Wasserstoff-Aktien: Über den Erwartungen! – Doch Nel ASA, Plug Power und Co bleiben ein Vabanquespiel!

Liebe Leserinnen und Leser,

Wasserstoff-Aktien beschleunigen in diesen Tagen mal wieder den Puls der Anleger. Daran haben vor allem Nel ASA und Plug Power ihren Anteil. Denn deren Kursperformance ist sicherlich ausbaufähig. Dennoch gibt es auch Lichtblicke. Dafür ist am heutigen Dienstag SFC Energy zuständig. Mehr darüber erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.

Die Hiobsbotschaften rund um die Nel ASA-Aktie und auch um die Plug Power-Aktie wollen gerade nicht aufhören. Daher häufen sich denn auch die Negativschlagzeilen. Von Desaster, Katastrophe und Abwärtstrend ist da unter anderem die Rede. Bei Plug Power sieht es nicht viel besser aus. Auch wenn so mancher bereits eine leichte Erholung der Aktie erkennen will.

SFC Energy veröffentlicht Halbjahresbericht

Doch bevor wir uns mit den Hoffnungsschimmern für die Wasserstoff-Schwergewichte Nel ASA und Plug Power beschäftigen, gilt SFC Energy die volle Aufmerksamkeit. Denn der Brennstoffzellen-Anbieter mit Sitz in Brunnthal bei München liefert mal wieder erfreuliche Zahlen. Am heutigen Dienstag veröffentlichte SFC Energy seinen Halbjahresbericht für 2024.

Dabei gibt es Rekordzahlen bei Umsatz und Ergebnis zu verkünden. Auch das Wachstum in Nordamerika und in Asien habe man demnach deutlich ausgebaut. Das geht aus der Mitteilung des Unternehmens hervor. Dementsprechend kann sich auch der Kurssprung der SFC Energy-Aktie sehen lassen. Von Aufwind für die Aktie ist denn auch die Rede und von Freude bei den Anlegern.

Das erfolgreiche erste Halbjahr stellt sich in Zahlen für SFC Energy folgendermaßen dar: So kletterte der Konzernumsatz um 49,5 Prozent auf 57,1 Millionen Euro. Das bereinigte EBITDA konnte SFC Energy im Berichtszeitraum auf 7,32 Millionen Euro sogar mehr als verdoppeln. Das schlägt sich auch im Ergebnis je Aktie nieder.

Dynamische Entwicklung bei SFC Energy

Denn dies verbesserter sich im Berichtszeitraum gemäß IFRS unverwässert und verwässert auf 0,19 Euro. Zum Vergleich: Im Vorjahres waren das noch 0,03 Euro. Das Konzernperiodenergebnis liege damit erheblich über dem des Vorjahres, hieß es weiter. Und auch der Auftragsbestand sei gestiegen, meldet das Unternehmen.

Angesichts dieser dynamischen Entwicklungen zeigt sich das Management von SFC Energy entsprechend erfreut und optimistisch: „Im ersten Halbjahr liegt SFC Energy operativ in allen wesentlichen Finanzkennzahlen über den ursprünglichen Erwartungen“, kommentierte Peter Podesser, CEO von SFC Energy.

Indien und US-Markt im Blick

Zudem habe man strategisch die nächsten Schritte in der regionalen und technologischen Expansion getan. Dadurch sei es erneut gelungen, ein signifikantes Umsatzwachstum zu erzielen und gleichzeitig die Margen deutlich zu steigern. Als „operatives Highlight“ hebt man den Standort in Indien hervor und verweist auf die „National Green Hydrogen Mission“ des Landes.

Auch das Wachstum in Nordamerika stellt man in den Zusammenhang mit dem „bedeutenden US-Markt“. Daher präzisiert SFC Energy nun auch seine Prognose: Demnach soll der Umsatz nun zwischen 107 und 111 Millionen Euro liegen (zuvor 103 bis 111 Millionen Euro). Beim bereinigten EBITDA peilt das Unternehmen nun einen Wert zwischen 10,5 und 14,1 Millionen Euro an.

Verbesserte Prognose

Da hatte man zuvor zwischen 8,9 bis 14,1 Millionen Euro angesetzt. Die neue Zielvorgabe für das EBIT liegt demzufolge in Höhe von 5,0 bis 8,6 Millionen Euro (zuvor 3,4 bis 8,6 Millionen Euro). Solche News liebt man an der Börse natürlich. Oder wie es das Börsenmagazin „Der Aktionär“ formuliert: „Die Story bei SFC Energy ist intakt.“ Und die Expansion sollte weiter erfolgreich sein.

Daher sei davon auszugehen, dass das Unternehmen an den positiven Newsflow der vergangenen Monate anknüpfen kann. Wovon dann auch der Kursverlauf der Aktie profitieren dürfte. Apropos positiver Newsflow: Dergleichen würde man sich auch mal wieder von Nel ASA wünschen. Und siehe da, im Laufe des heutigen Vormittags ist es dann doch noch passiert:

Nel ASA: „Historischer Meilenstein“

Es gebe aufregende Neuigkeiten aus dem Wasserstoffsektor, verkündet Nel ASA über seine Social-Media-Kanäle: Denn Nel ASA hat demnach die erste ULC-Zertifizierung für eine Wasserstofftankstelle erhalten. Bei der Zertifizierung der Underwriters Laboratories Canada (ULC) handelt es sich demnach um eine Zertifizierung, die strengen Maßstäben folgt, schreibt Nel ASA.

Sie sei akkreditiert vom Standards Council of Canada (SCC) und gewährleiste, dass dies so gekennzeichneten Produkte die höchsten Sicherheits- und Qualitätsstandards erfüllten. Nel ASA habe damit einen „historischen Meilenstein in der Wasserstofftankstellenbranche gesetzt“, heißt es weiter. Damit habe sich Nel ASA eindeutig an die Spitze der Wasserstofftankstellenbranche gestellt.

Bedeutender Marktvorteil?

Diese ULC-Zertifizierung verschaffe Nel einen bedeutenden Vorteil auf dem Markt. Denn während andere Normen für den kanadischen Markt für Wasserstofftankstellen (HRS) verwendet werden können, sei die ULC-Norm weltweit anerkannt. Sie gelte üblicherweise zum Nachweis der Konformität. Dadurch habe Nel einen Präzedenzfall für die kanadische HRS-Branche geschaffen.

Da der Wasserstoffmarkt nach wie vor sehr unübersichtlich und kleinteilig ist, ist Nel ASAs Frohlocken über diese Zertifizierung über dies „Vorreiterrolle“ in der HRS-Branche durchaus verständlich. Spannend bleibt es daher zu sehen, wie wohl die Konkurrenz auf diesen Marktvorteil reagiert.

Plug Power: Frische Impulse erwünscht

Die Spannung steigt auch bei Plug Power. Die Aktie des US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten konnte übrigens im Laufe des heutigen Tages etwas an Boden wettmachen. Gegen Dienstagmittag zählte das Wettpapier laut Finanzportal „finanzen.net“ gar zu den Gewinnern des Tages.

Am morgigen Mittwoch, 23. August, veranstaltet Plug Power einen Analystentag zur Vorstellung der Wasserstoffanlage in Georgia, Zutritt nur für geladene Gäste. Dazu gehören wir zwar nicht, behalten jedoch Plug Powers Ankündigungen und ggf. Prognosen natürlich trotzdem im Auge. Denn frische Impulse für Wasserstoff-Aktien und damit den Sektor wären wünschenswert.