Liebe Leserin, lieber Leser,
wer ist die Nummer eins unter den Wasserstoff-Aktien? Graben die Blended Player unter den Wasserstoff-Unternehmen den Pure Playern das Wasser ab? Antworten darauf finden Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Der große Sturm ist erstmal ausgeblieben. Extreme Ausschläge der Nel ASA-Aktie am gestrigen Mittwoch nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen 4/2021 sind bisher ebenfalls nicht zu beobachten. Im Gegenteil: Die Aktie präsentiert sich derzeit relativ stabil. Am Donnerstagvormittag meldete das Finanzportal „Finanzen.net“ zwischenzeitlich gar eine erneute Stärkung der Aktie.
Wasserstoff-Sektor: Freundliche Stimmung
Mit dieser – zumindest zwischenzeitlichen – Kurserholung steht die Nel ASA-Aktie im Wasserstoff-Sektor nicht allein da: Auch die Plug Power-Aktie – nach Meinung einiger Beobachter ohnehin zu Unrecht im Schatten von Nel ASA – zeigt sich laut Finanzportal am Donnerstagvormittag gestärkt.
Damit scheint sich die freundliche Stimmung, die in der laufenden Handelswoche auf dem Wasserstoff-Sektor zu beobachten ist, erstmal fortzusetzen. Sicherlich, der für möglich gehaltene „Raketenstart“ von Nel ASA aufgrund der aktuellen Geschäftszahlen hat sich so nicht ergeben. Daran mögen auch die wenig spektakulären Einschätzungen der Analysten ihren Anteil haben.
Bloom Energy: Beieindruckende Zahlen
Bei genauerem Hinsehen zeigt sich jedoch, dass Nel ASA in der Beurteilung insgesamt gar nicht so schlecht wegkommt. Es sei denn, man hält die Pure Player generell für geradezu hoffnungslos überbewertet. Eine Meinung, der die Bank of America wahrscheinlich so generell nicht zustimmen dürfte. Denn dagegen spricht ihre jüngst vorgenommene Hochstufung der Bloom Energy-Aktie.
Doch der Reihe nach: Bloom Energy, ein kalifornischer Entwickler von Wasserstoff-Technologien, dürfte auch so ein Player sein, den man eher in der zweiten Reihe der Wasserstoff-Aktien einsortiert. Doch Bloom Energy hat in der vergangenen Woche für positive Schlagzeilen gesorgt und dadurch möglicherweise auch den Wasserstoff-Sektor insgesamt gepusht.
Eindeutig auf Wachstumskurs
Das Unternehmen präsentierte seine Quartals- und Gesamtjahresergebnisse und punktete dabei vor allem im Hinblick auf den Umsatz: Wie etwa das Unternehmens- und Technologienachrichten-Portal „IT Times“ berichtete, konnte Bloom Energy „ein ordentliches Wachstum“ zeigen. So habe der Umsatz im 4. Quartal des Geschäftsjahres 2021 bei 342,47 Millionen US-Dollar gelegen.
Damit habe das Unternehmen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 37,3 Prozent zulegen können, hieß es weiter. Und noch eine bemerkenswert Kennziffer hat Bloom Energy zu verzeichnen. So betrage der erzielte Cash-Flow aus betrieblicher Tätigkeit eine Höhe von plus 47,2 Millionen US-Dollar. Demgegenüber stehen minus 18,7 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum.
Langfristige Prognose angehoben
Entsprechend euphorisch lesen sich die Kommentare des Managements und der Ausblick des Unternehmens: Demnach rechnet Bloom Energy für das Gesamtjahr 2024 mit einem Umsatz in Höhe von 1,1 Milliarden bis 1,15 Milliarden US-Dollar. Im Bereich Product & Service gehe man von einer Steigerung um rund 27 Prozent zum Vorjahr aus.
Für die (Non-GAAP) Bruttomarge erwarte das Unternehmen rund 24 Prozent und für die (Non-GAAP) operative Marge rund ein Prozent. Der Cash-Flow aus dem operativen Geschäft soll zudem positiv sein, hieß es. Demzufolge erhöhte man auch die langfristigen Umsatzwachstumsprognose um fünf Punkte auf nunmehr 30 bis 35 Prozent in den nächsten zehn Jahren.
„Buy“ für Bloom Energy
Die Bank auf America habe darauf hin die Bloom Energy-Aktie auf „Buy“ hochgestuft und mitgeteilt, dass man auch 2024 mit guten Zahlen rechne, berichtete das Börsenmagazin „Der Aktionär“. Im Zuge dessen seien auch andere Brennstoffzellen-Aktien, die sich im E-Wasserstoff Nordamerika Index befinden, gestiegen.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist auch das Zitat der Analysten der Bank of America. Demnach hätten diese das Ergebnis von Bloom Energy als eine „untypisch starke finanzielle Leistung zum Jahresende“ bezeichnet.
Hoffnung für den Wasserstoff-Sektor?
Nun macht ein Schwalbe natürlich noch keinen Sommer, aber am vergangenen Dienstag hätten die Aktien von Bloom Energy, Plug Power und Ballard Power allesamt fast zehn Prozent zugelegt, rechnet das Börsenmagazin vor. Die Aktie von FuelCell Energy sei sogar mit einem Plus von 18 Prozent aus dem Handel gegangenen.
Das alles lasse sich durchaus als Zeichen der Hoffnung für den gesamten Wasserstoff-Sektor deuten. Es zeigt aber auch, wie unübersichtlich die Branche ist. Und dass von einem Technologieführer oder einem Unternehmen mit eindeutiger und unangreifbarer Vormachtstellung nicht die Rede sein.
Umkämpfter Wasserstoffmarkt
Sicherlich, als Wasserstoff-Pionier genießt Nel ASA einen gewissen Nimbus, kann sich ja auch durchaus Expertise und Erfahrung auf die Fahne schreiben. Doch der gesamte Wasserstoffmarkt ist heiß umkämpft. Das gilt damit auch für den Teilbereich Elektrolyseure, also den Anlagen, die zur Herstellung von Wasserstoff dienen.
Neben den üblichen Verdächtigen wie eben Nel ASA, Plug Power, ITM Power oder auch Siemens Energy macht da nun zunehmend auch Nucera, die Wasserstoffsparte von Thyssenkrupp von sich reden. Bekanntlich will Thyssenkrupp noch in der ersten Jahreshälfte über einen Börsengang von Nucera entscheiden.
Thyssenkrupps Nucera: Wie stark ist sie wirklich?
Grund genug für das Portal „Wallstreet Online“, Wasserstoff-Fondsmanagerin Carmen Junker zu Nuceras Aussichten für den Börsengang zu befragen. Die Antwort ist deutlich: „Wenn Nucera ausgegliedert wird, ist es einer der größten börsengehandelten Elektrolyseuer-Anbieter weltweit“, sagte Junker.
Nucera sei auf Megaprojekte zur Gewinnung von grünem Wasserstoffs spezialisiert. „Und genau die werden wir brauchen, um die riesigen Mengen des gefragten Gases produzieren zu können. Die Aussichten sind also glänzend“, so Junkers Urteil. Die Bewertung der Aktie an müsse man jedoch erstmal abwarten.
Milliarden-Bewertung
Unterdessen ist in den Finanzmedien von Milliarden die Rede. Bloomberg etwa gehe von einer möglichen Bewertung von rund fünf Milliarden Euro aus. Das „Handelsblatt“ habe Anfang Dezember 2021 eine Bewertung für Nucera von vier bis sechs Milliarden Euro genannt. Dabei berief man sich auf Informationen aus Finanzkreisen.
Thyssenkrupp hatte laut „Wallstreet Online“ zum 31. Dezember 2021 einen Auftragsbestand von von rund 900 Millionen Euro im Geschäftsfeld Elektrolyseure. Im Geschäftsjahr 2020/21 habe Thyssenkrupp Nucera einen Umsatz von 319 Millionen Euro erzielt, hieß es weiter. Ein starker Player also, der den Markt so oder so kräftig aufmischen dürfte.
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