Liebe Leserin, Lieber Leser,
es war wahrscheinlich schon abzusehen, dennoch hoffte manch einer bis kurz vor der Zahlenvorlage von Plug Power vielleicht noch auf ein kleines Wunder. Nun legte der US-Konzern am Donnerstag seine jüngsten Quartalsergebnisse vor und es gibt traurige Gewissheit darüber, dass es an Anzeichen der Besserung schlicht fehlt. Bei allen wichtigen Kennzahlen mussten enttäuschende Entwicklungen vermeldet werden und nicht einmal die bescheidenen Erwartungen der Analysten konnten erfüllt werden.
Stets bemüht um positive Stimmung bemühte sich Plug Power in einer Pressemitteilung, die positiven Faktoren hervorzuheben. Die Rede war etwa von einer erhöhten Produktionskapazität in den USA und von „strategischen Preiserhöhungen“ mit denen die Margen sich deutlich verbessert hätten. Beim Studium der tatsächlichen Zahlen fragt sich aber, so genau derartige Entwicklungen eigentlich erkennen sein sollen. Vielleicht braucht es dafür aber auch eine besonders rosarote Brille.
Plug Power unter den Erwartungen
Die harten Zahlen jedenfalls sprechen eine recht deutliche Sprache. Der Umsatz von Plug Power belief sich im vergangenen Quartal auf 143,4 Millionen US-Dollar und damit gut 20 Prozent weniger als die von Analysten veranschlagten 186 Dollar. Es mag sein, dass höhere Margen an der einen oder anderen Stelle das Ergebnis noch etwas aufgehübscht haben. Dennoch gab es auch bei den Verlusten keine erfreulichen Entwicklungen zu sehen.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Nettoverluste um weitere 26 Millionen Dollar. Je Aktie meldete Plug Power ein Minus von 0,36 Dollar und lag auch damit weit unter den Schätzungen der Börsenprofis, bei denen ein Verlust von 0,30 Dollar je Aktie auf dem Zettel stand. Echte Aussichten auf Besserung gibt es leider auch nicht. Plug Power gedenkt zwar, an seinen Expansionsplänen festzuhalten und die Wasserstoffproduktion weiter hochzufahren. Ob der Konzern damit auch eines Tages auch in die schwarzen Zahlen gelangen wird, darüber steht aber ein großes Fragezeichen.
Der Blick in den Abgrund
Ein Fragezeichen muss wohl auch darüber stehen, wie lange sich Plug Power den derzeitigen Kurs eigentlich noch erlauben kann. Höhere Verluste bedeuten unweigerlich, dass es mit den bescheidenen Cash-Reserven schneller als gedacht zur Neige geht. Erst vor Kurzem führte das Unternehmen eine weitere Kapitalerhöhung durch und platzierte dafür neue Anteilsscheine zu Tiefständen. Die nun vorgelegten Zahlen lassen vermuten, dass die nächste Kapitalmaßnahme nur eine Frage der Zein dürfte, und vielleicht wird diese Zeit eher überschaubar ausfallen.
Plug Power Aktie Chart
Dass die Aktionäre da wenig erfreut reagieren, ist wohl nachvollziehbar. Die Plug Power-Aktie rasselte am Donnerstag zeitweise tief in Richtung Süden und markierte bei rund 1,90 Dollar ein frisches Mehr-Jahres-Tief. Erst im späteren Handel fand das Papier wieder etwas in die Spur. Vermutlich durch die bessere Marktstimmung ging es wieder zurück auf den vorherigen Schlusskurs bei 2,08 Dollar. Das ist besser als der nächste Absturz, aber auch noch lange kein Grund, um schon die Sektkorken knallen zu lassen. Schließlich bleibt es bei einem Minus von über 80 Prozent im Jahresvergleich.
Ballard Power: Schreck lass nach!
Eindruck hinterließen die schwer enttäuschenden Zahlen von Plug Power natürlich auch bei den Mitbewerbern. In Kanada reagierte Ballard Power besonders heftig. Bereits im frühen Handel wurde bei 1,83 Dollar ein neues 52-Wochen-Tief markiert, bevor die Bullen sich etwas zusammenreißen und den Kurs wieder bis auf 1,98 Dollar heben konnten. Auf Tagessicht ging es damit letztlich sogar um 4,2 Prozent aufwärts. Auch hier steht dies aber unter dem Eindruck eines langfristigen Abwärtstrends, der sich nun schon seit dreieinhalb Jahren beobachten lässt.
Etwas bessere Stimmung allein wird für eine nachhaltige Trendwende kaum ausreichen, zumal die Börsianer sich noch immer recht nervös zeigen und der nächste Rückschlag schon hinter der nächsten Ecke lauern könnte. Ballard Power selbst sendete derweil zuletzt überhaupt keine Signale mehr aus und ist voll und ganz auf die Hoffnung und Geduld der Anteilseigner angewiesen. Bei jenen liegen die Nerven aber nicht erst seit gestern blank.
Nichts Neues bei Nel ASA
Ähnlich gestaltet sich die Lage bei Nel ASA, wo die Käufer schon fast verzweifelt gegen den weiteren Abstieg ankämpfen. Für ein Plus von 3,5 Prozent reichte es am Freitagmorgen, doch der Kurs blieb mit 0,47 Euro noch deutlich unter dem Widerstand bei 0,50 Euro. Selbst an guten Tagen scheint es mit der Kauflaune nicht allzu weit her zu sein. Das lässt befürchten, dass es an trüberen Tagen wieder recht steil in die Tiefe gehen könnte.
Ewig lockt die Hoffnung
Trotz dezenter Kursgewinne hier und dort scheint sich bei Wasserstoff-Aktien nach enttäuschenden Quartalszahlen der meistbeachteten Player der negative Eindruck weiter zu verstärken. Natürlich weisen die Fürsprecher weiterhin auf Chancen hin, die sich auch kaum leugnen lassen. Vielleicht nimmt die Hoffnung mit den aktuellen Umfrageergebnissen aus den USA sogar wieder etwas zu, da Fossilfreund Donald Trump immer mehr unter Druck gerät. Doch es bleiben eben nur vage Aussichten auf bessere Tage, mit denen sich die Anleger schon lange nicht mehr zufriedengeben. Es wäre höchste Zeit, für ein positives Signal, in welcher Form auch immer. Vielleicht bekommen wir einen solchen Knochen sogar schon bald zugeworfen. Doch verlassen kann und sollte sich darauf aktuell niemand.
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