Liebe Leserin, Lieber Leser,
die jüngsten Schlagzeilen rund um das Thema Wasserstoff fielen wieder eher negativ aus. In Namibia macht man sich laut der „Badischen Zeitung“ Sorgen darum, dass eine geplante Fabrik seltene Pflanzen bedrohen könnte. In Bernau bei Berlin stehen teure Wasserstoffbusse offenbar still und in der Boulevardpresse wird davor gewarnt, dass Milliardeninvestitionen in das Wasserstoffkernnetz am Ende vom Steuerzahler geschultert werden müssen.
Letzteres ist tatsächlich nicht ausgeschlossen, bei den derzeitigen Plänen aber erst einmal nicht fest vorgesehen. Dennoch führen die jüngsten Beschlüsse nicht automatisch zu Begeisterung. Das „Handelsblatt“ etwa vermisst bei der Bundesregierung konkrete Zusagen zu Zeiträumen und Preisen. Ohne derartige Details werde kein Wasserstoff-Produzent aus dem Ausland Investitionsentscheidungen treffen, heißt es in einem heute veröffentlichten Kommentar. Das nährt das schon seit Längerem vorherrschende Gefühl, dass die große Wasserstoff-Revolution sich vordergründig im Reich der Fantasie abspielt.
ThyssenKrupp Nucera bleibt am Boden
Mit einem solchen Sentiment bleiben größere Ausbrüche gen Norden an der Börse kaum machbar. Stattdessen spielt sich das Geschehen bevorzugt im Kurskeller ab. So auch bei ThyssenKrupp Nucera, wo das Kassieren der Bereichsprognose für das Elektrolysegeschäft den Aktienkurs zu Wochenbeginn auf neue Tiefstände schickte. Tags darauf greifen die Schnäppchenjäger nur in sehr begrenztem Umfang zu. Bis zum Vormittag konnte die angeschlagene Aktie sich auf runde neun Euro verbessern, was einem Plus von 1,2 Prozent verglichen mit dem gestrigen Schlusskurs entspricht.
ThyssenKrupp Nucera AG & Co. KGaA Aktie Chart
Jeder Kursgewinn ist besser als nichts, doch in der Charttechnik hinterlässt ThyssenKrupp Nucera nicht einmal ansatzweise einen Eindruck. Allein seit Jahresbeginn sind Abschläge von etwa 50 Prozent zu verzeichnen und sämtliche Indikatoren sprechen für einen sehr lebendigen Abwärtstrend. Dass es an anderer Stelle durchaus besser läuft, wird von den Börsianern gekonnt ignoriert. Das dürfte auch daran liegen, dass bei ThyssenKrupp Nucera ebenfalls das Prinzip Hoffnung noch eine (zu) große Rolle spielt und zudem der Mutterkonzern immer heftiger unter Druck gerät.
Nel ASA: Das gewohnte Bild
Etwas mehr Optimismus scheint heute Morgen die Aktie von Nel ASA verbreiten zu können. Zumindest auf den ersten Blick waren Zugewinne von 2,8 Prozent im frühen Handel ein hübscher Anblick. Im Chart sorgt das aber für Bewegungen in gewohnten Gefilden. Bis auf 0,53 Euro konnte der Titel zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels zulegen und zeigt damit unverändert keinerlei Ambitionen, den Widerstand bei 0,55 Euro überwinden zu wollen.
Oberhalb der Unterstützung bei 0,50 Euro zeichnet sich also bestenfalls ein Seitwärtstrend ab. Vielleicht ist das in Zeiten, in denen die Anleger sich noch immer skeptisch gegenüber Wasserstoff-Aktien zeigen, schlicht das höchste der Gefühle. Es bleibt aber ein fader Nachgeschmack, da Nel ASA zuletzt ernüchternde Zahlen vorwies und Supportzonen sich in der Vergangenheit zwar durchaus als langlebig, jedoch selten als stabil erwiesen haben. Dementsprechend ist auch jetzt wenig Verlass darauf, dass der Tiefpunkt überwunden wurde.
Plug Power schwächelt schon wieder
Dass derartige Hoffnungen schnell enttäuscht werden können, dafür liefert Plug Power aktuell ein hervorragendes Beispiel. Nach einer kurzen Erholung vor dem Wochenende und einer Rückkehr bis auf 2,50 US-Dollar geriet das Papier am Montag wieder sichtlich unter Druck. Verluste von 3,6 Prozent reichten aus, um den Kurs wieder auf 2,40 Dollar zurückzubefördern. Die Bären haben damit wieder beste Chancen, einen Angriff auf das 52-Wochen-Tief bei 2,21 Dollar zu wagen.
Unterstützt werden sie von der jüngsten Kapitalerhöhung, die vor einigen Tagen angekündigt wurde und wieder einmal schmerzlich zeigte, in welcher misslichen Lage der US-Konzern sich befindet. Zarte Hoffnungen auf nachlassende Zinsen bilden zwar ein gewisses Gegengewicht, was die Bullen aber offenbar noch längst nicht restlos überzeugen kann. Schließlich bleiben auch noch Ungewissheiten mit Blick auf den US-Wahlkampf und einen möglichen Wahlerfolg von Donald Trump, der mit Klimaschutz oder Energiewende nicht allzu viel anfangen kann. Vielleicht werden die Quartalszahlen frische Impulse liefern, welche in der kommenden Woche erwartet werden. Verlassen können und sollten sich die Aktionäre darauf aber nicht.
SFC Energy ohne klare Richtung
Rein fundamental läuft es bei SFC Energy schon besser. Der deutsche Anbieter von Brennstoffzellen glänzt nicht unbedingt mit astronomischen Wachstumsraten. Doch gelang es in der Vergangenheit immer wieder, in den schwarzen Zahlen zu landen. Das hat im Sektor bereits Seltenheitswert. Die Aktie hinterlässt deshalb auch einen besseren Eindruck als die Anteilsscheine der üblichen Verdächtigen. Doch hinterlassen die Zweifel an den Märkten auch hier Eindruck.
Kursstürze gab es bei SFC Energy in den letzten Tagen zwar keine zu sehen und die Käufer verteidigen fleißig die (psychologisch) wichtige Linie bei 20 Euro. Für viel mehr reicht es allerdings nicht und seit der im Mai erfolgten Korrektur ist von Rückenwind kaum etwas zu spüren. Heute Morgen legte die Aktie um 0,7 Prozent bis auf 20,70 Euro zu. Auch das spricht bestenfalls für einen Seitwärtstrend.
Schockstarre?
Nur zu gerne würde ich an dieser Stelle über Besseres berichten. Doch nüchtern betrachtet zieht sich die Ungewissheit bei Wasserstoff-Aktien fort und an den Märkten herrscht regelrechte Lethargie. Nur knapp über Tiefstständen dümpeln viele Titel vor sich hin und die guten Neuigkeiten aus der Vorwoche scheinen schon wieder zu verpuffen. Umso mehr gesellen sich Zweifel dazu, ob die politisch anvisierten Ziele denn tatsächlich zu erreichen sind. Das ist nicht eben der beste Nährboden, um endlich wieder für steigende Kurse zu sorgen.
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