Liebe Leserin, Lieber Leser,
zwar arbeitet Plug Power unermüdlich daran, die eigene Expansion voranzutreiben und damit ein Wachstum zu erzielen. Dennoch liegt bei dem US-Konzern einiges im Argen. Mit Blick auf die Zukunft gibt es nicht nur offene Fragen zur Entwicklung der Auftragslage. Viel zu oft wird auch die grundsätzliche Überlebensfähigkeit des Unternehmens infrage gestellt, und das leider nicht grundlos. Vielleicht kann etwas frisches Blut im Vorstand ja dabei helfen, an dieser misslichen Lage etwas zu ändern.
Wie Plug Power kürzlich mitteilte, wird Dean Fullerton künftig als COO auftreten und damit mehr oder weniger die Nummer 2 im Unternehmen direkt hinter CEO Andy Marsh sein. Fullerton arbeitete zuvor rund 14 Jahre lang bei Amazon und war dort zuletzt als Vice President of Global Engineering and Security Services tätig. Mit den Abläufen in einem internationalen Großkonzern, noch dazu einem weitaus größeren als Plug Power, dürfte der Neuzugang also vertraut sein.
Begeisterung bei Plug Power
Plug Power selbst zeigt sich sichtlich begeistert über die Neuverpflichtung, redete aber nicht allzu konkret über Aufgaben, die auf Fullerton warten werden. Er soll eine zentrale Rolle dabei spielen, den Konzern zum Erreichen deiner strategischen Ziele zu lenken und operativ eine hohe Effizienz zu erreichen. Zudem soll eine Kultur der Innovation und von „High Performance“ geschaffen werden, was auch immer das bedeuten mag. Letztlich sind derartige Aussagen zwar enthusiastisch, aber wenig aufschlussreich.
Plug Power Aktie Chart
Dennoch ließen die Aktionäre sich auf das Ganze ein wenig ein. Die angeschlagene Plug Power-Aktie reagierte am Mittwoch mit Kursgewinnen in Höhe von 2,9 Prozent und der Kurs verbesserte sich wieder bis auf 2,47 US-Dollar. Die größte Freude an solchen Kursbewegungen bleibt allerdings weiterhin, dass Abstand zu Tiefständen bei 2,21 Dollar gehalten werden kann. Im Chart bleibt es aber bei einem noch immer aktiven Abwärtstrend, und daran wird auch der neue COO über Nacht wohl nur wenig ändern können.
Zu wenig, zu spät?
Abseits von Plug Power gibt es in Sachen Wasserstoff derweil durchaus greifbare Fortschritte zu vermelden. In Spanien erteilte die Regierung laut „n-tv“ ihren Segen für den Bau einer Wasserstoff-Pipeline zwischen Barcelona und Marseille. Das als H2Med bekannte Projekt soll bis zum Jahr 2030 jährlich zwei Millionen Tonnen grünen Wasserstoff nach Frankreich und darüber hinaus befördern. Ob diese Pläne aufgehen werden, bleibt aber wohl nochmal ein Thema für sich.
Nur wenige Tage zuvor brachte die deutsche Bundesregierung ihr Wasserstoffkernnetz auf den Weg. Es geht also voran bei der Infrastruktur, welche die Basis für jegliches Wachstum bei Wasserstoff-Aktien bildet. Euphorie kommt aber längst nicht überall auf. BHS-Vorstandmitglied Phillip Diekmann befürchtet laut der „Frankenpost“ beispielsweise, dass der Ausbau schlicht zu langsam geschehe und für die Wirtschaft damit zu einem Problem werden könnte. Die Fertigstellung wird derzeit für das Jahr 2045 angepeilt, mögliche Verzögerungen nicht eingerechnet. Dass in Deutschland bei Großprojekten nicht immer alles nach Plan läuft, dürfte leider wohlbekannt sein. Da ist es auch verständlich, dass viele Beobachter sich mit Begeisterungsstürmen vornehm zurückhalten.
Nel ASA tritt auf der Stelle
Zurückhaltung scheint auch bei der Aktie von Nel ASA das Gebot der Stunde zu sein. Seit Tagen tänzelt der Titel nun schon knapp oberhalb von 0,50 Euro vor sich hin und dabei scheint es auch heute zu bleiben. Im frühen Handel legte das Papier um kaum nennenswerte 0,7 Prozent bis auf 0,52 Euro zu. Große Veränderungen im Vergleich zu den vorherigen Handelstagen stellen sich damit nicht ein. Die Fortschritte beim Infrastruktur-Ausbau sind zwar grundsätzlich vorteilhaft für Nel ASA. Doch selbst die größten Optimisten erwarten sich spürbare Effekte bestenfalls zum Ende des Jahrzehnts.
Nicht einmal neue Hoffnungen auf sinkende Zinsen hinterließen am Mittwoch noch einen Eindruck. Dabei gilt auch dieses Thema als Hemmnis für Wasserstoff-Unternehmen. Jene müssen für ihre Investitionen tief in die Tasche greifen. In Zeiten hoher Zinsen treibt dies die Kapitalkosten in die Höhe. Doch das grundsätzliche Problem bleiben wohl weiterhin fehlende Großaufträge und damit auch ernüchternde Umsätze. Nel selbst belegte dies erst vor wenigen Tagen mit ernüchternden Quartalszahlen.
Cavendish Hydrogen bleibt antriebslos
Das im Frühjahr ausgegliederte Cavendish Hydrogen hinterlässt leider keine bessere Figur. 1,55 Euro standen hier am Donnerstagmorgen auf dem Ticker, was allein auf Monatssicht einen Verlust von 34,3 Prozent bedeutet. Die verlustreiche ehemalige Tochter von Nel erfährt auch auf eigenen Beinen offenbar keinen Schub bei der Popularität. Nach einem kurzen Höhenflug im Juni hat sich ein trauriger Abwärtstrend manifestiert, bei dem ein Ende nicht wirklich in Sicht ist. Das Papier richtet sich wohl erstmal im Kurskeller häuslich ein.
Wenn’s mal wieder länger dauert
Die wohl erfreulichste Entwicklung bei Wasserstoff-Aktien bleibt für den Moment wahrscheinlich, das es überhaupt Neuigkeiten zu sehen gibt. Das ist durchaus ein Gegensatz zum vergangenen Jahr als oftmals lange Zeit gefühlt Stillstand herrschte. Der schnelle Durchbruch ist aber weiterhin nicht in Sicht und für Investoren bleibt der Sektor ein Geduldsspiel. Abspeisen lassen die Börsianer sich längst nicht mehr nur mit irgendwelchen vagen Zukunftsversprechen. Gefordert sind konkrete und greifbare Prognosen. Vielleicht kann das neue Vorstandsmitglied von Plug Power dahingehend für neue Impulse sorgen. Verlass ist darauf aber freilich nicht und Wunder wird auch Dean Fullerton kaum vollbringen können, ohne im seine fraglos vorhandene Expertise auch nur ansatzweise in Abrede stellen zu wollen.
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