Liebe Leserin, Lieber Leser,
Wasserstoff schlägt noch immer viel Skepsis entgegen, auch aus der Bevölkerung. Dass der alternative Kraftstoff tatsächlich eines Tages Öl und Gas ersetzen und die Welt in eine klimaneutrale Zukunft führen kann, daran bestehen so manche Zweifel. Befeuert werden diese von Stichwortgebern, die noch nie ein Interesse an einem Durchbruch hatten. Die Argumente sind oftmals an den Haaren herbeigezogen. Zuweilen ist etwa die Rede davon, dass physikalische Naturgesetze einen Einsatz von Wasserstoff unmöglich machen würden, obschon das Ganze durchaus schon hier und dort im Einsatz ist.
Es lässt sich wahrscheinlich endlos darüber sinnieren, wie einer solchen Voreingenommenheit am besten begegnet werden kann. Ohne jeden Zweifel spielt Bildung dabei aber eine zentrale Rolle. Daher ist es erfreulich, dass der Freistaat Bayern das Thema Wasserstoff aktiv in die Schulden trägt. Bereits zum zweiten Mal veranstaltet die Landesagentur für Energie und Klimaschutz (LENK) im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie den Schulwettbewerb H2@School, wie die Behörde auf ihrer eigenen Webseite mitteilt.
Wasserstoff zum Anfassen
Bei dem Projekt sollen Theorie und Praxis miteinander verbunden werden. Zunächst werden die Schülerinnen und Schüler ab der achten Klasse sich mit theoretischen Aufgaben zum Thema Wasserstoff beschäftigen müssen. Anhand daraus gewonnener Erkenntnisse sollen dann Beispiele für eine nachhaltige Wertschöpfungskette erarbeitet werden. Die zehn besten Teams erhalten Versuchsboxen mit einer Grundausrüstung, mit der entsprechende Experimente auf die Beine gestellt werden können.
Ziel des Ganzen ist es, Schülerinnen und Schüler für das Potenzial von Wasserstoff zu begeistern und auch ihre spätere Berufswahl womöglich in diese Richtung zu lenken. Natürlich ergeben sich daraus keine akute Auswirkungen. Doch findet zumindest eine Sensibilisierung für das Thema statt und selbst für Anleger ist das Ganze nicht gänzlich irrelevant. Denn Wasserstoff ist noch immer ein langfristiges Thema; nicht wenige Unternehmen peilen Durchbrüche bis zum Jahr 2050 an. Bis dahin könnte so mancher Schüler aus der achten Klasse schon lange zum alten Eisen in einem Konzern zählen.
Plug Power im Aufwind?
So viel Geduld haben die Börsen jedoch bekanntlich nicht. Wenngleich bei Wasserstoff-Aktien langfristige Entwicklungen eine Rolle spielen, so reagieren die Kurse doch auch nur allzu gerne auf kurzfristige Indikatoren. Im Falle von Plug Power sorgte dies vor dem Wochenende für gute Laune. Überraschend gute Arbeitsmarktdaten aus den USA senkten die Furcht vor einer Rezession und ausnahmsweise konnten davon auch die schwer angeschlagenen Wasserstoff-Aktien ein Stück weit profitierten.
Plug Power Aktie Chart
Plug Power konnte Kursgewinne von 4,4 Prozent erringen und sich damit bis auf 2,15 US-Dollar schwinden. Trotz kleinerer Verluste im nachbörslichen Handel ging damit ein erfolgreicher Handelstag zu Ende. Der größte Erfolg bleibt allerdings noch immer die Verteidigung der Linie bei 2 Dollar, welche an sich auf sehr niedrigem Niveau zu finden ist. Die Sektkorken knallen aber auf Seiten der Anleger wohl eher noch nicht.
Nel ASA zuckt noch
Gleiches gilt für die Aktie von Nel ASA, welche heute Morgen auf ihren jüngsten Zugewinnen noch etwas aufbauen konnte. Mit kleineren Zugewinnen im frühen Handel biss sich der Titel bei 0,40 Euro fest. Damit erobern die Bullen die erst kurz zuvor unterschrittene psychologische Unterstützung für den Moment wieder zurück. Das spricht auch dafür, dass eine verlorene Reservierung im Gigawatt-Bereich mittlerweile etwas besser verdaut werden kann.
Comeback-Impulse sendet die Aktie aber leider ebenfalls nicht aus. Die kleinere Gegenbewegung ist viel mehr das absolute Minimum, um einen unkontrollierten Sturz in die Tiefe noch zu verhindern. Wie gehabt bleibt das 52-Wochen-Tief bei 0,37 Euro in direkter Nähe und schon kleinere negative Signale könnten das Fass derzeit leicht zum Überlaufen bringen. Dem gegenüber stehen nur ausgesprochen wenige positive Signale und eine etwas bessere Laune an der Börse reicht als Argument für spontane Kurssprünge leider kaum aus.
Ballard Power: Besser als nichts
Recht ähnlich gestaltet sich die Lage bei Ballard Power, wo es mit dem Kurs am Freitag um immerhin 1,8 Prozent bis auf 1,70 Euro aufwärtsging. Mit dem Erreichen dieser vielleicht aus psychologischer Sicht noch interessanten Linie gelingt der Aktie ein minimaler Achtungserfolg, mehr aber leider auch nicht. Auch hier ist das 52-Wochen-Tief für den Geschmack der meisten Anleger noch viel zu nah.
Nun könnten sich Anlegerinnen und Anleger darauf verlassen, dass Zinsen weiter sinken, Rezessionen ausbleiben und im Rahmen dessen verstärkt in Wasserstoff-Projekte investiert wird. Das ist tatsächlich auch ein realistisches Szenario. Doch zum einen ist vollkommen offen, in welchen Zeiträumen dies stattfinden könnte und zum anderen wäre es mehr oder weniger ein Best-Case-Szenario. Ein solches als Fundament für eine nachhaltige Anlagestrategie zu verwenden, ist wahrscheinlich nicht besonders ratsam.
Warten auf neue Impulse
Unverändert müssen die Wasserstoff-Konzerne selbst Impulse setzen, um auch längerfristig das Interesse der Anleger wieder entfachen zu können. Diesbezüglich ist zuletzt leider zu wenig geschehen. Plug Power konnte einige kleinere Aufträge an Land ziehen, Ballard Power will die Kosten senken und Nel ASA ist sichtlich bemüht darum, ansatzweise Stabilität auszustrahlen. Doch nichts davon liefert Hinweise auf freundlichere Zahlen Daher sind Wasserstoff-Aktien für den Moment mit Vorsicht zu behandeln, trotz der langfristigen Chancen und der Hoffnung darauf, dass einige heutige Schüler in der Zukunft bahnbrechende Erfolge erzielen könnten.
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