Liebe Leserin, Lieber Leser,
im Wasserstoffbereich herrscht derzeit ohnehin schon viel Skepsis. Unternehmen und Anleger würden sich da von der Politik etwas mehr Mut und Zuversicht wünschen. CDU-Kanzlerkandidat Friedrich Merz hat sich aber jüngst dazu entschieden, das genaue Gegenteil zu verbreiten. Am Montagabend äußerte Merz sich skeptisch zu einem schnellen Wechsel zu wasserstoffbetriebenen Stahlwerken. Dafür habe man schlicht nicht die notwendigen Mengen an Wasserstoff.
Ganz Unrecht hat Merz mit diesen Ausführungen sicher nicht, denn Wasserstoff ist noch immer ein rares und teures Gut, insbesondere in seiner grünen und klimaneutralen Variante. Doch liegt es gerade deshalb in der Verantwortung der Politik, den Bereich anzukurbeln, Unternehmen Planungssicherheit zu spendieren und damit das leidige Henne-Ei-Problem zu überwinden. Das gelingt eher nicht, wenn stattdessen darüber diskutiert wird, bisherige Technologien weiter zu nutzen und CO2 durch Abscheidung und ähnliche Ansätze zu reduzieren.
ThyssenKrupp bleibt seinen Plänen treu
Genau diesen Ansatz würde CSU-Chef Markus Söder bevorzugen und nun lässt sich herrlich darüber sinnieren, ob die jüngsten Äußerungen von Friedrich Merz damit etwas zu tun haben könnten. Das wären aber reine Spekulationen. Es zeichnet sich aber recht deutlich ab, dass unter der kommenden Bundesregierung, an der die Union aus CDU und CSU mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit irgendwie beteiligt sein wird, die Unterstützung für Wasserstoff noch weiter zurückgefahren werden könnte.
Ungeachtet dessen bekräftigt ThyssenKrupp Steel, an seinen Plänen für wasserstoffbetriebene Stahlwerke festzuhalten, wie die „FAZ“ berichtet. Eine im Bau befindliche Direktreduktionsanlage in Duisburg soll fertiggestellt werden und perspektivisch vollständig mit grünem Wasserstoff laufen. Um das Ganze auch finanzieren zu können, laufen Unternehmensangaben zufolge konstruktive Gespräche. Es wäre allerdings auch eine Überraschung gewesen, würde das Unternehmen seine langfristige Strategie nur aufgrund von etwas Wahlkampfgeplänkel schon über Bord schmeißen.
Bayer AG Aktie Chart
Das falsche Signal für Nel ASA und Co.?
Deutliche Kritik erntet Merz bei der SPD, wo der Vorsitzende Lars Klingbeil von Gift für die Zukunft Deutschlands als Industrieland und einem „Schlag in die Magengrube“ von tausenden Stahlarbeitern spricht. Auch die Gewerkschaft IG Metall sieht etliche Arbeitsplätze am grünen Stahl hängen und zeigt daher ebenfalls dezentes Unverständnis über die Aussagen von Merz.
An der Börse hilft das Thema auch nicht eben weiter. Schließlich hat Deutschland in Europa schon fast Leuchtturmcharakter. Was immer hier passiert oder nicht passiert, wirkt sich daher über die Grenzen hinaus aus. Da überrascht es nicht, dass die Nel ASA-Aktie heute wieder unter Druck steht und um 2,5 Prozent auf 0,19 Euro zurückfiel. Zuvor stürzte der Titel ins Bodenlose, nachdem die Norweger über maue Auftragszahlen berichteten.
Rote Vorzeichen bei Plug Power
Jenseits des Atlantiks fällt die Stimmung nicht viel besser aus, denn dort wird tendenziell noch heftiger gegen erneuerbare Energien gepoltert. Gerade noch fünf Tage sind es, bis Donald Trump als nächster US-Präsident antritt. Die Aktie von Plug Power konnte sich im Angesicht dessen bislang noch wacker schlagen. Doch je näher die Amtseinführung rückt, desto größer scheint die Skepsis zu werden. Am Dienstag ging es um 1,9 Prozent bis auf 2,66 US-Dollar in die Tiefe. Auch wenn sich in der Praxis aktuell nur wenig verändert hat, so senden einige Politiker momentan schlicht die falschen Signale, um dem Wasserstoffsektor und Aktien aus dem Segment endlich wieder auf die Sprünge zu verhelfen.
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