Liebe Leserin, Lieber Leser,
an den Märkten herrscht am Donnerstag allerbeste Laune. Die Fed entschied sich am Mittwoch, wie erwartet, die Zinsen ein weiteres Mal unangetastet zu lassen. Das allein ist aber noch kein Grund für die Börsianer, um gleich in Partylaune zu verfallen. Umso mehr freute man sich aber über Aussagen von Fed-Chef Jerome Powell für die absehbare Zukunft und im Speziellen für das kommende Jahr.
Zwar machte Powell deutlich, dass er jegliche Anflüge der Inflation auch in Zukunft mit aller Entschiedenheit bekämpfen möchte. Gleichwohl sprach er nun aber erstmals offen über mögliche Zinssenkungen in 2024. Geht es mit der Teuerungsrate also weiter abwärts, was sich in den letzten Monaten bereits beobachten ließ, so wird das Zinsniveau wieder sinken. Ob die EZB sich dem anschließt, ist bisher noch nicht bekannt. Die größte Überraschung wäre es aber wohl nicht.
Plug Power tanzt einen Freudentanz
Gute Neuigkeiten ergeben sich aus diesen Aussichten auch und gerade für Wasserstoff-Aktien. Denn in diesem Sektor wird noch immer kräftig investiert, während Umsätze sich in Grenzen halten und Gewinne oftmals gar nicht erst existieren. In einer genau solchen Situation befindet sich auch das US-Unternehmen Plug Power, welches an der Börse stets für besonders viel Aufmerksamkeit sorgt.
Geben die Zinsen in Zukunft nach, so wird es das Unternehmen deutlich günstiger zu stehen kommen, notwendige Kredite aufzunehmen und sich Altlasten zu entledigen. Was genau hier in Zukunft zu erwarten ist, das bleibt natürlich weitgehend offen. Zumindest ist die Wahrscheinlichkeit neuerlicher Kapitalerhöhungen aber etwas zurückgegangen. Das reicht aus, um die Bullen endlich wieder aus ihrer Deckung zu locken.
Im frühen Handel konnte Plug Power sich an den hiesigen Märkten um satte 12,2 Prozent verbessern und den angeschlagenen Kurs wieder bis auf 3,97 Euro hieven. Das reicht noch nicht ganz, um das bisherige Dezemberhoch bei 4,21 Euro wieder anzuvisieren. Immerhin nähern die Käufer sich aber der psychologischen Marke bei 4 Euro, und dass jene bis Handelsschluss noch übertroffen wird, scheint nicht undenkbar zu sein.
Auch Nel ASA wagt sich nach vorne
Bei Nel ASA herrscht ebenfalls wieder bessere Stimmung, wenngleich in einem sehr viel übersichtlicheren Ausmaß. Immerhin um 2,1 Prozent ging es hier im gleichen Zeitraum in die Höhe, was den Kurs nach dem letzten Crash wieder bis auf 0,61 Euro heben konnte. Vermutlich springen die Anleger weniger auf die Fed-Entscheidung an, da es sich um ein europäisches Unternehmen handelt. Sollte die EZB dem Beispiel ihrer US-Kollegen beim anstehenden Zinsentscheid aber folgen, wären ähnliche Erholungen wie bei Plug Power wohl vorstellbar.
Wer sich derweil um fundamentale Fragen Gedanken macht, der finden wenige bis gar keine neuen Impulse. Es bleibt dabei, dass Nel ASA zuletzt einen Auftrag verloren hat, statt endlich neue Eingänge vorweisen zu können. Im Falle von Plug Power sind zudem Fragezeichen ob der blanken Weiterexistenz des Unternehmens vorhanden. Doch all das lässt sich vielleicht als eingepreist ansehen, sodass es der guten Stimmung am heutigen Donnerstag nicht weiter im Weg stehen soll.
PowerTap Hydrogen Capital mit leeren Händen
Zumindest ein gewisses Fundament sollte ein Wasserstoff-Unternehmen aber vorweisen können, um die Anleger bei Laune halten zu können. Von PowerTap Hydrogen Capital lässt sich das nur bedingt behaupten. Das Unternehmen war in den letzten Jahren nie um große Versprechungen verlegen. Leider wurde davon bisher aber nur wenig in die Tat umgesetzt und manchem Anteilseigner ist der Geduldsfaden schon langte gerissen. Selbst an guten Tagen gelingen da kaum nennenswerte Kurssprünge.
Am Donnerstag ließen sich im frühen Handel zwar Aufschläge von 2,4 Prozent beobachten. In tiefstem Pennystock-Niveau hat das aber wahrscheinlich nur eine geringe Bedeutung. Der Kurs blieb bei 0,21 Euro und damit nur knapp über dem 52-Wochen-Tief bei 0,18 Euro stecken. Auf Monatssicht sind Abschläge in Höhe von 31,3 Prozent zu beklagen und an der Nachrichtenfront herrscht noch immer gähnende Leere. Es gab Zeiten, da konnten Anleger darüber hinwegsehen. Damit hat es sich aber ganz offensichtlich erst einmal erledigt.
Wasserstoff-Aktien: Blick nach vorn
Nüchtern betrachtet hat sich für Wasserstoff-Aktien zuletzt wenig verändert und neue Großaufträge bei den üblichen Verdächtigen lassen noch auf sich warten. Doch mit der blendenden Stimmung an den Märkten scheint endlich wieder die Hoffnung zurückzukehren. Bunte Vorstellungen einer Zukunft, in der Wasserstoff mehr die Regel als die exotische Ausnahme sind, machen es sich wieder in den Köpfen der Börsianer bequem. Bleibt es dabei, könnte es sich vielleicht um den Startschuss einer handfesten Erholung handeln.
So weit vorgegriffen werden soll an dieser Stelle jedoch noch nicht. Es bleiben auch die gewohnten Risikofaktoren bestehen. So lässt sich kaum ausschließen, dass der Siegeszug von Wasserstoff noch manche Verzögerung erfahren wird und im Zuge dessen Nel und Kollegen noch manche enttäuschende Meldung produzieren werden. Anleger können sich daher nicht darauf verlassen, dass es von nun an wie an der Schnur gezogen aufwärts gehen würde. Doch es lässt sich auch nicht völlig ausschließen, dass jetzt vielleicht noch die letzte Gelegenheit für einen günstigen Einstieg gegeben ist. In jedem Fall ist schwer zu empfehlen, Wasserstoff-Aktien in den kommenden Tagen und Wochen genau im Auge zu behalten. Es scheint sich etwas zusammenzubrauen.
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