Liebe Leserin, Lieber Leser,
Wasserstoff gilt ganz klar als wichtige Zukunftstechnologie, doch es gibt auch immer wieder Kritik zu hören. Als problematisch erweist sich vor allem die Gewinnung des chemischen Elements, welche enorm energieintensiv ist. Heutzutage wird das Ganze daher noch hauptsächlich mit fossilen Brennstoffen realisiert, woraus dann sogenannter grauer Wasserstoff entsteht. Um klimaneutral grünen Wasserstoff herzustellen, dafür fehlt es sowohl an Elektrolyseuren als auch an den gewaltigen Mengen erneuerbarer Energien.
Umso attraktiver erscheinen da Lösungen, welche auf einen Elektrolyseur verzichten und per Sonnenenergie mehr oder minder direkt Wasserstoff gewinnen. Einen solchen Ansatz verfolgt unter anderem SunHydrogen, wenn auch bisher mit eher überschaubarem Erfolg. Die Technik könnte sich aber tatsächlich als zukunftsfähig herausstellen. Rückenwind dafür gibt es derzeit von Forschern des Massachusetts Institute of Technology (MIT).
SunHydrogen: Das lässt aufhorchen
Dort hat man sich laut einem Bericht von „heise.de“ mit einem speziellen Verfahren beschäftigt, welches die Gewinnung von Wasserstoff ohne den Umweg über Elektrolyseure ermöglichen soll. Vollkommen neu ist das nicht. Doch während bisher nur ein Wirkungsgrad von etwa sechs Prozent erreicht wurde und selbst SunHydrogen „nur“ 30 Prozent in Aussicht stellt, wollen die Forscher am MIT einen Wirkungsgrad von bis zu 40 Prozent erzielen. Das wäre tatsächlich ein kräftiger Schritt nach vorne.
Vor allem würde es auch unterstreichen, dass SunHydrogen sich eben nicht auf dem Holzweg befindet und eine echte Schlüsseltechnologie an der Hand haben könnte. Das ist eher noch kein Grund, um schon die Sektkorken knallen zu lassen, zumal das Unternehmen an den entsprechenden Studien gar nicht beteiligt war. Es gibt auch noch einige offene Fragen rund um den Ansatz, beispielsweise betreffend der verwendeten Materialien. Es gibt aber die leise Hoffnung darauf, dass SunHydrogen eines Tages tatsächlich Geld verdienen könnte.
Nel ASA und Co.: Die Stimmung steigt
Bei dem Ganzen mag es sich um Zukunftsmusik handeln, was in Sachen Wasserstoff aber derzeit nun mal in der Natur der Sache liegt. Etwas greifbarer für die Aktionäre ist momentan schon die Aussicht auf ein Ende der Zinserhöhungen seitens der US-Notenbank Fed. Klare Zusagen wollte man sich nach der verkündeten Zinspause freilich nicht entlocken lassen. Die Aussagen der Notenbanker wurden von den Marktakteuren aber als weniger falkenhaft eingestuft. Daraus ergibt sich die Aussicht darauf, dass der Zinsgipfel endlich erreicht sein könnte.
Allein die Hoffnung darauf ist eine wahre Wohltat für viele schwer angeschlagene Wasserstoff-Aktien. Steigende Zinsen waren im laufenden Jahr einer der größten Belastungsfaktoren für den Sektor. Denn sie sorgen dafür, dass Investitionen richtig ins Geld gehen und damit noch mehr als in der Vergangenheit überdacht werden wollen. Das gilt in einem Sektor, in dem die Umsätze überschaubar und Gewinne oftmals nicht vorhanden sind, umso mehr.
Es ist nicht so, als würden die Zinsen nun wieder über Nacht einfach verschwinden. Doch sollten sie nicht weiter steigen, würde dies den Anlegern zumindest etwas mehr Sicherheit vermitteln. In der Folge zeigen sich bei Wasserstoff-Aktien teils sehr positive Reaktionen. Rote Vorzeichen waren am Donnerstagmorgen ein eher seltener Anblick.
Die Kurse der Wasserstoff-Aktien legen zu
Sehr deutlich im Plus lag etwa die Aktie von Nel ASA, welche am Vormittag bereits an der Marke von 0,70 Euro kratzte. Zur Erinnerung: noch vor wenigen Tagen erreichte der Titel bei 0,57 Euro ein neues 52-Wochen-Tief. Nun ging es immerhin wieder bis auf 0,68 Euro bis zum Handel am Mittag aufwärts. Das sind 5,2 Prozent mehr als beim letzten Schlusskurs und satte 18,2 Prozent mehr als beim Tief in der vergangenen Woche.
Bei SunHydrogen bewegten die Kurse sich eher weniger, was aber auch am weitaus spekulativeren Charakter des Titels sowie am nominelle extrem geringen Kurs liegt. Die Aktie ist schon längst fest in der Hand von Spekulanten, und die scheren sich eher weniger um makroökonomische Überlegungen.
Plug Power und Ballard Power im Aufwind
Deutlich eher der Fall ist dies bei der Aktie von Plug Power, welche sich heute Morgen um immerhin 2,2 Prozent bis auf 5,54 Euro verbessern konnte. Das ist weiterhin nicht einmal ein Schatten der Höchststände aus dem vergangenen Jahr. Nach einem schmerzhaften Abwärtstrend sind bei dem Papier mittlerweile aber auch eher schmale Zugewinne klar zu begrüßen. Sie könnten der Beginn einer längerfristigen Erholung sein.
Die gleiche Hoffnung treibt aktuell viele andere Titel aus dem Segment an. Ballard Power legte heute früh an den hiesigen Handelsplätzen um 1,5 Prozent zu und entfernte sich damit ein Stückchen weiter vom letzten Tief knapp unterhalb der 3-Euro-Linie. Als dieser Artikel gerade entstand, ließen sich 3,16 Euro auf der Anzeigetafel erspähen. Nach Euphorie sieht all das noch nicht aus und selbst aus rein charttechnischer Sicht fehlt es an echten Kaufsignalen. Zumindest wagen die Bullen aber einen ersten, wenn auch vorsichtigen Schritt.
So darf es weitergehen
Es bleibt abzuwarten, ob bei Wasserstoff-Aktien die Risiken wieder etwas in den Hintergrund treten und stattdessen Chancen wieder vermehrt an den Märkten diskutiert werden. Zeit dafür wäre es allemal und zumindest von meiner bescheidenen Warte aus wurden viele Titel mittlerweile über Gebühr abgestraft. Da gerade in einem solch spekulativen und von Zukunftshoffnungen angetriebenen Bereich aber auch Emotionen immer eine wichtige Rolle spielen, lassen sich gerade kurzfristig kaum verlässliche Vorhersagen treffen. Anleger nehmen die Erholung vom Donnerstag daher gerne mit, sollten sich darauf aber tunlichst nicht ausruhen.
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