Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien stoßen auf großes Interesse – bei Anlegern und bei Analysten. Denn an Studien, die den Megatrend Wasserstoff bestätigen, mangelt es nicht. Daher haben Nel ASA, Plug Power und Co einen Lauf. Doch für den begehrten grünen Wasserstoff braucht man Elektrolyseure. Ein heiß umkämpfter Markt, wie Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing nachlesen können.
Die zurückliegende Handelswoche war nicht unbedingt die Woche von Plug Power. Zunächst stand das Business Update des US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten im Terminkalender (25. Januar). Doch dessen Statements zu heruntergeschraubten Prognosen und tatsächlich nun zu erwartenden Gewinnen für 2022 erwärmten die Herzen der Anleger nicht wirklich. Im Gegenteil:
Plug Power-Aktie: Am Vormittag ein Hoffnungsträger
Die Enttäuschung über den Geschäftsbericht schlug sich anschließend im Kursverlauf der Plug Power-Aktie nieder. Diese hatte exakt vor einer Woche ihren bisherigen Jahres-Peak erreicht. Am heutigen Montagmorgen hat das Wertpapier zwar laut Meldung des Finanzportals „finanzen.net“ wieder zu den Hoffnungsträgern desTages gehört.
Doch Momentaufnahmen sind – gerade bei den tendenziell volatilen Wasserstoff-Aktien – mit Vorsicht zu genießen. Einen echten Kratzer hat das Image des zukünftigen „globalen Players im Geschäft mit grünem Wasserstoff“ (Nebenwerte-Magazin) jedoch bekommen, als bekannt wurde, dass Plugs Wasserstoff-Pläne mit Fortescue beendet sind. Dies erfuhr man jedoch erst am Freitag.
Plug Power: Rückzieher in Australien
Bei dem nun ad acta gelegten Projekt mit der australischen Fortescue Metals Groups sollte Plug Power eine Elektrolyseur-Fertigungsanlage in Australien bauen. Natürlich ist bei den damaligen Ankündigungen wieder von der weltweit größten Fabrik zur Herstellung von Elektrolyseuren die Rede gewesen. Ursprünglich hatte es ganz nach einer echten Win-Win-Situation geklungen.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Doch nun verweist Plug Power „auf mangelnde Wirtschaftlichkeit“ als Grund für den Rückzug. Während man seitens Fortescue betont, mit „seiner eigenen Technologie“ das Projekt fortsetzen zu wollen. Dass die Kooperation mit den Australiern nun passé ist, ist bei der Telefonkonferenz und anschließender Fragerunde zu Plugs Business Update tatsächlich nur am Rande Thema gewesen.
Plug contra Fortescue: Elektrolyseure im Fokus
Plug Powers sonst so eloquenter Kommunikator CEO Andy Marsh äußerte sich dazu erst auf die Nachfrage eines Analysten. Dieser hatte schon längere Zeit nichts mehr zu Fortescue bei Plug Power hört und fragte deshalb nach, ob es dazu Neuigkeiten gebe. Die Antwort Marshs fiel kurz und – für seine Verhältnis – etwas uncharmant aus:
„Gut. Also bei Fortescue würde ich gerne 2 Punkte machen. Erstens entschieden wir, dass wir keine Fabrik mit ihnen bauen wollten, weil wir die Wirtschaftlichkeit sahen, wir könnten es besser machen. Wir hielten es also wirklich nicht für lohnenswert,“ sagte Marsh laut Mitschrift. Und dann fuhr er fort:
Geht es um Zahlen? Oder steckt mehr dahinter?
„Und sehen Sie, es gibt keine besseren Leute für grüne Wasserstoffanlagen als uns in den USA. Also brauchen wir hier in den Staaten wirklich nicht viel Hilfe.“ Ups! Interessant ist dazu auch der entsprechende Bericht bei Reuters. Dort zitiert man Fortescue Future Industries (FFI) CEO Mark Hutchinson. Dieser hat am Freitag auf einer vierteljährlichen Telefonkonferenz das Ende bestätigt.
Dabei betonte er, dass das Unternehmen das Projekt mit seiner eigenen Technologie weiterführen werde. „Ich denke, dass Plug Power sehr stark auf eine bestimmte Technologie und einen Produktionszyklus festgelegt ist“, sagte Hutchinson demnach laut Reuters zu den Analysten. Und dann soll er fortgefahren haben:
Eine Frage der Technologie
„Was wir hier gut können, ist, Dinge in großem Maßstab zu bauen, und genau das werden wir mit dem Elektrolyseur tun.“ Außerdem solle der Bau desselben „rechtzeitig“ geschehen. Jenseits der Rechnungen, die die beiden ehemaligen Partner nun aufmachen und die wir ohnehin von hieraus nicht überprüfen können, ist ein wichtiges Stichwort gefallen: Technologie.
Wir haben bereits des öfteren darauf hingewiesen, dass Elektrolyseure ein wichtiges Puzzleteil für die gerade hochlaufende Wasserstoffwirtschaft sind. Denn um den weltweit begehrten grünen Wasserstoff zu produzieren, braucht man Elektrolyseure. Dementsprechend prognostizieren Analysten dem Markt für Elektrolyseure ein horrendes Wachstum und damit Gewinne.
Elektrolyseure: Angeheizte Nachfrage
Das verspricht Wasserstoff-Playern wie Nel ASA und Plug Power, aber auch ITM Power und Bloom Energy, die Elektrolyseure im Programm haben, zunächst einmal außerordentlich gute Chancen. Angeheizt werden Nachfrage und Produktion von Elektrolyseuren zusätzlich durch das Technologie-Thema. Denn es gibt verschiedenen Modelle von Elektrolyseuren.
Dabei setzen die Hersteller auf ein bis – höchstens – zwei Technologien und hoffen, dass diese sich am Markt durchsetzt. Denn hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Die Technologie-Führerschaft im Wasserstoff-Sektor ist noch offen. Möglicherweise gibt es sogar mehrere Gewinner. Dass man aber bei Fortescue nun auch „die eigene Technologie“ betont, sollte hellhörig machen.
Wasserstoff-Aktien: Ein weites Feld
Denn auch auf diesem Teilgebiet der Wasserstoffwirtschaft konkurrieren die Pure Player nicht nur untereinander sondern auch mit den Blended Playern. Und diese bauen längst ihre eigenen Elektrolyseure, etwa Siemens Energy. Auf dem Weltmarkt wiederum konkurrieren Europa und die USA mit dem asiatischen Raum und dabei vor allem mit China.
Wasserstoff-Aktien dürften daher mutmaßlich dann eine – langfristig – lohnenswerte Anlage sein, wenn das jeweilige Unternehmen auch beim Markt für Elektrolyseuren mitmischt. Oder bei Teilen für Elektrolyseuren. Ober bei Spezial-Material für Elektrolyseure, die off-Shore funktionieren müssen, Stichwort: Salzwasser. Ein weites Feld also – mit vielen Fragen und vielen Antworten.
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