Liebe Leser,
Wasserstoff-Aktien gelten als Investition in die Zukunft. Die Wertpapiere von Ballard Power, Nel ASA, Plug Power und Co sorgen seit Monaten für Gewinne an der Börse. Doch nun kollabieren die Kurse.
Was bedeuten etwa die Abstürze vom gestrigen Montag für die Anleger? Mit dem Wasserstoff Briefing können Sie sich jetzt regelmäßig über die Wasserstoff-Branche informieren.
Linde setzt auf Wasserstoff
Zugegeben, derzeit muss man gute Nachrichten rund um Wasserstoff-Aktien und die Wasserstoff-Branche mit der Lupe suchen. Aber es gibt sie. Und einen interessanten Newcomer im Kreis der Wasserstoff-Aktien mit Potenzial, den gibt es womöglich auch. Stichwort:
Linde – bisher bekannt als weltweit größter Industriegase-Konzern. Der nun auch auf das Geschäft mit Wasserstoff setzt.
Seit der Fusion mit dem US-Konkurrenten Praxair 2018 gilt Linde als weltgrößte Anbieter von Industriegasen. Kunden sind die Auto-, Öl-, Chemie- und Metallindustrie sowie Lebensmittelhersteller und Krankenhäuser. Das Gros der Erlöse erwirtschaftet Linde in der Region Amerika, rund 25 Prozent kommen aus Europa und knapp 20 Prozent aus Asien.
Linde erhöht die Jahresprognose
Vergangene Woche legte Linde starke Quartalszahlen vor, erhöhte die Jahresprognose und sprach über Wasserstoff. Schon heute erzielt Linde laut Unternehmenschef Steve Angel mehr als zwei Milliarden Dollar Umsatz mit Produktion, Vertrieb, Speicherung und Anwendung von Wasserstoff.
Das wolle man ausbauen. Gerade im großen Transportwesen werde sich Wasserstoff durchsetzen.
Das erfreuliche Zahlenwerk bescherte der Linde-Aktie an der Börse ein Rekordhoch. Und die „Wasserstoff-Fantasie“ sorge zusätzlich für gute Laune bei den Anlegern, schrieben die Finanzexperten.
Die Nutzung von Wasserstoff-Technologie ist eben etwas Handfesteres als das Wetten auf eine obskure Internet-Idee, die irgendwann mal funktionieren könnte.
Wasserstoff „als Energieträger der Zukunft“
Interessant sind in diesem Zusammenhang auch die Aussagen der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm. Die Professorin für Volkswirtschaftslehre gab unlängst der FAZ ein Interview. Dabei ging es um Wasserstoff „als Energieträger der Zukunft“ und seine entscheidende Rolle bei Mobilität und Transport.
Fazit der Expertin: Ohne Wasserstoff könne die Klimaneutralität kaum gelingen.
Das wiederum könnte auch die Faszination der Wasserstoff-Aktien erklären. Sie liegen im Trend, haben ein grün-progressives Image und ihre Unternehmen bringen echte Innovationen hervor.
Die noch nicht allzu lang zurückliegenden Höchststände der Aktien von Ballard Power, Nel ASA, Plug Power und Co ließen sich häufig gut begründen. Stichwort: strukturelles Wachstum.
Warum die Anleger Ruhe bewahren sollten
Selbst am gestrigen rabenschwarzem Montag für die Wasserstoff-Aktien gab es Analysten, die dagegenhielten. Man beschönigte die teils zweistelligen Kursabstürze für die Stars unter den Wasserstoff-Aktien keineswegs. Zusammenfassend betrachtet plädierten die Finanzexperten jedoch für etwas, was Anleger eher selten können: Ruhe bewahren.
Dafür gebe es mehrere Argumente: So dürften bei den jüngsten Rekorden der Wasserstoff-Aktien eine klassische Überbewertung im Spiel gewesen sein. Die anschließenden Sinkflüge der Wasserstoff-Aktien entsprächen dann einer zwangsläufigen Kurs-Korrektur.
Nel ASA: Auftragsbestand mit Rekordwert
Speziell bei der Nel ASA-Aktie kamen den auch noch die enttäuschenden Quartalszahlen des Konzerns aus der Vorwoche hinzu. Darauf reagierten die Anleger nachweislich reichlich verärgert und schickten die Aktie ins Minus.
Nicht einmal ein Auftragsbestand auf neuem Rekordwert von umgerechnet rund 108 Millionen Euro konnte daran etwas ändern. Zumindest vorläufig nicht.
Dennoch sprechen gerade solche Meldungen für den Wasserstoff-Sektor. Denn die Berichte über Kooperationen von Wasserstoff-Spezialisten mit geeigneten Partner aus der Wirtschaft häufen sich. Auch die Politik investiert derzeit gerne in Projekte mit Wasserstoff-Unternehmen. Denn es könnte ihnen helfen, ihre Klimaziele zu erreichen.
Agile Geschäftstätigkeit der Wasserstoff-Unternehmen
Insgesamt zeichnen sich die Wasserstoff-Unternehmen ohnehin oft durch eine agile Geschäftstätigkeit aus. Dafür gab es in jüngster Zeit mehrere Beispiele, wie das Finanzportal „onvista.de“ berichtete: Nel kooperiert mit dem Photovoltaik-Unternehmen First Solar. Langfristig wollen die Partner dadurch die Gesamtkosten der Wasserstoff- und Stromproduktion senken.
Plug Power arbeitet zukünftig mit dem britischen Rüstungs- , Informationssicherheits- und Luftfahrtkonzern BAE Systems zusammen. Ein langfristiges Ziel ist dabei der Aufbau einer Infrastruktur, die den Endkunden die Betankung mit Wasserstoff ermöglicht.
Viel in Bewegung im Wasserstoff-Sektor
Ballard Power Systems und der kanadische Automobilzulieferer Linamar wollen gemeinsam Wasserstoff-Antriebe entwickeln. Diese sollen demnach in erster Linie bei Nutzfahrzeugen in Nordamerika und Europa zum Einsatz kommen.
Im Wasserstoff-Sektor ist also derzeit sehr viel in Bewegung. Das gilt für die Börse, aber eben auch für das operative Geschäft. Zukunftsperspektiven und Langfristigkeit sind dabei Schlüsselbegriffe.
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