Liebe Leserin, Lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien waren im Jahr 2024 schon fast so etwas wie der Prügelknabe der Märkte. Zahlreiche Titel aus dem Segment ernteten derart viel Gegenwind, dass die größten Kritiker den Kraftstoff an sich schon als gescheitert ansahen. Doch gerade als wieder einmal neue Tiefpunkte drohten, gab es hierzulande einen frischen Funken Hoffnung zu sehen. Bereits gestern beschäftigten wir uns mit den Ergebnissen von ThyssenKrupp. Erwartungen konnten dabei übertroffen werden, der weitere Ausblick bleibt aber eher vorsichtig. Grob zusammengefasst lässt sich das Ganze eigentlich nur als solide beschreiben.
Die Anleger hatten sich aber schon auf der viel schlechtere Neuigkeiten eingestellt, und so entstand letztlich eine sehr erfreuliche Überraschung. Die ThyssenKrupp Nucera-Aktie ging gestern mit einem Kursplus von rund 16 Prozent aus dem Handel und die Bullen scheinen noch lange nicht fertig zu sein. Heute Morgen ging es um weitere sechs Prozent bis auf 11,07 Euro aufwärts. Das ist nicht weniger als ein neues 6-Monats-Hoch.
ThyssenKrupp Nucera AG & Co. KGaA Aktie Chart
Analysten loben ThyssenKrupp Nucera
Es dauerte nicht lange, bis auch die Analysten Wind bekamen von den erfreulichen Neuigkeiten bzw. dem Ausbleiben weiterer Schläge unter die Gürtellinie. In ersten Reaktionen zeigen die Börsenprofis sich durchaus angetan, wie „Der Aktionär“ berichtet. Besonders die operative Marge wurde gelobt und konnte durch die Bank die Analystenerwartungen übertreffen. Der Ausblick wird derweil als zufriedenstellend, aber nicht eben sensationell bezeichnet.
Ablesen lassen sich die weiteren Anforderungen der Analysten an den Kurszielen. Dort versprüht längst nicht jeder Euphorie. Goldman Sachs bleibt beispielsweise bei 10,50 Euro und sieht das Aufwärtspotenzial damit schon als ausgeschöpft an. Bernstein Research spricht jedoch von 20 Euro und in Kanada traut RBC der ThyssenKrupp-Aktie sogar noch eine Verdopplung bis auf 22 Euro zu. Dass die Kursziele derart auseinandergehen, ist letztlich auch ein Zeichen dafür, dass selbst gestandene Börsenprofis nur sehr vage in die Wasserstoff-Zukunft blicken können.
BP wagt einen großen Schritt
Es fehlt nicht einmal am politischen Willen zur Wende. Mangelerscheinungen gibt es viel mehr bei den Unternehmen, die sich mit Investitionen doch arg zurückhalten. Das beliebteste Wort im Wasserstoff-Sektor dürfte bis heute „Absichtserklärung“ bleiben. Nicht wenige große Player aus dem Energiesektor planen viel, wenn der Tag lang ist. Ob und wann davon auch tatsächlich etwas umgesetzt wird, darüber stehen aber viele Fragezeichen. Das gilt umso mehr, seit in den letzten Wochen manches Projekt ersatzlos gestrichen wurde.
Vielleicht kann BP diesbezüglich die Gemüter wieder etwas beruhigen. Der Ölkonzern ließ heute auf seiner eigenen Webseite mitteilen, die finale Investitionsentscheidung für das Projekt „Lingen Green Hydrogen“ (LGH2) getroffen zu haben. Geplant ist der Bau einer industriellen Anlage für grünen Wasserstoff mit einer Kapazität von 100 Megawatt. Es soll sich um die erste Wasserstoff-Anlage handeln, die vollständig im Konzernbesitz verbleibt.
Gefördert wird das Ganze natürlich mit europäischen Mitteln. Der Pressemitteilung ist allerdings nicht zu entnehmen, in welcher Höhe. Im Wortlaut heißt es hingegen, die Anlage „könnte jährlich bis zu 10.000 Tonnen grünen Wasserstoff“ produzieren. Man beachte den Konjunktiv.
Plug Power im Stillstand
Die BP-Aktie legte hierzulande heute Morgen um 1,3 Prozent zu und landete damit bei 4,66 Euro. Der Abstand zum 52-Wochen-Tie bei 4,39 Euro vergrößert sich etwas. Das dürfte aber vermutlich eher an einer kleinen Erholung bei den Ölpreisen als an Wasserstoff-Projekten liegen. Denn solche erfahren an der Börse weiterhin eine eher geringe Aufmerskamkeit.
Etwas vom Radar vieler Anleger zu verschwinden scheint auch Plug Power. Nach einer munteren Achterbahnfahrt zeigt die Aktie sich aktuell nur noch wenig bewegungsfreudig. Wie auch schon am Montag hing der Kurs gestern knapp unterhalb von 2,50 US-Dollar fest. Zu Handelsschluss reichte es für 2,46 Dollar. Sollte es hier für eine Bodenbildung reichen, wäre es aus Sicht der leidgeplagten Anteilseigner schon ein kleiner Erfolg. Verlassen würde ich persönlich mich aber nicht darauf.
Die Nel ASA-Aktie sendet ein Lebenszeichen
Viel Ruhe herrscht auch weiterhin bei der Kommunikation von Nel ASA mit den eigenen Investoren. Das Unternehmen übt sich in Stillschweigen und kann momentan weder neue Aufträge noch irgendwelche bunten neuen Zukunftsfantasien vorweisen. Vielleicht ist das auch besser so, entstehen so doch immerhin keine falschen Hoffnungen, die letztlich wieder in Enttäuschungen münden. Vielleicht ist das auch der Gedankengang, der die Bullen momentan etwas antreibt. Mit dem Aktienkurs ging es heute im frühen Handel um 1,4 Prozent bis auf 0,27 Euro in die Höhe.
Wie gehabt bleibt die Nel ASA-Aktie dem (psychologischen) Widerstand bei 0,30 Euro fern. Es lässt sich aber in Europa schon eine gewisse neue Lust an Wasserstoff-Aktien feststellen, seit ThyssenKrupp Nucera mit seinen Zahlen punkten konnten. Zu hoffen ist jetzt, dass es sich dabei nicht dabei nicht um eine kurzfristige Angelegenheit handelt. Folgen weitere positive Meldungen, könnten die Käufer zumindest die Chance dazu erhalten, endlich an einer (überfälligen?) Gegenbewegung zu basteln. Das neue Jahr wäre auch eine hübsche Gelegenheit, um an den Märkten etwas neuen Schwung einzubringen.
ThyssenKrupp Nucera AG & Co. KGaA-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue ThyssenKrupp Nucera AG & Co. KGaA-Analyse vom 18. Dezember liefert die Antwort:
Die neusten ThyssenKrupp Nucera AG & Co. KGaA-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für ThyssenKrupp Nucera AG & Co. KGaA-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 18. Dezember erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
ThyssenKrupp Nucera AG & Co. KGaA: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...