Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien geben derzeit kein gutes Bild ab, denn Nel ASA und Plug Power sind im Hinblick auf News auf Tauchstation gegangen. Die Wasserstoff-Aktien böten ein Trauerspiel, heißt es daher vielerorts. Doch gilt das für alle Wasserstoff-Aktien? Natürlich nicht. Deshalb geht es im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing untern anderem um SFC Energy und Dynacert.
Wir halten fest: Es gibt sie noch die guten Nachrichten rund um Wasserstoff-Aktien. Denn mag sich bei der ein oder anderen Unternehmensmeldung auch nicht gleich eine Rally für die betroffene Wasserstoff-Aktie abzeichnen, so sind Unternehmensnews doch ein guter Weg, um für positive Schlagzeilen zu sorgen. Das gilt erfahrungsgemäß vor allem für die Pure Player.
Nel ASA und Plug Power: Wo bleiben die News?
Auch Nel ASA und Plug Power können häufig davon profitieren, wenn sie wichtige Deals uns Partnerschaften zu verkünden haben. Doch auch angesichts der wichtigen Termine, die sowohl bei Nel ASA als auch bei Plug Power demnächst anstehen, tut sich bei beiden Playern derzeit nicht viel. Das war zumindest bis zum heutigen Dienstagmittag so.
Nel ASA knüpft weiterhin Kontakte auf der Hannover Messe. Währenddessen spielt Plug Power über Bande und verweist auf Berichte über Aktivitäten seines Joint Ventures mit der Renault-Gruppe – HYVIA, Stichwort Wasserstoffmobilität. Wie gut, dass es SFC Energy gibt. Denn das Brennstoffzellen-Unternehmen mit Sitz in Brunnthal bei München punktet erneut mit News.
Die Kursperformance der SFC Energy-Aktie
Laut Unternehmensmeldung vom heutigen Dienstag erweitert SFC Energy seine langjährige strategische Partnerschaft mit dem Unternehmen Johnson Matthey (JM). Wobei der Fokus nun im Wasserstoff-Bereich liege, wie es heißt. Ziel sei dabei, die gemeinsame Wertschöpfung im schnell wachsenden Markt für Wasserstoff-Brennstoffzellen zu beschleunigen.
SFC Energy: Strategische Partnerschaft mit JM erweitern
Zu den Details: Demnach verpflichtet sich JM im Rahmen dieser Partnerschaft zur Entwicklung und Lieferung von Protonenaustauschmembran-Komponenten (PEMs), dem Herzstück der SFC-Wasserstoff-Brennstoffzelle. Laut Mitteilung erweitert SFC Energy damit seine Kernkompetenzen um die DMFC-Membran-Technologie.
Man beabsichtige künftig in der Lage sein, die wesentlichen Bestandteile der Brennstoffzelle selbst zu produzieren, heißt es weiter. Und so will sich SFC Energy offenbar eine stabile Lieferkette sichern und seinen Wertschöpfungsanteil bei Methanolbrennstoffzellen deutlich erhöhen. Zudem unterzeichneten beide Unternehmen ein Memorandum of Understanding (MoU).
Verlässlicher News-Fluss bei SFC Energy
Darin bekunden sie ihre Absicht, auf dem Gebiet der Wasserstoff-Brennstoffzellen für stationäre Anwendungen zusammenzuarbeiten, wobei PEM-Komponenten im Rahmen einer gemeinsamen Entwicklungsvereinbarung (JDA) entwickelt werden sollen und JM diese Komponenten für mindestens fünf Jahre liefert.
Gut, es ist jetzt nicht so, dass daraufhin an der Börse sofort eine Rally der SFC Energy-Aktie gestartet ist. Jedenfalls ist das bis zum heutigen Mittag nicht zu beobachten gewesen. Doch SFC Energy liefert halt zuverlässig Unternehmensnews und positioniert sich dadurch durchaus geschickt auf dem Markt. Auf einem Markt, dem Analysten ein immenses Wachstum prognostizieren.
Auch Plug Power setzt auf JM
Übrigens: Erst vor gut zwei Monaten haben Plug Power und Johnson Matthey eine strategische Partnerschaft vereinbart. Völlig überraschendes Ziel der damaligen Vereinbarung: Man will die grüne Wasserstoffwirtschaft beschleunigen. Wobei JM vor allem die Rolle des wichtigen Zulieferers von notwendigen Komponenten für Plug Powers Produktionsanlagen zukommt.
News hat es kürzlich auch beim kanadischen Wasserstoff-Unternehmen dynaCERT gegeben. Zur Erinnerung: dynaCERT Inc. beschäftigt sich laut Unternehmensprofil mit dem Design, der Entwicklung, der Herstellung, dem Testen und dem Vertrieb von Nachrüstprodukten für transportable Wasserstoffgeneratoren in Nordamerika und international.
dynaCERT: Neue Elektrolysetechnologie
Auf der Canadian Hydrogen Convention, die vom 25. bis 27. April 2024 in der Stadt Edmonton (Alberta, Kanada) stattfindet, „enthüllen“ dynaCERT und das Unternehmen Cipher Neutron ihre neue Elektrolysetechnologie. Das geht aus der Unternehmensmitteilung von dynaCERT hervor. Gemeint ist damit Cipher Neutrons neuer 5-Kilowatt-AEM-Wasserstoff-Elektrolyseur.
Laut Angaben ist dieser in der Lage, pro Stunde 1000 Liter hochkomprimierten und ultrareinen grünen Wasserstoff zu produzieren. Darüber hinaus hebt man die Vorteile der gemeinsam entwickelten AEM-Elektrolyseure hervor: geringe Investitions- und Betriebskosten, keine teuren und aufwändig produzierten Metalle, was Lieferketten- und Preisprobleme minimiere.
Wasserstoff: Überall nur Wachstumsmärkte
Und letztlich ist von „einem beeindruckenden Wirkungsgrad“ die Rede, der 82 Prozent erreiche. Das bedeute, dass die AEM-Elektrolyseure mit derselben Energiemenge wie konkurrierende Elektrolyseure mehr grünen Wasserstoff produzieren würden. Und das bei niedrigeren Kosten. niedrigeren Kosten für AEM-Elektrolyseure.
Wie so oft lassen sich dergleichen Angaben von hieraus weder überprüfen noch bewerten. Doch es zeigt sich einmal mehr, dass die Innovationsdynamik im Wasserstoff-Sektor nach wie vor sehr hoch ist. Womit wir nach dem Wachstumsmarkt Brennstoffzelle auch den Wachstumsmarkt Elektrolyseure gewürdigt hätten.
Wasserstoff-Aktien: Wer nutzt das Momentum?
Apropos Markt: Auch beim jüngsten Treffen der G7-Klimaminister am vergangenen Wochenende in Japan ging es – natürlich – explizit um Wasserstoff. Im 36-seitigen Abschluss-Kommuniqué hat man sich demnach laut Medienberichten dazu verpflichtet, einen transparenten globalen Wasserstoffmarkt zu entwicklen.
Dieser soll auf „zuverlässigen internationalen Normen und Zertifizierungssystemen“ beruhen. Außerdem betonte man die Wichtigkeit „eines Mechanismus zur gegenseitigen Anerkennung der auf der Kohlenstoffintensität basierenden Handelbarkeit, Transparenz, Vertrauenswürdigkeit und Nachhaltigkeit“ von Wasserstoff.
Das liest sich doch insgesamt alles ganz vielversprechend für Wasserstoff-Aktien. Die Frage ist jetzt nur, welcher Wasserstoff-Player das energiepolitische Momentum am besten nutzen kann. Und welcher Wasserstoff-Aktie die Anleger demnächst wieder – langfristig – ihr Vertrauen schenken.
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