Liebe Leserin, Lieber Leser,
Wasserstoff soll verstärkt in die Köpfe der Menschen gebracht werden, um den Kraftstoff in Zukunft zur Normalität werden zu lassen. Schließlich steht dahinter das Versprechen, weiteres wirtschaftliches Wachstum zu erzielen und gleichzeitig klimaschädliche Emissionen enorm zu senken oder sogar vollständig auszumerzen. Auch das Internationale Olympische Komitee (IOC) will Wasserstoff sichtbarer machen und nutzt dafür die diesjährigen Olympischen Spiele in Paris als Bühne.
In Zusammenarbeit mit Toyota sollen dort 500 wasserstoffbetriebene Exemplare des Mirai unterwegs sein. Zudem wird auf mehrere Busse gesetzt, die mit Wasserstoff-Brennstoffzellen funktionieren. Das wirkt im ersten Moment wie ein leuchtendes Beispiel dafür, welches Potenzial im Wasserstoff bei der Mobilität steckt. So richtig glücklich ist über den Ansatz aber längst nicht jeder.
Gibt es bessere Lösungen als Wasserstoff?
Wie der „Tagesspiegel“ berichtet, haben über 120 Forscher, Ingenieure und Akademiker einen offenen Brief an das IOC geschickt. Darin gibt es große Kritik an der Entscheidung, für Olympia auf Wasserstoff-Fahrzeuge zu setzen. Jene seien im Vergleich zu reinen Elektrofahrzeugen ineffizient. Es brauche dreimal so viel erneuerbaren Strom für den Betrieb als bei der Verwendung von normalen Elektroautos, heißt es in dem Schreiben.
Zudem stören die Autoren sich daran, dass Wasserstoff heute zum überwiegenden Teil mit fossilen Brennstoffen hergestellt werde und CO2-Emissionen dabei nicht aufgefangen werden. Dies führe letztlich dazu, dass die Klimabilanz der Wasserstoff-Fahrzeuge bedeutend schlechter sei als bei E-Autos. Es ist nicht das erste Mal, dass Wasserstoff bei der Mobilität in der Kritik steht. Die meisten Experten halten rein elektrische Varianten hier für sinnvoller. Auch, um die knappen Ressourcen an vorhandenem Wasserstoff für Bereiche zu sichern, in denen der Umstieg tatsächlich alternativlos ist. Ein beliebtes Beispiel dafür ist die Herstellung von grünem Stahl.
Plug Power macht Fortschritte
Wäre grüner Wasserstoff in rauen Mengen und möglichst günstig verfügbar, würden die Zweifel der Forscher wohl geringer ausfallen. Immerhin arbeitet Plug Power daran, diesbezüglich für Besserung zu sorgen. Der US-Konzern gab kürzlich ein Update zu seinen Tätigkeiten und verkündete dabei, mittlerweile auf mehreren Kontinente Standorte mit einer Kapazität von über 95 Megawatt im Einsatz zu haben. Damit wurden bisher schon mehr als 1.500 Tonnen Wasserstoff produziert.
Plug Power-Chef Andy Marsh spricht von einem wichtigen Meilenstein für das Unternehmen. Man rede nicht nur über die Zukunft des Wasserstoffs, sondern baue sie schon heute aktiv auf. Geplant ist auch schon der Ausbau weiterer Analgen. Für die zweite Hälfte wird eine Kapazität von 93 Tonnen Wasserstoff täglich in Aussicht gestellt. Das entspräche annähernd einer Verdopplung der aktuellen Kapazitäten.
Noch nicht genug?
Mit solchen Zahlen in der Hinterhand lässt sich schwerlich abstreiten, dass bei Plug Power schon einiges ins Rollen gekommen ist. Ob es den Aktionären auch ausreicht, ist aber nochmal eine andere Frage. Gemessen am globalen Bedarf bleibt es bisher ein Tropfen auf dem heißen Stein, ohne die Bemühungen des Unternehmens schlechtreden zu wollen. Doch selbst mit weiteren großen Fortschritten wird Plug Power allein nicht dafür sorgen können, dass Kraftwerke, Produktionsanlagen und Co. über Nacht sorglos auf grünen Wasserstoff umstellen können.
Plug Power Aktie Chart
Die Anleger tankten dennoch etwas Zuversicht und ließen die Plug Power-Aktie am Mittwoch um 4,7 Prozent bis auf 2,69 US-Dollar ansteigen. Damit konnten kleinere Rückschläge vom Vortag direkt wieder ausgeglichen werden. Das ist erfreulich, aber wohl zu einem Teil auch der allgemein guten Marktstimmung zu verdanken. Charttechnisch reicht es für einen Durchbruch aber leider noch nicht.
Bei ITM Power werden Gewinne mitgenommen
Auch bei ITM Power lässt der Aktienkurs momentan noch etwas zu wünschen übrig. Zwar ist noch deutlich zu sehen, dass es kürzlich einen neuen großen Auftrag gab. Doch das reichte den Bullen noch nicht, um den Titel schon in neue Höhen zu befördern. Bei der Marke von 0,70 Euro prallte der Titel nach unten ab. Am gestrigen Mittwoch ging es um 3,5 Prozent bis auf 0,67 Euro in die Tiefe. Es scheint, als würden einige leidgeplagte Anleger schon frühzeitig Gewinne mitnehmen.
Das ist ihnen wahrscheinlich kaum zu verübeln. Denn es steht in den Sternen, ob und wann ITM Power die nächsten Auftragseingänge verkünden kann. Ohne derartige Neuigkeiten macht sich an den Märkten bei Wasserstoff-Aktien noch immer eher Verkaufsdruck als Vorfreude breit. Das zeigt auch der Blick auf manch anderen vielbeachteten Titel.
Das Eis wird dünner bei Nel ASA
Das beste Beispiel dafür bleibt noch immer Nel ASA. Dort konnten gute Neuigkeiten vor gar nicht langer Zeit neuerliche Abstürze verhindern und die Kurse wieder über 0,50 Euro befördern. Mit eben dieser Marke kokettierten die Bären gestern aber schon wieder. Auch heute Morgen ist die Ausgangslage bestenfalls ernüchtern mit einem Kurs in Höhe von 0,51 Euro und einer latenten Tendenz in Richtung Süden. Das gilt umso mehr mit einem Blick auf den langfristigen Chart, wo das Fazit trotz der dezenten Erholung in den letzten Wochen weiterhin vernichtend ausfällt.
Das fasst den aktuellen Zustand von Wasserstoff-Aktien recht gut zusammen. Hier und dort macht sich etwas frische Hoffnung breit und die Optimisten spekulieren darüber, ob der Tiefpunkt dieses Mal aber wirklich überschritten wurde. Doch richtig handfeste Anzeichen für ein solches Szenario fehlen leider noch. Doch was nicht ist, kann bekanntlich noch werden und so sei an dieser Stelle gehofft, dass die nahe Zukunft uns weitere erfreuliche Neuigkeiten und manchen Kurssprung über wichtige Widerstände hinaus bescheren wird.
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