Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Woche nach Ostern wird nun zu einem echten Härtetest für den Wasserstoff-Bereich. Wie schnell kann die Branche davon profitieren, dass ein Energie-Embargo der EU gegenüber Russland näher rückt? Die Frage wird insofern brisant, als die Forderungen nach der jüngsten Angriffswelle Russlands gegenüber der Ukraine immer deutlicher werden. Es wird keine schnellen Ersatzlieferungen geben. Dennoch profitiert die Wasserstoff-Branche ggf. von den Stimmungen, die mit einem solchen Wechsel einhergehen können. Das Stimmungsbild war in den vergangenen Tagen bereits gut. Nun wird es möglicherweise sogar noch besser werden. Dafür greife ich zusätzlich zu einer Prognose zurück, die ich vor einigen Tagen bereits publiziert hatte.
Die Branche gewinnt langfristig ohnehin!
Die Wasserstoff-Branche kann sich dabei auf eine Studie berufen, die ihr langfristig glaubhaft enorme Wachstumschancen verspricht oder ankündigt, je nachdem, wie Sie dies interpretieren. Die Studie (Guidehouse Insights) sagte voraus, dass in weniger als zehn Jahren, genauer im Jahr 2031, die gesamte Produktionskapazität von aktuell jährlich 1,3 Gigawatt bis zum Jahr 2031 auf 104,6 Gigawatt anziehen wird.
Die aktuellen Spekulationen rund um den Bereich leben also wahrscheinlich sogar mit zu niedrigen Erwartungen. Wenn die Produktionskapazität um das 80fache anwächst, dann wären die Unternehmen aus heutiger Sicht wahrscheinlich unterbewertet.
So haben Plug Power und Nel Asa ein Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) von im Mittel vielleicht zwischen 15 und 25. Würden diese Unternehmen ihre jeweils eigenen Umsätze um das 80fache steigern können und rentabel arbeiten, wären sie sogar dramatisch unterbewertet.
Nun ist die Frage, ob die Prognose langfristig haltbar ist. Zum zweiten ist die Frage, welche Unternehmen dann konkret davon profitieren würden. Einerlei: Entscheidend ist kurz- und mittelfristig vor allem die Stimmung.
Wenn nur die Vorstellung entsteht, dass die Unternehmen daran beteiligt sein werden, dürfte dies mittelfristig das Kursniveau beeinflussen. Hier wird es interessant: Plug Power etwa ist wie jüngst dargestellt in eine sehr viel größere Kooperation mit Wal Mart, dem US-Handelsriesen, eingestiegen. Das wiederum belegt, dass die Wachstumserwartungen, die der Markt Plug Power gegenüber hat, stimmig sein können. Die Kapazitäten wachsen.
Die Börsen haben dies zuletzt mit enormen Kurssteigerungen honoriert. Die Aktie ist zumindest nahe an den technischen Signalen vom GD200 und dem GD100. Das Momentum ist derzeit wieder positiv und auch der MACD, ein technischer Indikator, zeigt wieder Kaufaktivitäten an.
Die Nachrichten zum Krieg gegen die Ukraine sind belastend – können allerdings die Stimmung im Wasserstoff-Segment in Kombination mit diesen mittel- und langfristigen Erwartungen sowie der technischen Ausgangslage verbessern. In dieser Gemengelage sieht es für Plug Power nach einem möglichen Anstieg in Richtung von 30 Euro aus, meinen zudem die Chartanalysten.
Nel Asa wiederum steht gleichfalls kurz davor, den GD200 zu überwinden. Auch hier sind die Aussichten derzeit – bezogen auf die Ausgangsstimmung – recht gut. In den kommenden Tagen wird sich zeigen, in welche Richtung sowohl Plug Power und Nel Asa angesichts der neuen Rahmenbedingungen gehen werden. Nel Asa war jüngst von einem Bankhaus auf ein Potenzial in Höhe von 2,50 Euro geschätzt worden. Dies wäre ein erheblicher Aufschlag.
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