Liebe Leserin, Lieber Leser,
langsam scheint sich in Sachen Wasserstoff endlich etwas zu tun. Nicht nur die Börsianer haben mittlerweile erkannt, dass es beim Ausbau schwer an Tempo fehlt. Auch aus Politik und Wissenschaft werden Forderungen immer lauter, endlich kraftvoll an der Expansion von Elektrolyseuren und Infrastruktur zu arbeiten. Deutschland beschreitet gewissermaßen einen Sonderweg, da hierzulande vor allem grüner Wasserstoff im Mittelpunkt steht. Kritiker bemängeln, dass dadurch die Ausbaugeschwindigkeit künstlich gedrosselt werden könnte. Experten sehen darin aber die einzige Möglichkeit, um die ambitionierten Klimaziele überhaupt noch einhalten zu können.
Es bleibt aktuell dabei, dass der große Durchbruch von Wasserstoff dem Reich der Fantasie vorbehalten ist. Doch mit kleinen Schritten geht es immerhin in die richtige Richtung. So etwa in Namibia, wo König Philippe im Rahmen eines Staatsbesuchs eine Anlage zur Herstellung von grünem Wasserstoff eingeweiht hat. Mit Sonnenenergie soll dort in Zukunft emissionsfrei Wasserstoff hergestellt werden. Dem Vernehmen nach handelt es sich um die erste Produktionsanlage ihrer Art in Afrika. Belgien wirkt an dem Projekt federführen mit.
Plug Power macht Hoffnung
Den Medienberichten ist nicht zu entnehmen, welche Kapazitäten die Anlage eines Tages mal erreichen soll. Doch es ist eher nicht davon auszugehen, dass damit plötzlich sämtliche Nachfrageprobleme gelöst werden. Es ist ein kleiner Schritt in die richtige Richtung und hoffentlich ein leuchtendes Beispiel für manch anderes Land und Unternehmen, die sich mit der Investition in Wasserstoff noch eher schwertun.
Für einen kleinen, aber dennoch nennenswerten positiven Impuls konnte kürzlich auch Plug Power sorgen. Der US-Konzern ließ mitteilen, seine Bemühungen im Bereich kryogener Ausrüstungen sowie dazugehöriger Dienstleistungen deutlich ausbauen zu wollen. Darüber berichtete unter anderem „Der Aktionär“. Es wurden auch gleich dazu passende Aufträge aus Nordamerika vermeldet. Ab dem vierten Quartal sollen erste Auslieferungen beginnen. Genannt werden als Produkte Lieferanhänge, Flüssigkeitslagertankt, Verdampfer, Steuersysteme und tragbare Geräte. Im Rahmen von strategischen Partnerschaften setzt CEO Andy Marsh darauf, verflüssigte Gase, darunter mit Sicherheit auch Wasserstoff, in Zukunft im großen Stil auf den Markt zu bringen.
Ein Zeichen der Hoffnung bei Nel ASA?
Finanzielle Details zu den neuen Aufträgen wurden freilich nicht genannt. Dennoch sendet Plug Power positive Signale aus, und das nur wenige Tage vor den anstehenden Quartalszahlen. Das versetzt die Anleger in gute Stimmung und mit dem Aktienkurs ging es am Donnerstag um respektable 6,5 Prozent bis auf 2,45 US-Dollar in die Höhe. Wie gehabt haben wir es hier noch nicht mit einem nachhaltigen Durchbruch zu tun. Doch in diesen Tagen sollte jeder Schritt in die richtige Richtung gewürdigt werden.
Plug Power Aktie Chart
Die gute Stimmung färbt auch ein wenig auf Nel ASA ab, wo es heute Morgen um immerhin 3,2 Prozent auf 0,45 Euro aufwärtsging. Neuigkeiten hatten die Norweger keine zu verkünden. Ein frischer Wind aus Zukunftshoffnungen zusammen mit tatsächlichen Aufträgen, wenn auch nicht für Nel selbst, lässt das zarte Pflänzchen der Zuversicht aber wieder aufblühen. Die Bullen bewegen sich ein Stück weiter weg von der Marke bei 0,40 Euro, die zuletzt nur durch eine Reservierung im Gigawatt-Bereich noch verteidigt werden konnte. Weiterhin stellen die Anleger sich die große Frage, ob und wann daraus noch ein tatsächliche Auftragseingang werden könnte.
SFC Energy liefert nach Luxemburg
Der jüngste Auftrag von SFC Energy fällt etwas bescheidener aus, lässt sich aber immerhin bereits in den Büchern niederschreiben. Das deutsche Unternehmen liefert Anlagen zur Notstromversorgung nach Luxemburg und strebt die tatsächliche Auslieferung bereits für das vierte Quartal an. Als Kunde tritt ConnectCom in Erscheinung, welches sich von den Produkten sehr überzeugt zeigt. Geschäftsführer Claude Dupont sieht in den Analgen von SFC Energy eine bewährte, wartungsarme und vor allem umweltbewusste Möglichkeit, um die Notstromversorgung von Kundensystemen zu gewährleisten.
Es ist eben eine solche Zuversicht, welche Wasserstoff-Aktien in den letzten Wochen und Monaten viel zu oft abhandengekommen ist. Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht die letzten Meldungen ihrer Art sein werden und auch in den nächsten Wochen weiterer Optimismus auf die Börsianer abfärben wird. Vielleicht wäre dann ein echter Turnaround in absehbarer Zeit doch noch ein realistisches Szenario.
Jetzt nicht nachlassen
Nun soll an dieser Stelle aber nicht zu weit vorgegriffen werden. Schließlich haben wir es leider schon häufiger erlebt, dass auf eine kurze Phase der Euphorie viel zu schnell schon wieder Ernüchterung folgt. Dabei lässt sich aktuelle nicht einmal von echter Begeisterung sprechen. Eher werden die enormen Sorgen der Börsianer etwas gelindert. Wichtig ist nun vor allem, dass der Newsflow weiterhin im positiven Bereich bleibt.
Alle Augen dürften sich da in der kommenden Woche auf Plug Power richten. Wie bereits erwähnt wird das Unternehmen frische Zahlen vorweisen. Ohne zu viel Vorfreude machen zu wollen, sind die Aussichten im Vorfeld nicht vollkommen katastrophal. So manche Herausforderung wird sich wahrscheinlich weiterhin bemerkbar machen. Doch vielleicht bekommen wir auch schon erste Effekte aus Produktionssteigerungen und neuen Aufträgen zu Gesicht. Denkbar wäre wohl zumindest, dass die schlimmsten Befürchtungen sich nicht bewahrheiten, was für einen veritablen Kurssprung bereits ausreichen könnte. Meine Hand würde ich noch nicht dafür ins Feuer legen, dass wir den Tiefpunkt bereits überschritten haben. Doch nach einem recht starken Tag für Wasserstoff-Aktien blicke ich optimistisch in die nahe Zukunft.
Plug Power-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Plug Power-Analyse vom 02. November liefert die Antwort:
Die neusten Plug Power-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Plug Power-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 02. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.