Liebe Leserin, Lieber Leser,
im Wasserstoffsegment machte sich in den letzten Tagen endlich wieder etwas neue Zuversicht breit. Angetrieben durch das von Bundestag und Bundesrat beschlossene Sondervermögen für die Infrastruktur wird darauf gehofft, dass der Knoten endlich platzt und kräftige Investitionen Wasserstoff aus der Nische herausbefördern können. Die Politik hofft derweil darauf, dass dafür auch privates Kapital mobilisiert werden kann.
Vor diesem Hintergrund ist es schon eine kleine Enttäuschung, dass Rwe bei der Verkündigung der Quartalszahlen eine Reduzierung von Investitionen in Aussicht stellte. Zehn Milliarden Euro weniger als bisher geplant sollen bis 2030 ausgegeben werden. Ob und inwieweit davon Wasserstoffprojekte betroffen sind, ist nicht überliefert. Immerhin hält RWE aber grundsätzlich an der Technologie fest.
RWE belohnt Aktionäre
Während Investitionsausgaben sinken, werden die Aktionäre mit frischen Geschenken umgarnt. Die Dividende bei RWE soll von 1,10 Euro auf künftig 1,20 Euro angehoben werden und darüber hinaus sollen mit 1,5 Milliarden Euro Aktien zurückgekauft werden. Der aktivistische Investor Elliott fordert nun schon, dass RWE noch mehr Aktien zurückkauft. Das würde dann natürlich den Spielraum für Investitionen weiter einschränken.
Die Pläne von RWE werden unterschiedlich bewertet. Angesichts unsicherer Aussichten, schwachen Absatzzahlen von E-Autos und Wärmepumpen gibt es jedoch durchaus Verständnis. Nicht alles, was gewünscht ist, wird sich auch zwingend als sinnvoll erweisen. Darauf weist auch der Sachverständigenrat der Wirtschaftsweisen in Deutschland hin, wie die „WirtschaftsWoche“ berichtet. In einem Papier wird dazu aufgefordert, speziell bei Lkw batterieelektrische Lösungen zu bevorzugen und Wasserstoff-Fahrzeuge nicht länger mit staatlichen Mitteln zu fördern.
Plug Power ohne Erholung
Ob die Politik diesem Ansinnen nachkommen wird oder nicht, ist nochmal eine Frage für sich. Dennoch werden die neuen Fantasien aus der vergangenen Woche mit solchen und weiteren Meldungen wieder etwas geerdet. In Deutschland und Europa gibt es bisher eben nur die vage Aussicht darauf, dass Wasserstoff in Zukunft eine größere Rolle spielen könnte. Ein Versprechen ist das aber noch lange nicht und bisher ist noch kein einziger Euro aus dem 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögen irgendwohin geflossen.
Zumindest gibt es aber einen Strohhalm, an den sich Anleger klammern können. Das fehlt bei Plug Power vollständig. Hier blicken die Anteilseigner nur auf eine fragwürdige Liquidität, ständig neue Kapitalerhöhungen und eine US-Regierung, welche Themen wie Klimaschutz und Erneuerbaren Energien recht offen den Kampf angesagt hat. Plug Power ist auf sich selbst angewiesen und die Zweifel an der Börse sind groß. Kleinere Versuche einer Erholung wurden zuletzt wieder kassiert. Am Freitag rutschte der Kurs um 3,8 Prozent auf 1,53 US-Dollar hinab.
In Lauerstellung?
Bei Nel ASA ist die Stimmung ebenfalls etwas gedämpft. Nach einem kurzen Ausflug in Richtung 0,30 Euro pendelt das Papier sich derzeit bei 0,26 Euro ein. Dort lässt sich zwar ein deutliche Plus gegenüber den Rekordtiefständen erkennen. Es reicht aber noch nicht für einen echten Ausbruch. Dass in den kommenden Jahren Bewegung in das Segment kommen dürfte, davon ist momentan schwer auszugehen. Es fehlt aber an Details, um in Vorfreude zu verfallen und so begeben sich selbst die Optimisten zunächst nur in Lauerstellung. Möglich bleibt, dass der nächste Kracher schon hinter der nächsten Ecke wartet. Ebenso könnte aber auch die nächste Durststrecke warten.
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