Playern im Wasserstoff-Sektor wären. Denn auch deutsche Firmen, deren Namen vielleicht noch nicht so bekannt sind wie Nel ASA, Plug Power und Co, könnten für Anleger interessant sein.
Kursplus für SFC Energy?
Darauf weist am Mittwoch das „Handelsblatt“ hin: Zu den aussichtsreichen Kandidaten gehören demnach neben der bereits genannten SFC Energy, die Firmen Enapter und 2G Energy aus Heek im Münsterland. Analysten erwarten demnach übrigens laut First Berlin Equity Research 68 Prozent Kursplus in den kommenden zwölf Monaten für die Aktie von SFC Energy.
Das Wertpapier von Enapter sei ebenfalls eine „reinrassige Wasserstoff-Aktie“. Denn das Unternehmen produziert sogenannte Anionen-Austausch-Membran-Elektrolyseure, die Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufspalten. Das Besondere dabei: Diese Modelle bräuchten demnach keine teueren Edelmetalle wie etwa Platin, zitiert man Enapter-Chef Sebastian-Justus Schmidt.
Auf Wachstum eingestellt
Zudem sei der Betrieb mit „normalem gefiltertem Wasser“ möglich. Allerdings sei Enapter bislang vor allem ein „Hoffnungswert“, heißt es im Bericht. Denn das Geschäftsergebnis sei noch deutlich negativ. First Berlin Equity Research erwarte demnach eine Kurssteigerung von einem Fünftel für Enapter.
2G Energy baut gasbetriebene Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen, die auch mit Wasserstoff laufen können. Nach einer Umsatzsteigerung um sieben Prozent im zurückliegenden Jahr ist man auch im laufenden Geschäftsjahr auf Wachstum eingestellt. Für 2024 prognostiziere das Management demzufolge Erlöse von bis zu 310 Millionen Euro, ein Plus von rund 17 Prozent.
Außerdem erzielte 2G Energy stabile Gewinne und zahle regelmäßig eine Dividende, heißt es abschließend. Demnach gibt es bei allen drei genannten Firmen gute Gründe, sich die Aktien mal genauer anzusehen. Doch generell dürfte hier dasselbe gelten wie bei den großen Namen der Branche: Ein langfristiger Anlagehorizont und eine hohe Risikobereitschaft sind Voraussetzung.
Nächster Schub für die Wasserstoff-Aktien?
Denn der derzeitige Höhenflug der Wasserstoff-Aktien kann schnell wieder vorbei sein. Volatilität dürfte daher ein Kennzeichen des Wasserstoff-Sektors bleiben. Daran dürfte auch die neue Energiestrategie der EU nichts ändern.
Laut Mitteilung vom Dienstag geht es dabei um Alternativen zum russischen Gas. Und dabei setzt die EU u.a. auf die Steigerung der Produktion und des Imports von erneuerbarem Wasserstoff. Sehr viel konkreter wurde es dazu nicht. Aber den Wasserstoff-Aktien dürften solche Ankündigungen alles andere als schaden.
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