Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien stehen immer wieder im Fokus der Börsianer. Dabei bestreiten selbst Skeptiker das grundsätzliche Potenzial von Wasserstoff nicht. Dennoch empfiehlt es sich bei Nel ASA, Plug Power und Co genauer hinzusehen, wie man die Wasserstoff-Technologie so einsetzt, dass Gewinne dabei herauskommen. Mehr darüber erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Zugegeben, viele wirtschaftlich relevante News hat es in der vergangenen Woche bei den beiden großen Wasserstoff-Playern Nel ASA und Plug Power nicht gegeben. Doch Plug Power hat immerhin am vergangenen Mittwoch zu einem Analysten-Tag geladen. Dafür wählte man klugerweise als Schauplatz die erste Wasserstoffproduktionsstätte von Plug, die bereits am Start ist.
Wasserstoffanlage überzeugt Analysten
Dadurch konnte man den geladenen Analysten ein konkretes Projekt im Betrieb zeigen. Ein Schachzug, der sich wohl umgehend für das Unternehmen auszahlte. Denn das Analysehaus Morningstar hat nach der Besichtigung der Anlage in Georgia die Plug Power-Aktie von „Neutral“ auf „Kaufen“ hochgestuft.
Dazu kann man beim „Nebenwerte-Magazin“ die entsprechende Begründung des Analysehauses nachlesen:„Wir behalten unsere Schätzung des fairen Wertes von Plug Power von 11,50 US-Dollar bei, nachdem wir das grüne Wasserstoffwerk in Georgia besichtigt haben“, heißt es da.Und weiter erklärt Morningstar:
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
„Wir halten die Aktien für unterbewertet und sehen das Unternehmen als eine risikoreiche und lohnende Investition in die grüne Wasserstoffwirtschaft.“ Das dürfte ganz nach dem Geschmack von Plug Powers CEO Andy Marsh gewesen sein. Die Plug Power-Aktie hat jedoch keine sehr gut Woche hinter sich. Ein achtbares Zwischenhoch zu Beginn der Woche konnte man nicht halten.
Plug Power-Aktie nimmt Fahrt auf
Dann ging es teilweise steil abwärts – insgesamt innerhalb von nur einer Woche gar um mehr als minus 6 Prozent. Analysten-Meinungen und Chartbild scheinen da ein wenig auseinanderzuklaffen. Worauf auch ein Kollege aufmerksam macht. Immerhin hat die Aktie am heutigen Montag zumindest am Morgen Fahrt aufgenommen.
Daher gehörte sie laut Finanzportal „finanzen.net“ zumindest am heutigen Vormittag zu den bestplatzierten des Tages. Nicht unwichtig für Investoren dürften zudem die Aussagen sein, dass Plug Power bereits dabei sei, mehr Geld zu akquirieren. Dafür nehme Plug Power mehrere Optionen ins Visier: staatliche Kreditprogramme, Unternehmensanleihen und Investitionspartner.
Zuversicht für Wasserstoff-Projekte
Laut Bericht des „Nebenwerte-Magazins“ gibt es da auch eine ganz konkrete Spur: So habe Robin K.Cooper in der Albany Business Review darüber berichtet, dass sich Plug Power darum bemühe, für die anstehenden Investitionen in die US-H2-Infrastruktur vom US-Energieministerium rund 1 Milliarde US-Dollar vergünstigte Darlehen aus den Wasserstoffprogrammen zu bekommen.
Dergleichen hatte CEO Andy Marsh bereits auf der jüngsten Quartalspressekonferenz angekündigt. Dazu sollen laut Cooper-Bericht aktuell 500 Millionen US-Dollar von amerikanischen Geschäftsbanken als Darlehen bewilligt werden. Dabei stehe Plug Power angeblich kurz vor Abschlüssen. Und dann sind da noch die europäischen Projekte, bei den Plug Power mitmischt:
Öffentliche Gelder im Visier
Gemeint ist damit etwa die Wasserstoff-Produktion im Hafen von Antwerpen mit 315 Millionen US-Dollar Investitionen. Oder auch die Wasserstoff-Produktionsstätten in Finnland mit 2,2 GW Zielvolumen. Für all das brauche es Investitionen im Milliardenbereich, heißt es. Die erforderlichen Mittel könnte demnach die europäischen Investitionsbank mit günstigen Darlehen bereitstellen.
Hinzu kämen dann auch noch REPowerEU-Fördermittel. Daher sollten die genannten Projekte mit nur einem geringen Eigenanteil Plug Powers umsetzbar sein, schlussfolgert man. Anders ausgedrückt: Mit etwas gutem Willen kann man Plug Power in durchaus aussichtsreicher Position sehen, eventuell doch bald Profitabilität zu erreichen.
Nel ASA-Aktie: Zwischen Bangen und Hoffen
Im Vergleich dazu ist es bei Nel ASA nachrichtentechnisch betrachtet geradezu unheimlich ruhig. Denn auch am heutigen Montag hat es bisher keine unternehmensrelevanten News gegeben (Stand: Montagmittag). Dafür ist der Kursverlauf der Aktie am heutigen Vormittag dramatisch: Die Aktie zählte demnach laut Meldungen zumindest zwischenzeitlich zu den Verlustbringern des Tages.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Nel ASA-Aktie aus diesem immer wieder aufblitzenden Abwärtssog einmal nachhaltig befreien will. Angesichts dieser Performance wundert es dann auch nicht, wenn im Zusammenhang mit der Aktie aktuell die Rede von einem möglichen „Schnäppchen“ ist. Auftragsmeldungen würden Nel ASA wahrscheinlich helfen.
Nucera präsentiert gute Zahlen
Für Furore sorgt am heutigen Montag im Wasserstoff-Sektor jedoch die börsennotierte Thyssenkrupp-Wasserstofftochter Nucera. Denn die nun auch als Elektrolyse-Spezialist bezeichnete eigenständige Wasserstofftochter hat am heutigen Montag Zahlen präsentiert. Die präsentierten starken Wachstumsraten sorgten dafür, dass die Aktie am Morgen deutlich Fahr aufgenommen hat.
Denn laut übereinstimmender Medienberichte hat Nucera seinen Umsatz im dritten Geschäftsquartal nahezu verdoppelt. Dabei profitierte das Unternehmen unter anderem von Großprojekten im Bereich Wasserstoff in Saudi-Arabien. Das gehe aus der Unternehmensmitteilung vom Montag hervor.
Mehr Aufträge für Wasserstoff-Tochter
Die Erlöse legten demnach laut Berichten in den Monaten April bis Juni von 98,7 Millionen Euro im Vorjahr auf 187,5 Millionen Euro zu. Das Betriebsergebnis sei dabei um knapp 60 Prozent auf sieben Millionen Euro gestiegen. Höhere Kosten hätten einen weiteren Anstieg gebremst, hieß es weiter.
Unter dem Strich erzielte Nucera demzufolge mit gut sechs Millionen Euro dank eines bessern Zinsergebnisses mehr als doppelt so viel Gewinn wie im Vorjahresquartal. Der Auftragseingang kletterte zudem im Quartal um 13 Prozent auf 242,4 Millionen Euro. Grund dafür sei die steigenden Nachfrage nach Anlagen zur Chlor-Alkali-Elektrolyse gewesen.
Wasserstoff-Sektor: Erfolgsstory aus Deutschland
Für das bis Ende September laufende Geschäftsjahr 2022/23 erwartet das Unternehmen weiterhin ein starkes Umsatzwachstum. Die Kosten für den Ausbau des Wasserstoff-Elektrolyse-Geschäfts dürften die EBIT-Marge allerdings voraussichtlich belasten. Dennoch hat sich Nucera den Titel „deutsche Wasserstoff-Hoffnung“ („BörseOnline“) wohl verdient und den H2-Sektor bereichert.
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