Liebe Leserin, Lieber Leser,
die meisten Unternehmen aus dem Wasserstoffsegment erwirtschaften zuverlässig rote Zahlen und lassen Aussichten auf einen möglichen Wendepunkt vermissen. Es versteht sich von selbst, dass ein solcher Kurs nicht ewig gefahren werden kann, da das Sparschwein eines Tages geleert ist. Auch immer neue Kapitalerhöhungen sind kein Patentrezept zum Erfolg. Der kanadische Konzern Ballard Power gestand sich seine missliche Ausgangslage vor gar nicht langer Zeit recht offen ein und kündigte als Konsequenz einen umfangreichen Sparkurs an.
Wie es scheint, werden im Rahmen dessen auch einige Unternehmensteile unter den Hammer gebracht. Das freut SFC Energy, welches nach eigenen Angaben für einen niedrigen einstelligen Millionen-Bereich Geschäfte von Ballard Power in Skandinavien übernimmt. Dazu gehören sowohl Anlagen als auch laufende Verträge mit Kunden. Gestärkt werden soll durch Zukäufe der europäischen Ballard Power-Tochter in erster Linie das Geschäft mit kleinen Brennstoffzellen mit einer Leistung von 1,7 kW und 5kW.
SFC Energy demonstriert Stärke
Der Zukauf ist von eher überschaubarer Natur und SFC Energy wird dadurch nicht schlagartig eine Explosion bei den Auftragseingängen verzeichnen können. Dennoch demonstriert das vergleichsweise kleine Unternehmen aus Brunnthal bei München Stärke. Denn während die meisten anderen Akteure im Segment sich auf Schrumpfkurs zu befinden scheinen, nutzt man positive Bilanzen, um weiter zu wachsen. In den vergangenen Quartalen konnte SFC zuverlässig schwarze Zahlen schreiben und Umsätze anwachsen lassen.
Allerdings wird dies an der Börse noch immer kaum weiter honoriert, woran sich auch mit den jüngsten Meldungen nichts zu ändern scheint. Die Aktie konnte sich in den letzten Tagen zwar wieder etwas verbessern. Sie hing heute Morgen mit 20,20 Euro aber weiterhin nur knapp über der wichtigen Linie bei 20 Euro, welche sowohl charttechnisch als auch psychologisch eine der vielleicht letzten Unterstützungen darstellt. Zu sehr scheint auf dem Titel zu lasten, dass im Wasserstoff-Bereich schlechte Stimmung herrscht, auch wenn SFC seine Umsätze aktuell weitgehend mit anderen Dingen erzielt.
SFC Energy Aktie Chart
Nel ASA rutscht weiter ab
Dass es aber noch sehr viel schlimmer aussehen könnte, das beweist Nel ASA sehr eindrucksvoll. Bereits gestern beschäftigten wir uns damit, dass die Norweger eine geplatzte Reservierung im Gigawatt-Bereich vermelden mussten. Direkte Auswirkungen auf den Auftragseingang hat das nicht, wie der Konzern mitteilen ließ. Auf die Bilanz könnte es sich sogar kurzfristig positiv auswirken, da eine nicht genau bezifferte Ausgleichszahlung für die Reservierung erwartet wird. Es schwingt aber eben doch die Botschaft mit, dass Nel momentan keine neuen Kunden von seinen Diensten überzeugen zu können scheint.
Erwartbar reagierte die Aktie mit den nächsten Verlusten und rutschte heute Morgen weiter ab. Abschläge von 3,2 Prozent im frühen Handel reichten aus, um den Kurs bis auf knapp 0,39 Euro zu den Mittagstunden zu befördern. Die Bären proben damit schon mal den Rutsch unter die letzte Unterstützung bei 0,40 Euro, bevor ein Test des 52-Wochen-Tiefs bei 0,37 Euro anstehen könnte. Wie gehabt spricht die Charttechnik eine sehr eindeutige Sprache und lässt einen klaren Abwärtstrend erkennen.
Plug Power: Wieder nichts
Nicht sehr viel besser sieht es bei Plug Power aus, wo eine zarte Erholung aus der vergangenen Woche sich schon wieder in Luft aufzulösen scheint. Um 8,9 Prozent rutschte der Titel am Dienstag in die Tiefe und schlug bei 2,06 US-Dollar auf. An den hiesigen Märkten wurde die 2-Euro-Marke schon wieder unterboten. Ein klar erkennbarer Grund für den neuerlichen Einbruch findet sich nicht. Doch genügend Argumente für Zurückhaltung auf Anlegerseite sind fraglos vorhanden.
Leicht vorstellbar ist etwa, dass die große Enttäuschung bei Nel ASA dezent abfärbt und die Bullen wieder hinter ihre Deckung schickt. Ebenfalls Einfluss gehabt haben dürfte die allgemein schlechte Stimmung, nachdem der Konflikt zwischen Israel und Iran weiter zu eskalieren droht. Am Dienstag schickte Teheran Medienberichten zufolge Hunderte Raketen in Richtung Israel, darunter mutmaßlich erstmals auch Hyperschallraketen.
Ein ungutes Gefühl bei ITM Power
Auch bei ITM Power scheinen charttechnische Unterstützungen dieser Tage nicht allzu viel wert zu sein. Die Aktie der Briten rutschte heute im frühen Handel um 1,7 Prozent ab und pendelte sich damit zunächst bei 0,58 Euro ein. Unschwer zu erkennen ist die Tatsache, dass die Linie bei 0,60 Euro einmal mehr verfehlt wurde. Das ist ein recht eindeutiges Indiz für einen noch immer sehr lebendigen Abwärtstrend, auch ohne neue Negativrekorde.
Bereits in der kommenden Woche steht bei ITM Power die Jahreshauptversammlung an und den Anteilseignern dürften einige Fragen unter den Fingernägeln brennen. Sie scheinen aber mit einem eher mulmigen Bauchgefühl auf den Termin zu blicken. Das lässt sich auch kaum verübeln, denn dass das Unternehmen plötzlich mit fulminanten Neuigkeiten um die Ecke kommen wird, davon würde zumindest ich persönlich nicht ausgehen. Wahrscheinlicher ist wohl, dass die Anleger ein weiteres Mal vertröstet werden (müssen).
Der bekannte Trott
Immer mal wieder blitzte bei Wasserstoff-Aktien in den letzten Wochen so etwas ähnliches wie neue Hoffnung auf und es soll an dieser Stelle nicht geleugnet werden, dass es manchen Fortschritt zu sehen gab. Speziell Unternehmen wie SFC Energy stehen auch sehr viel besser da, als es ein Blick auf den Aktienkurs vielleicht vermuten lassen würde. Der gewohnte Trott setzt sich dennoch fort, denn es fehlt letztlich weiterhin an einer klaren Perspektive darauf, dass der Markt endlich richtig Fuß fassen könnte.
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