Liebe Leserin, lieber Leser,
darum geht es im heutigen Wasserstoff Briefing: Warum die Börse in dieser Woche mit angehaltenem Atem auf die Nel ASA-Aktie blickt. Wie ThyssenKrupp mit Wasserstoff „grünen Stahl“ erzeugen will. Wer „der größte Exporteur von Wasserstoff auf dem Globus werden will“ und was für die – laut Prognose – extrem steigende Nachfrage bei Wasserstoff wichtig ist.
Beschäftigen wir uns zunächst mit dem norwegischen Nel ASA-Konzern: Nel ASA legt am kommenden Donnerstag, 19. August, seine Zahlen für das zweite Quartal des Jahres 2021 vor. Ein Termin, der die Börse zunehmend in Nervosität versetzt. Oder wie es das Börsen- und Finanznachrichtenportal „boersennews.de“ formuliert hat: „Das große Zittern hat begonnen!“
Nel ASA-Aktie im Visier der Börse
Denn die Kursentwicklung der Nel ASA-Aktie ist in den vergangenen Tagen alles andere als erfreulich verlaufen. In technischer Hinsicht präsentiere sich das Wertpapier demnach nach wie vor schwach, hieß es Ganz so, als ob das angekündigte Zahlenwerk mittlerweile wie ein bedrohlicher Schatten wirke. Von Optimismus könne man daher kaum sprechen.
Wobei man hinzufügen muss, dass Nel ASA selbst die schlechte Stimmung mit einer Art Warnliste an die Analysten im Vorfeld der Quartalszahlen – nun, ja – geschürt hat. Dort war von allerlei Störfaktoren die Rede, die die Bilanz möglicherweise etwas verhageln könnten. Das sollte wohl die Erwartungen dämpfen. Was auch funktionierte, wie man derzeit fast überall lesen kann.
Gibt es eine „Erleichterungs-Rallye“?
Denn Zuversicht ist auch an der Börse ein kostbares Gut. Aber vielleicht kehrt diese ja zurück, wenn die Zahlen am Donnerstag wider Erwarten doch besser sind als gedacht und eine sogenannte „Erleichterungs-Rallye“ einsetzt. Denkbar wäre das. Denn schließlich sind Nel ASAs Auftragsbücher prall gefüllt. Im Hinblick auf die Nel ASA-Aktie bleibt es also spannend.
Vom Pure-Player Nel ASA in Sachen Wasserstoff zum Industriekonzern ThyssenKrupp: In einem Interview, das kürzlich auf „n-tv.de“ erschienen ist, äußerte sich ThyssenKrupp-Chefin Martina Merz über die „grüne Zukunft“ des Unternehmens. Konkret ging es dabei um die Stahlproduktion des Industrieriesen.
ThyssenKrupp: Wasserstoff statt Kohle
Diese dürfte nämlich in Zukunft aufgrund der damit verbundenen CO2-Emissionen ziemlich teuer werden für das Unternehmen. Naheliegend, dass sich daher ThyssenKrupp wie andere große Konzerne auch mit Wasserstoff und Wasserstoff-Technologien beschäftigt. Wasserstoff – gewonnen aus Ökostrom – soll demnach in Zukunft die Kohlehochöfen ersetzen.
Den Umbau in Richtung Klimaneutralität müsse ThyssenKrupp mitten in einer Phase der Restrukturierung bewältigen, hieß es weiter. Das Unternehmen müsse dafür Milliarden investieren. Eine Subvention von sogenannten „grünem Stahl“ durch den Staat komme also für ThyssenKrupp wie gerufen.
Saudi-Arabien setzt auf Wasserstoff
ThyssenKrupp ist übrigens nicht nur im Ruhrgebiet und damit vor der eigenen Haustür in Sachen Wasserstoff aktiv. Auch bei internationalen Projekten etwa in Saudi-Arabien mischt der Konzern mit. Über Saudi-Arabiens ambitionierte Pläne in Sachen Wasserstoff berichtete jüngst das „Handelsblatt“ unter der Überschrift: „Wettrennen um Wasserstoff am Golf“
Ein Teilnehmer an diesem Wettrennen ist das Königreich Saudi-Arabien. Das Land, „das bisher mit den weltgrößten Ölreserven die Tankstelle der Welt“ war, hat demnach eine Vision: Saudi-Arabien solle in Zukunft auch, „der größte Exporteur von Wasserstoff auf dem Globus werden“. So lautete zumindest laut Handelsblatt die Ankündigung von Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman.
Wüstenstadt als Zentrum der Wasserstoffwirtschaft
Ein wichtiger Mosaik-Stein in dieser Vision ist demnach die Errichtung der Megacity Neom im Nordwesten Saudi-Arabiens. Diese neue und moderne Stadt der Zukunft, bestehend aus grünen Parks und energieeffizienten Gebäuden soll mitten in der Wüste entstehen. Und sich zum Zentrum der Wasserstoffwirtschaft entwickeln.
Dazu gehöre dann auch der Bau des bisher weltgrößten Elektrolyseurs für fünf Milliarden Dollar. „2000 Megawatt Leistung soll die dann weltgrößte Wasserstofffabrik produzieren“, hieß es in dem Handelsblatt-Bericht. Am Bau beteiligt ist neben dem saudischen Energiekonzern ACWA Power und dem US-Konzern Air Products die ThyssenKrupp-Tochter Uhde.
Aktuelle Studie zur Marktentwicklung von Wasserstoff
Wie so häufig bei Wasserstoff-Projekten sind sowohl die benötigten Mengen als auch die geeignete Infrastruktur Knackpunkte für den wirtschaftlichen Erfolg des Energieträgers Wasserstoff. Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland hat dazu jetzt mit dem World Energy Council (WEC) und dem Electric Power Research Institute (EPRI) einen Report veröffentlicht.
Unter dem Titel „Hydrogen on the Horizon: Ready, almost set, go?“ beleuchtet der Bericht die Marktentwicklung von Wasserstoff bis zum Jahr 2050. Ein sehr wichtiges Ergebnis der Studie ist dabei laut „IWR-News“, dassmit einem Nachfrageboom bei Wasserstoff ab 2030 zu rechnen ist.
Das Geschäft der Zukunft
Das laufende Jahrzehnt müsse daher dafür genutzt werden, die notwendigen Infrastrukturen für Produktion, Transport, Import, Vertrieb und Nutzung von Wasserstoff zu schaffen, zitiert IWR die Studienautoren. Denn sonst könnten die Pariser Klimaziele nicht erreicht werden.
Das liest sich ganz so, als sei Wasserstoff das Geschäft der Zukunft. Eines, das sowohl Pure-Playern in Sachen Wasserstoff als auch Energiekonzernen mit Weitblick bereits heute Chancen, Großaufträge und gewinnbringende Innovationen bietet.
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