Liebe Leserinnen und Leser,
Wasserstoff-Aktien machen weiterhin mit Turbulenzen von sich reden. Daher ist die kommende Woche wichtig für Nel ASA, Plug Power und Co. Denn es geht in den nächsten Tagen um weitreichende Weichenstellung. Den Anfang dafür hat die EU bereits gemacht. Doch auch die Entwicklungen in den USA sind Thema im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Wie geht es weiter mit der Nel ASA-Aktie? Die Antwort könnten wir uns leicht machen und mit einem Wort umschreiben: Abwärts. Denn sowohl beim Wochenrückblick als auch im Hinblick auf die Tendenz der vergangenen drei Monate sieht es beim Kursverlauf der Nel ASA-Aktie doch recht eindeutig aus.
Nel ASA-Aktie: Zarte Aufwärtsbewegung
Am heutigen Montagvormittag lässt sich jedoch eine zarte Aufwärtsbewegung der Nel ASA-Aktie erkennen. Sie steigt und steigt tatsächlich. Doch der Start dieser Aufwärtsbewegung hat auf denkbar niedrigem Niveau begonnen. Und die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Spezialisten befindet sich immer noch deutlich unterhalb der 0,70 Euro-Marke.
Auch das Chartbild spricht gegen die Aktie. Dennoch gibt es immer noch einige Analysten, die auf die Nel ASA-Aktie setzten. Darauf weisen die Kollegen, wobei die Meinung durchaus geteilt seien. Weitgehend einig hingegen dürfte man sich jedoch darin sein, dass Nel ASA ebenso wie die anderen Pure Playern dringend positive News und Auftragseingänge bräuchte, wie ein Kollege schreibt.
Die Kursperformance der Nel ASA-Aktie
Dabei sei die letzte Meldung Nel ASAs durchaus vielversprechend gewesen. Denn zugleich mit der Bekanntgabe ihrer konkreten Standort-Entscheidung für die Gigafoctory in Michigan habe Nel ASA ein wichtiges Zeichen ausgesandt: Obwohl ein endgültige Investitionsentscheidung noch ausstehe, konnte sich Nel ASA bereits eine Finanzierung über 50 Millionen Dollar sichern.
„Finanzierung der grünen industriellen Revolution“
Die Finanzierung ist dabei immer wieder ein Knackpunkt. Denn all die schönen Wasserstoff-Projekte, die weltweit starten, wollen auch finanziert werden. Daher dürfte man auch und gerade bei Nel ASA mit Spannung auf den kommenden Donnerstag, 12. Oktober, blicken. Denn dann lädt die Renewable Hydrogen Coalition zum RenewableH2-Gipfel nach Brüssel ein.
„CEOs führender europäischer Unternehmen und führende EU-Politiker treffen sich zu hochrangigen Diskussionen über die Gestaltung der Energielandschaft von morgen“, wie es auf der Website heißt. Eines der wichtigsten Themen dabei: die „Finanzierung der grünen industriellen Revolution in Europa“. So lautet die Überschrift der ersten Diskussionsrunde.
Start der EU-Wasserstoffbank
Denn der raschen Verbreitung von erneuerbarem Wasserstoff stehe demnach vor allem eins im Wege: die Kosten. Um die EU-Ziele für erneuerbaren Wasserstoff und seine Derivate in vorrangigen Sektoren zu erreichen, sei eine öffentliche Finanzierung unerlässlich, heißt es weiter.
Eine Schlüsselrolle komme dabei der Europäischen Wasserstoffbank zu. Dahinter verbirgt sich bekanntlich ein Finanzinstrument der Europäischen Kommission: Ziel dieser EU-Wasserstoffbank ist es demnach, Investitionen in die erneuerbare Wasserstofferzeugung zu unterstützen. Letztlich will man durch Auktionen die Lücke zwischen den Produktionskosten und der Zahlungsbereitschaft auf der Seite der Nachfrage schließen.
Grüner Wasserstoff: Wer bekommt Subventionen?
Starten soll die erste Auktion der EU-Wasserstoffbank Ende November, konkret am 23. November. Am 8. Februar 2024 soll sie abgeschlossen sein. Das geht nun aus einem Dokument hervor, dass die EU-Kommission in diesen Tagen veröffentlicht hat. Spannender jedoch als Zeitpläne sind die Regeln für bzw. gegen die sogenannte Kumulierung von Subventionen.
Dabei besteht offensichtlich Klärungsbedarf. Darauf weist ein Bericht auf „HydrogenInsight“ hin. Demnach dreht es sich im Kern darum, wer alles überhaupt an der Auktion teilnehmen darf und inwieweit eine frühere Förderung von Projekten eine aktuelle Teilnahme ausschließt – oder möglicherweise doch nicht. Auch eine mögliche Doppel-Rolle der Teilnehmer wäre problematisch.
Plug Power: Wichtiger Termin im Oktober
Bereits bei den ersten Berichten über die im Frühjahr 2024 angekündigte EU-Wasserstoffbank ist bei uns der Eindruck entstanden, dass dieses Verfahren etwas kompliziert wirkt. Dabei dürfte die Wirkung eines Finanzinstruments auch davon abhängen, wie handhabbar es für alle Beteiligten ist. Daher warten wir mal ab, ob die EU-Wasserstoffbank auch am Donnerstag Thema in Brüssel ist.
Auch für Plug Power gibt es in dieser Woche einen wichtigen Termin: Am Mittwoch, 11. Oktober steht das Plug-Symposium auf der Agenda. Da es bis zum Quartalsbericht von Plug Power noch eine ganze Weile hin ist und unternehmensrelevante News derzeit Mangelware sind, gäbe es hier die Möglichkeit für Aussagen zur Geschäftsentwicklung.
Dauerthema Steuergutschriften
Dauerthema für Plug Power und damit wohl auch ein Aspekt, den die Geschäftsleitung erwähnen dürfte: die US-Vorschriften zu erneuerbaren Wasserstoff. Ursprünglich ist die Idee des Inflation Reduction Act (IRA) ganz einfach gewesen: Es gibt Steuergutschriften für erneuerbaren Wasserstoff bis zu 3 USD pro Kilogramm.
Doch nun arbeitet das zuständige US-Finanzministerium seit Monaten an genaueren Richtlinien für den Erhalt dieser Steuergutschriften. Während Befürworter strengerer Regel u. a. mit Klimaschutz begründen, sehen Gegner die hochlaufende Wasserstoffwirtschaft in Gefahr.
Brüssel und Washington im Fernduell
Player wie Plug Power argumentieren daher seit Wochen gegen eine – aus ihrer Sicht – Verschärfung der Regeln und damit Verwässerung des IRA. Diese Debatten haben wohl auch schon die zuständigen Behörden beeinflusst. Darauf deuten Berichte aus der vergangenen Woche hin. Demnach befürchtet man Klagen, sobald die US-Vorschriften bekannt sind.
Auch das sei ein Grund für die Verzögerungen bei der Veröffentlichung der US-Richtlinien. Schwer zu beurteilen, was an diesen Mutmaßungen dran ist. Klar ist nur, dass sich die Gesetzgebungen und Förderprogramme gegenseitig beeinflussen. Der IRA hat Druck auf die EU ausgeübt, umgekehrt die EU-Rechtsakte zu grünem H2 auf den IRA. Das dürfte uns daher noch eine Weile beschäftigen.
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