Liebe Leserin, Lieber Leser,
durch die ganze Woche zogen sich Neuigkeiten rund um Steuergutschriften für die Wasserstoffherstellung in den USA. Die Märkte malten sich in der Theorie endlich große Fortschritte für den Sektor und eine steigende Nachfrage aus. Doch in der Praxis zeigt sich momentan leider ein gegensätzliches Bild. Bei manchem Vorreiter aus der Industrie gerät das Ganze wohl schon wieder in den Hintergrund.
Der weltgrößte Autokonzern in Form von Toyota meldete kürzlich katastrophale Verkaufszahlen für seinen wasserstoffbetriebenen Mirai. Auf dem japanischen Heimatmarkt konnten zwischen Januar und November 2024 nur müde 661 Einheiten abgesetzt werden. Verglichen mit den 1.525 Exemplaren aus dem Vorjahreszeitraum ist das nur noch etwas mehr als ein Drittel. Weltweit reichte es für 1.702 Verkäufe und damit 54 Prozent weniger. Derartige Einbrüche lassen sich durch nichts schönreden.
Toyota zieht die Reißleine
Die Autoindustrie befindet sich momentan auch nicht unbedingt in einer Verfassung, in der teure Experimente ohne erkennbaren Nutzen munter weiterbetrieben werden können. Da überrascht es vielleicht nicht, dass Toyota seine Wasserstoff-Strategie nun grundlegend überdenkt. Wie in der „Financial Times“ zu lesen ist, sollen keine weiteren Investitionen in wasserstoffbetriebene Pkw stattfinden. Der Mirai blickt also mehr oder minder seinem drohenden Ende entgegen.
Immerhin will Toyota Wasserstoff noch bei Nutzfahrzeugen zum Einsatz bringen und wendet sich damit nicht vollständig vom alternativen Kraftstoff ab. Dennoch ist es natürlich niederschmetternd, wenn ein derart großer und namhafter Konzern seinen Support zurückfährt. Das schadet anderen Aktien allerdings deutlich mehr als den noch recht stabil wirkenden Anteilsscheine von Toyota selbst.
Toyota Aktie Chart
Nel ASA flirtet wieder mit Tiefstständen
Die enttäuschenden Neuigkeiten von Toyota dürften maßgeblich daran beteiligt sein, dass von der guten Stimmung zu Wochenbeginn kaum noch etwas übrig ist. Überdeutlich zeigt sich dies bei der Aktie von Nel ASA, welche heute Morgen um 2,2 Prozent auf 0,25 Euro zurückfiel. Zeitweise ging es in den letzten Tagen bis auf 0,27 Euro aufwärts. Ein Durchbruch war den Bullen allerdings nicht vergönnt und so richtet der Blick sich wieder auf das 52-Wochen-Tief, welches bereits bei 0,23 Euro lauert.
An und für sich muss Nel durch die Entscheidung Toyotas gar nicht zwingend in Mitleidenschaft gezogen werden. Offen gestanden kommt es wenig überraschend, dass Wasserstoff-Autos angesichts ausbleibender Verkaufserfolge an Bedeutung verlieren. Teilweise wurden Tankstellen auch schon vor dem von Toyota verkündeten Rückzug zurückgebaut und Nel hat sein Betankungsgeschäft im vergangenen Jahr ohnehin abgespalten. Doch haben die Norweger eben auch keine positiven Impulse zu bieten, welche der derzeitigen Enttäuschung etwas entgegenzusetzen hätten.
Es will keine Stimmung aufkommen
Vielleicht erinnern sich auch einige Anleger daran, dass in nur zehn Tagen Donald Trump in den USA als Präsident antritt und in dieser Funktion so manche Maßnahme für mehr erneuerbare Energien und damit letztlich auch die Unterstützung von Wasserstoff zurückfahren könnte. Euphorie will da nicht aufkommen. US-Aktien wie Plug Power erfuhren am Donnerstag noch eine kleine Verschnaufpause, als der Handel aufgrund von Trauer um den ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter ausblieb. Doch heute dürften die Blicke sich wieder auf die Wall Street richten, und Wasserstoff-Aktien müssen sich sehr wahrscheinlich auf noch mehr Gegenwind einstellen
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