Liebe Leserin, Lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien waren, sind, und werden vermutlich eine ganze Weile lang noch ein Spiel auf Zeit bleiben. Wer hier auf schnelle Gewinne hofft, könnte kaum schlechter beraten sein. Selbst die großen Player in der Branche schreiben noch immer rote Zahlen in der Hoffnung, dass die Investitionen sich eines fernen Tages auszahlen werden. Die wenigsten rechnen damit, dass dieser Zeitpunkt noch in diesem Jahrzehnt erreicht werden kann.
Zumindest boten die Unternehmen den Anlegern aber stets Argumente, um schon jetzt Investments zu wagen. In Aussicht gestellt werden gerne Projekte und Anlagen, die in etwas näherer Zukunft schon den Betrieb aufnehmen und im besten Fall die Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff unter Beweis stellen sollen. Doch auch hier werden Hoffnungen auf schnelle Erfolge immer wieder enttäuscht. Das jüngste Beispiel dafür ist (mal wieder) Plug Power.
Plug Power mit zahlreichen Enttäuschungen
Bei Plug Power standen vor wenigen Tagen Quartalszahlen an. Auch wenn jene nun nicht katastrophal ausfielen, so verfehlten sie doch die Erwartungen der Aktionäre. Einmal mehr gelang es dem Unternehmen nicht, Versprechen aus der Vergangenheit einzulösen oder auch nur neue Impulse zu liefern, die bei den Börsianern wieder Hoffnungen auslösen könnten.
Stattdessen gab es gefühlt nur Rückschläge zu sehen. Das betrifft nicht nur Kennzahlen wie Umsätze und Verluste. Auch bei laufenden Projekten scheint es weniger schnell voranzugehen, als sich dies Management und Investoren noch bis vor Kurzem erhofft haben dürfte. Im Rahmen der Quartalszahlen teilte Plug Power mit, dass Anlagen in Texas, New York und Louisiana wohl erst irgendwann im kommenden Jahr ihre volle Kapazität erreichen werden. Zuvor wurde noch das erste Halbjahr 2024 in Aussicht gestellt, im Falle von Louisiana sollte es eigentlich noch im laufenden Jahr so weit sein.
Angesichts der ohnehin langen Zeiträume, über die wir bei Wasserstoff in der Regel reden, scheinen ein paar weitere Monate erstmal kein Beinbruch zu sein. Allerdings ist es längst nicht das erste Mal, dass Plug Power Projekte bzw. das Erreichen konkreter Ziele nach hinten verlegt. Das führt unweigerlich dazu, dass sowohl Aktionäre als auch Analysten an den nun vorgelegten Zeitplänen dezente Zweifel hegen.
Die Plug Power-Aktie gibt weiter nach
Abseits der nicht überzeugenden Ergebnisse ergibt sich damit ein weiterer Faktor, um der Plug Power-Aktie gegenüber skeptisch zu werden oder zu bleiben. Genau darin üben die Anleger sich dieser Tage und die Kurse gaben am Freitagmorgen um weitere 2,36 Prozent bis auf nur noch 8,27 Euro nach. Mit den herben Verlusten nach den Zahlen sind nun schon Abschläge in Höhe von 22 Prozent auf 5-Tages-Sicht zu verkraften.
Plug Power ist nicht das einzige Unternehmen aus dem Sektor, welches zuletzt enttäuschte. Gerade mit den immer neuen Vertröstungen leisten die US-Amerikaner aber auch ihren Kollegen einen Bärendienst. Die Stimmung ist mal wieder im Keller und wer charttechnisch zuvor schon zu kämpfen hatte, droht nun völlig unter die Räder zu geraten.
Die Nel ASA-Aktie im Niedergang?
Das wohl prominenteste Beispiel dafür dürfte aktuell die Aktie von Nel ASA sein, die in den letzten Wochen in schöner Regelmäßigkeit Unterstützungen nach unten durchkreuzt hat. Um die Marke bei 1,20 Euro kämpften die Bullen noch einigermaßen verbissen und ab und an sorgten gute Neuigkeiten für Rückenwind. Anders als Plug Power enttäuschten die Norweger auch nicht mit Quartalszahlen, sondern konnten sogar für manche positive Überraschung sorgen.
Für eine spontane Kursrallye reichte das bisher jedoch nicht. In dieser Woche rutschte der Titel unter die Marke bei 1,10 Euro und der Abwärtstrend setzte sich heute seelenruhig fort. Bis zum frühen Vormittag standen Verluste von 0,6 Prozent auf dem Ticker, was den Kurs auf 1,06 Euro zurückwarf. Mit viel Wohlwollen lässt sich bei 1,05 Euro noch etwas Support erkennen. Angesichts des recht klaren Abwärtstrends ist aber fraglich, welche Bedeutung dieser Marke noch beizumessen ist.
Kann ITM Power zur Rettung eilen?
Ohne neue Impulse sieht es schwer danach aus, als würde Nel ASA sich in Richtung Pennystock bewegen. Doch wenn schon das Unternehmen selbst hier für keine Besserung sorgen kann, erledigt das vielleicht die Konkurrenz. Noch ist die Berichtssaison noch nicht ganz ausgelaufen und bei einigen kleineren Playern stehen noch Zahlen an. Am kommenden Donnerstag wird ITM Power einen Blick in die Bücher gewähren und offenbar machen sich einige Anleger Hoffnungen auf eine angenehme Überraschung.
Dafür spricht zumindest, dass die Aktie derzeit auf den allgemeinen Abwärtstrend pfeift und just heute richtig Gas zu geben scheint. Aufschläge in Höhe von 2,6 Prozent beförderten den Kurs am Freitagmorgen bis auf 1,12 Euro in die Höhe. Das ist noch nicht sensationell, angesichts des allgemeinen Sentiments aber durchaus beachtlich. Bleibt nur zu hoffen, dass die Vorfreude letztlich nicht auch wieder unsanft erstickt wird.
Geduld ist eine Tugend
So oder so werden die Anleger bei Wasserstoff-Aktien weiterhin viel Geduld benötigen. Die Chancen und Möglichkeiten wird der Branche kaum jemand abreden. Doch zumindest die kurzfristigen Aussichten scheinen sich einzutrüben. Die Wirtschaft kommt vielerorts zum Erliegen und auch wenn die Rezession in den USA bisher ausgeblieben ist, so ist Ökonomen in Übersee noch längst nicht zum Feiern zumute. Es bleibt also bei einem herausfordernden Marktumfeld, bei dem unangenehme Überraschungen weiterhin nicht ausgeschlossen werden können. Auch wenn ich persönlich Wasserstoff-Aktien nach wie vor als enorm zukunftsträchtig und gerade erst am Beginn ihrer Entwicklung ansehe, so kann ich große Gewinne leider nicht versprechen. Es bleibt ein Geduldsspiel.
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