Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien mühen sich redlich, das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen. Doch das gelingt Nel ASA, Plug Power und Co mit recht unterschiedlichem Erfolg. Dabei setzt die Politik geradezu unverdrossen auf Wasserstoff. Und sorgt dabei mal für gute, mal für schlechte Schlagzeilen. Mehr dazu lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Fangen wir mit einer positiven Nachricht und damit mit Siemens Energy an: Ja genau, Siemens Energy „das Sorgenkind der deutschen Wirtschaft“ („Das Investment“). Das Unternehmen, das sich aktuell in Verhandlungen mit der Bundesrepublik Deutschland befindet, um Garantien für seine milliardenschweren Aufträge zu erhalten.
Siemens Energy: Gigafactory für Elektrolyseure eröffnet
Und dessen Aktie deswegen zuletzt in arge Turbulenzen geraten ist. Doch am heutigen Mittwoch hat Siemens Energy Grund zum Feiern: Denn heute eröffnet das Unternehmen seine Gigafactory in Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) haben ihr Kommen zugesagt.
In Berlin will Siemens Energy Elektrolysemodule im industriellen Maßstab produzieren. Diese sind für die Herstellung des begehrten grünen Wasserstoffs unabdingbar. Wohlwollend ausgedrückt: Siemens Energy will mit seinen Elektrolyseuren die Energiewende vorantreiben. Und das dürfte der Bundesregierung gefallen. Apropos Elektrolyseure: Auch bei Plug Power gibt es dazu News.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Zwei Tage bevor Plug Power mit den Ergebnissen für das 3. Quartal an die Öffentlichkeit geht, gibt der Player über seinen Unternehmensblog die Gründung einer Allianz bekannt: Es handelt sich dabei um eine „Clean Hydrogen Partnership“ zur Förderung von Elektrolyseuren, wie es ausdrücklich heißt.
Plug Power: Wasserstoffmarkt Südkorea
Zu den Gründern gehören neben Plug Power, SK E&S, K-Water und SK Plug Hyverse. SK E&S ist Teil der südkoreanischen SK Group. Plug Power und SK E&S haben bereits vor zwei Jahren ein Wasserstoff-Joint-Venture gegründet – SK Plug Hyverse. Und bei K-Water handelt es sich um die Korea Water Resources Corporation.
K-Water ist die Regierungsbehörde für die umfassende Erschließung von Wasserressourcen und die Bereitstellung von öffentlichem und industriellem Wasser in Südkorea. Die Zusammenarbeit der vier Partner umfasst die Lieferung und Lokalisierung von PEM-Elektrolyseuren für inländische Initiativen für grünen Wasserstoff, womit hier Korea gemeint sein dürfte.
Wer baut die besten Elektrolyseure?
Etwas pathetisch ist denn auch davon die Rede, dass man „der kommenden Ära des grünen Wasserstoffs“ den Weg bereiten wolle. Und das gelingt dann natürlich am besten, wenn man Produktionsanlagen für grünen Wasserstoff entwickelt und Betriebstechnologie erwirbt. Da wiederum kommt das Know-how von Plug Power ins Spiel.
Einschließlich des Verweises auf die Vorteile von PEM-Eletrolyseuren von SK Plug Hyverse gegenüber alkalischen Wasserelektrolyseuren. Demzufolge zeichnen sich die PEM-Elektrolyseure durch kürze Betriebszeiten, außergewöhnlich Lastreaktionsfähigkeit, Kompaktheit und niedrige Wartungskosten aus.
Ballard Power-Aktie: Erst pfui, dann hui
Dergleichen technische Details und Aussagen können wir wie immer nicht überprüfen, doch einen Coup dürfte Plug Power mit dieser Meldung kurz vor dem Quartalsbericht gelandet haben. Denn auch wenn es sich „nur“ um eine Absichtserklärung handelt. Die Zielrichtung dürfte klar sein: Eroberung des asiatischen Marktes. Und zumindest hat man den Analysten Futter gegeben.
Einen ähnlichen Effekt hat sich wohl auch Ballard Power erhofft. Denn kurz bevor der Brennstoffzellen-Spezialist am gestrigen Dienstag seine Quartalszahlen veröffentlicht hat, hat er zwei neue Aufträge gemeldet. Da machte sich noch zaghafte Zuversicht breit. Doch dann musste Ballard Power im 3. Quartal erneut einen höheren Verlust zu Protokoll geben.
Nel ASA-Aktie: Erholung vertagt
Das hatten sich wohl viele Analysten anders vorgestellt. Immerhin konnte Ballard Power beim Umsatz die Erwartungen übertreffen. Nachdem die Börsen die Zahlen der Kanadier am gestrigen Dienstag erstmal mit Abschlägen bestraften, sieht es am heutigen Mittwoch schon wieder etwas anders aus: Laut Meldungen zählte die Aktie demnach gegen Mittag zu den Gewinnern des Tages.
Und was macht Nel ASA in der Zwischenzeit? Nicht viel, hat man den Eindruck. Zumindest, wenn man es rein auf Auftragsmeldungen reduziert. Im Hinblick auf die Kursentwicklung schafft es die Nel ASA-Aktie bisher auch heute nicht, sich überzeugend aus dem Abwärtssog zu befreien. „Der Markt verliert das Vertrauen“, schreibt dazu treffend ein Kollege.
Wasserstoffgeschäft im Zwielicht
Apropos Vertrauen: Behaupte noch mal jemand, mit H2 ließe sich kein Geld verdienen. Am gestrigen Dienstag ist Portugals Ministerpräsident António Costa zurückgetreten. Costa hat einen fetten Korruptionsskandal um grünen Wasserstoff an der Backe. Noch ist nichts bewiesen. Die Ermittlungen fangen gerade erst an. Doch solche Schlagzeilen helfen Wasserstoff nicht.
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