Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien durchlaufen gerade eine erfolgreiche Phase. Denn, auch wenn sich die Aktien Nel ASA, Plug Power und Co häufig durch Volatilität auszeichnen, so scheint die grundsätzliche Richtung zu stimmen. Daher könnten man analog zur Politik womöglich von einer Zeitenwende sprechen. Wie viel die Politik dazu beiträgt, lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Nachrichtenarmer Dienstag – das mag vielleicht für die beiden populären Wasserstoff-Player Nel ASA und Plug Power gelten. Denn von beiden Unternehmen kommen derzeit nicht viele Unternehmensnews. Dabei hat sich ein kontinuierlicher Nachrichtenfluss eigentlich als probates Mittel erwiesen, um die Aktien von Pure Playern im Wasserstoff-Sektor im Gespräch zu halten.
Nel ASA und Plug Power: Mit Zuversicht
Und auch, um den ein oder anderen Ausschlag nach oben zu verbuchen. Doch gemessen an der relativen Nachrichten-Flaute bei Nel ASA und Plug Power läuft es bei beiden im Moment recht ordentlich. Zumindest galt das an diesem Dienstagvormittag. Da konntePlug Power auf eine Erfolgsmeldung verweisen. Laut Finanzportal „finanzen.net“ verzeichnete die Aktie Gewinne.
Auch Nel ASA-Aktie schlägt sich grundsätzlich wacker. So wacker, dass einige Experten sie bereits auf der Überholspur sehen. Die positiven Aussichten für die Nel ASA-Aktie hätten sich demnach in der vergangenen Woche stabilisiert. Gleichzeitig sei es dabei gelungen, den „bislang intakten Abwärtstrend“ zu beenden. So sieht man es zumindest beim Portal „Lynxbroker“.
Hoch im Kurs steht die Nel ASA-Aktie auch bei der Mehrheit der Analysten. Das geht aus einer Momentaufnahme vom heutigen Dienstagmittag hervor. Demnach bewerten 12 von 28 Analysten die Aktie mit einem Kaufsignal. Acht Experten votieren für „Halten“, weitere acht für „Verkaufen“. In der Beurteilung zehrt die Aktie dabei offenbar immer noch vom jüngsten Millionen-Deal.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Das legen zumindest die Schlagzeilen nahe. Bei näherer Betrachtung kommt dann auch die Politik ins Spiel. Denn es gilt es relativ ausgemacht, dass gerade die großpolitische Wetterlage die Wasserstoff-Player stärkt. Vor diesem Hintergrund hat die am Wochenende beendete 27. UN-Klimakonferenz, kurz COP27, womöglich mehr bewirkt als ursprünglich gedacht.
Ballard Power: Rally-Phantasien
Doch bevor wir darauf konkret im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing eingehen, werfen wir noch einen kurzen Blick auf Ballard Power und First Hydrogen. Denn bei diesen Playern im Wasserstoff-Sektor hat es jüngst diverse Meldungen gegeben. Beginnen wir daher mit dem kanadischen Brennstoffzellen-Hersteller Ballard Power.
Die Aktie des Unternehmens verzeichnet laut übereinstimmender Medienberichte zwar just am heutigen Vormittag Verluste, doch das hindert ja nicht daran, die jüngsten Geschäftstätigkeiten zu betrachteten. Denn so hatte jüngst die Meldung über einen neuen Auftrag für Ballard Power bereits wieder Rally-Phantasien bei den Beobachtern ausgelöst.
Wasserstoffbusse starten durch
Laut Unternehmensmitteilung hat Ballard Power demnach einen Auftrag des europäischen Busherstellers Solaris Bus & Couch über 25 Wasserstoff-Brennstoffzellenmotoren erhalten. Zu den finanziellen Bedingungen des Deals mit dem Stammkunden nannte man keine Details. Dafür hat es ein paar technische Einzelheiten dazu gegeben:
Demzufolge sollen 70-kW-Brennstoffzellen-Aggregate in Solaris’ Wasserstoffbussen des Modells „Urbino 12“ eingebaut werden. In der zweiten Jahreshälfte 2024 sollen sie dann beim polnischen Nahverkehrsbetreiber MPK Poznań zum Einsatz kommen. Laut Ballards CEO David Mucciacciaro beobachtet man eine steigende Nachfrage nach Wasserstoff-Brennstoffzellenbussen in Europa.
Trendwende bei Ballard Power?
Folgerichtig stammt die Finanzierung der Busse denn auch teilweise aus dem Programm für umweltfreundlichen öffentlichen Verkehr des Nationalen Fonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft, wie es heißt.
Für Beobachter klingt die Zuversicht bei Ballard Power durchaus plausibel. Diese Auftragsmeldung könnte dann auch erst den Anfang sein. Mit anderen Worten: der Beginn einer womöglichen Trendwende für Ballard Power. Denn der Umstieg auf Wasserstoff in den Verkehrsbetrieben sei allenthalben zu beobachten.
First Hydrogen: Europa im Visier
Den europäischen Markt hat man auch bei First Hydrogen im Blick. Und da macht es sich gut, sich über jeden kleinen – oder auch größeren – Fortschritt zu freuen. So geschehen am gestrigen Montag. Da hat der kanadische Wasserstoff-Player sich nämlich über erfolgreich abgeschlossene Testläufe im Vereinigten Königreich gefreut.
Dabei handelte es sich um wasserstoffbetriebene leichte Nutzfahrzeuge (Lnfz), die man nun „im Betrieb vorstellen konnte. Die Fahrzeuge sind demnach führ den Straßenverkehr in UK, mit Ausnahme von Nordirland, zugelassen, heißt es. Doch das ist natürlich alles erst der Anfang. Laut Angaben sind Fuhrparktests mit großen britischen Betreibern sind für Januar 2024 geplant.
Grüner Wasserstoff: Top-Thema der COP27
Wie auch aus dieser Unternehmensmitteilung hervorgeht, verfolgt First Hydrogen eine Nutzfahrzeugstrategie. Dabei konzentriert man sich auf die Lieferung von emissionsfreien LNfz in die UK, in die Europäische Union, die USA und Kanada. Laut Analysten soll der weltweite Markt für leichte Nutzfahrzeuge bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 786,5 Milliarden Dollar erreichen.
Die Prognosen rund um die Wasserstoffwirtschaft, ihre zahlreichen Anwendungsbereiche und damit entstehenden Märkte häufen sich. Diesen Eindruck untermauert eine Zusammenfassung der COP27 unter dem Aspekt „grüner Wasserstoff“, den das Portal „HydrogenInsight“ am gestrigen Montag veröffentlicht hat.
Grüner Wasserstoff als Handelsgut
Dabei hat man die Zahl der Entscheidungen und Projekte für und rund um grünen Wasserstoff mit denen im vergangenen Jahr, also bei der COP26 in Glasgow, verglichen. Fazit: „Grüner Wasserstoff nimmt mit zahlreichen angekündigten Initiativen und Projekten eine Spitzenposition auf der Weltbühne ein.“ So verkünden es die Autoren jedenfalls in der Überschrift.
Unterfüttert dies aber dann im folgenden Bericht mit Belegen. So hätten die Bestrebungen, einen internationalen Handel mit grünem Wasserstoff zu etablieren, insbesondere für Europa, das erneuerbaren Wasserstoff aus Entwicklungsländern importiert, einen riesigen Schritt nach vorn gemacht. Dabei erinnerte man die deutsche Initiative Fonds für grünen Wasserstoff bereitzustellen.
Initiative der Weltbank
Einen Tag zuvor habe die Weltbankgruppe ihre eigene globale Initiative angekündigt: Die Hydrogen for Development Partnership (H4D) soll demnach dazu beitragen, den Einsatz von kohlenstoffarmem Wasserstoff in Entwicklungsländern zu fördern.
Ebenfalls auf der COP27 unterzeichnete die EU demnach Rahmenabkommen mit Ägypten, Kasachstan und Namibia. Dadurch will man die Einfuhr von grünem Wasserstoff aus diesen drei Ländern ermöglichen. Alle drei Länder haben demnach große Ambitionen bei der Erzeugung von erneuerbarem Wasserstoff, wie es heißt.
Wasserstoff-Aktien: Ziemlich gute Aussichten
Außerdem haben man auf der COP27 eine neue globale Kommission gegründet. Deren Ziel sei es, die Genehmigung von Projekten für grünen Wasserstoff und erneuerbare Energien zu beschleunigen. Die Empfehlungen und Ergebnisse dieser Kommission sollen demnach im voraussichtlich im September 2024 bei der UN-Generalversammlung zur Sprache kommen.
Folgt man dem Bericht, dann ist die Dynamik in der Wasserstoff-Branche geradezu mit Händen zu greifen. Auch die Innovationskraft ist nicht zu leugnen. Was auch immer sich daraus als konkrete Projekte für die bekannten Wasserstoff-Player ergibt, für Wasserstoff-Aktie insgesamt liest sich das ziemlich gut. Denn das oft beschworene Wasserstoff-Zeitalter scheint tatsächlich anzubrechen.
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