Liebe Leserin, Lieber Leser,
Wasserstoff kann noch immer für manche Schlagzeile und interessante Neuigkeit sorgen. Ein großes Thema ist der alternative Kraftstoff etwa in Bayern. Dort arbeitet nicht nur BMW weiterhin an Pkw mit Wasserstoffantrieb, welche sich derzeit testweise auf den straßen befinden. Auch an anderer Stelle genießt die Umstellung auf klimafreundlicher Brennstoffe hohe Priorität. So etwa bei Bussen, welche aktuell angetrieben mit Wasserstoff im Landkreis München unterwegs sind und dort Dieselbusse ersetzen sollen.
Das Portal „Merkur.de“ widmete eben diesem Thema einen recht umfangreichen Beitrag und befragte unter anderem Busfahrer dazu, wie sie mit den neuen Gerätschaften zurechtkommen. Die Urteile fallen zumeist positiv aus und es wird von einem angenehmen Fahrgefühl berichtet. Enttäuscht zeigte sich ein Fahrer darüber, dass die Beschleunigung etwas mager ausfällt. Der Betreiber begründet dies jedoch mit einer vorsätzlichen Drosselung, da es ansonsten beim Durchdrücken des Gaspedals manchen Fahrgast von den Socken hauen könnte.
Wasserstoff hat seine Vorzüge
Richtigerweise müsste man wohl von einem Strompedal sprechen, denn im Prinzip handelt es sich bei den besagten Wasserstoffbussen um Elektrobusse, welche mit Brennstoffzellen ausgestattet sind. Dieser Ansatz hat durchaus seinen Reiz. Im Prinzip ergeben sich alle Vorteile, welche auch elektrische Omnibusse mit sich bringen, also eine ruhigere Geräuschkulisse und natürlich weniger CO2-Emissionen. Zugleich wird die Reichweite aber deutlich übertroffen. Von bis zu 550 km ist die Rede, während Elektro-Busse meist schon nach 300 km wieder eine Steckdose benötigen.
Dort laden sie dann gerne mal mehrere Stunden, während ein Wasserstoffbus nach rund 15 Minuten voll betankt ist. Der größte Nachteil sind aktuell noch die hohen Kosten, welche sowohl Elektro- als auch Dieselbusse bei Weitem übertreffen. Dass sich das Ganze dennoch betreiben lässt, ist vordergründig auf großzügige Subventionen zurückzuführen.
Keine Aufbruchstimmung bei Wasserstoff-Aktien
Die Versuche in Bayern sind sehr interessant und sie offenbaren eindrucksvoll, welches Potenzial Wasserstoff in vielen Bereichen mit sich bringt. Sie decken bisher aber auch noch die größten Nachteile auf. An der Börse fehlt es noch immer an schlagkräftigen Ideen dafür, wie die aktuellen Herausforderungen überwunden werden könnten. Ohne neue Impulse halten die Anleger sich weiterhin bedeckt. Während Nel ASA und Plug Power mehr oder minder gegen den nächsten Absturz kämpfen, sieht es anderswo kaum besser aus.
Jenen Unternehmen wird in diesem Newsletter immer viel Aufmerksamkeit geschenkt und in den letzten Tagen gab es leider nie besonders viel Positives zu berichten. Grund genug, um sich auch mal manchen anderen Titel aus der Branche genauer anzusehen. Leider kann ich Ihnen aber auch dort derzeit keine Kursrallyes oder dergleichen anbieten.
SFC Energy traut sich nach Norden
SFC Energy Aktie Chart
In den grünen Bereich konnte sich immerhin die Aktie von SFC Energy schieben. Um 3,5 Prozent ging es mit den Kursen wieder aufwärts, womit die Verluste im noch frischen neuen Jahr auf 0,7 Prozent begrenzt werden konnten. Der Schlusskurs konnte mit 19,46 Euro aber noch keine neuen Impulse liefern und im Chart lässt sich nur mit einer guten Portion Wohlwollen eine positive Tendenz erkennen.
Hoffnung macht, dass SFC Energy fundamental weitaus besser aufgestellt ist als viele andere Unternehmen aus dem Sektor. Zudem bekräftigte das deutsche Unternehmen unlängst, in den kommenden Jahren die Umsätze weiter in die Höhe steigen zu lassen. Solange an diesen Plänen nicht gerüttelt wird, haben wir es tatsächlich mit einem der aussichtsreicheren Wasserstoff-Unternehmen zu tun. Das hilft aktuell angesichts des allgemeinen Stimmungstiefs aber leider nur bedingt weiter.
Nichts Neues bei PowerCell Sweden und Sunhydrogen
Aus der zweiten Reihe ist bei den Wasserstoff-Aktien derweil nichts Neues zu vernehmen und an der Nachrichtenfront herrscht zuweilen gähnende Leere, wenn es um konkrete Unternehmen geht. Seit einer kleinen Ewigkeit scheint sich beispielsweise bei PowerCell Sweden nichts mehr getan zu haben. Die Anteilseigner quittieren dies mit einem sehr deutlichen Abwärtstrend, der den Aktienkurs allein in den vergangenen sechs Monaten mal eben halbierte. Auf Jahressicht sind sogar Abschläge in Höhe von 67,7 Prozent zu verkraften.
Nicht viel besser sieht es bei SunHydrogen aus. Das Unternehmen verfolgt an und für sich einen interessanten Ansatz, der sich bereits im Firmennamen versteckt. Angestrebt wird, in Zukunft grünen Wasserstoff durch Sonnenenergie herzustellen und damit emissionsfrei. Im besten Fall soll das Ganze irgendwann einmal sogar günstig werden. Hübsche Fantasien lassen sich damit in Windeseile spinnen. Die wollen bei den Anlegern aber schon lange nicht mehr verfangen. Der Aktienkurs hat sich zuletzt bei 0,013 US-Dollar festgebissen. Das sind 55,7 Prozent weniger als vor einem Jahr und von vergangenen Kursrekorden jenseits der 0,20 Euro brauchen Anleger momentan nicht einmal zu träumen.
Es ist noch lange nicht vorbei
Ohne jeden Zweifel herrschte rund um Wasserstoff-Aktien schon mal bessere Stimmung und beim Blick auf die Charts aus dem Sektor kann einem schon mal die Lust vergehen. Doch ich kann nur immer wieder darauf hinweisen, dass damit noch längst nicht alles entschieden ist. Der Siegeszug des Wasserstoffs hat bisher noch nicht einmal richtig angefangen. Wann es dazu kommen mag, kann ich Ihnen leider nicht genau sagen. Doch sobald sich Anzeichen dafür ergeben, dass die Produktion günstiger wird und die Nachfrage steigt, könnten die schwer gestraften Aktien aus dem Sektor wieder viel Boden gutmachen. Wir haben es weiterhin mit langfristigen Investments zu tun. Kursgewinne können nicht versprochen werden. Doch es gibt trotz des noch immer zu beobachtenden Durchhänger auf breiter Front auch gute Argumente dafür, dass die Geduld der Anleger sich eines Tages auszahlen wird.
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