Liebe Leserin, Lieber Leser,
längst nicht immer verhalten die Märkte sich nachvollziehbar. Das zeigt sich aktuell auch bei den Wasserstoff-Aktien, bei denen sich nur wenige neue Impulse ergeben haben. Versprochen wird hier und dort zwar noch immer die große Revolution für den Energiesektor. Wie gehabt hakt es aber an diversen Herausforderungen, teils fehlenden Investitionen und dem einen oder anderen Rückschlag. Dessen ungeachtet marschiert die Plug Power-Aktie nun schon seit einer Weile in Richtung Norden.
Unternehmensmeldungen um den US-Konzern sind eher rar gesät. Natürlich konnte zuletzt mit dem einen oder anderen neuen Auftrag gepunktet werden, worüber Leser dieses Newsletters bereits bestens im Bilde sein dürfte. Damit bedient Plug Power einen der wohl größten Kritikpunkte am eigenen Unternehmen, nämlich die kargen Auftragseingänge. Doch ist das Volumen der nun gemeldeten Order viel zu gering, als dass sich daraus nachhaltige Schlüsse ziehen ließen. Für die nächsten Quartalszahlen sind mit ziemlicher Sicherheit erneut hohe Verluste zu erwarten.
Plug Power: Grundlos glücklich?
Eine kleinere Erholung wäre wohl dennoch drin gewesen. Kaum richtig nachvollziehen lässt sich aber, dass Plug Power angesichts magerer Aussichten vom 52-Wochen-Tief bei 1,60 US-Dollar in Windeseile wieder die Marke bei 3 Dollar erklimmen konnte. Dort scheinen die Käufer noch immer nicht am Ende angekommen zu sein. Am Dienstag ging es um weitere vier Prozent bis auf 2,08 Dollar in die Höhe und auch nachbörslich waren Kurssteigerungen zu bewundern.
Plug Power Aktie Chart
Für die leidgeplagten Anteilseigner ist das zweifelsohne erfreulich und die Aufschläge sollen auch gar nicht schlechtgeredet werden. Doch ist dennoch davor zu warnen, dass solche wenig nachvollziehbaren Kursentwicklungen auf einem eher wackeligen Fundament stehen. Schon der nächste Rückschlag könnte vieles wieder zunichtemachen und trotz Notierungen oberhalb von 2 Dollar konnte der übergeordnete Abwärtstrend noch nicht mit letzter Konsequenz abgeschüttelt werden.
Wasserstoff auf dem Vormarsch?
Wer etwas tiefer gräbt, findet aktuell durchaus Neuigkeiten aus dem Wasserstoff-Bereich. Beispielsweise passte Spanien seine Energiestrategie kürzlich an und will seine Elektrolyseurkapazitäten nun bis zum Jahr 2030 auf 12 Gigawatt erhöhen. Zuvor wurden 11 Gigawatt in Aussicht gestellt. Das ist kein massiver Sprung, zeigt aber dennoch, dass Wasserstoff eine tendenziell größere Bedeutung zu erhalten scheint.
Vielleicht blicken einige Anleger auch optimistisch auf die H2 MEET 2024, die heute in Südkorea ihre Pforten öffnet und eine ganze Reihe an Ausstellern aus dem Wasserstoff-Segment bietet. Im Fokus stehen lokale Entwicklungen und hierzulande eher wenig bekannte Unternehmen. Das muss aber natürlich nicht bedeuten, dass es nicht dennoch sichtliche Fortschritte beim internationalen Ausbau der Wasserstoff-Industrie zu sehen geben könnte. Gerade nach den vielen Rückschlägen der letzten Jahre klammern sich die Börsianer an so ziemlich jeden Strohhalm.
Ballard Power schlägt zurück
Was auch immer die Stimmung heben mag, bemerkbar macht sich dieses Sentiment auch bei Ballard Power. Auch hier bekamen die Anteilseigner vor Kurzem erst bei 1,61 Dollar ein frisches Jahrestief zu sehen. Nun stemmen die Käufer sich etwas gegen diese Entwicklung. Nachdem es gestern um weitere 3,6 Prozent in Richtung Norden ging, konnte das Papier sich mit 1,73 Dollar aus dem Handel verabschieden. Natürlich ändert das wenig am noch immer katastrophalen Chart. Die Zugewinne der letzten Tage sind dennoch mehr, als so mancher Beobachter erwartet haben dürfte.
Vielleicht spielen gerade bei den nordamerikanischen Unternehmen auch die immer näher rückenden US-Wahlen eine Rolle. In einer Umfrage von Reuters konnte Kamala Harris ihren Vorsprung vor Donald Trump zuletzt weiter ausbauen. Im Wasserstoff-Segment wird die Möglichkeit einer weiteren Legislaturperiode unter den Demokraten als erfreuliches Szenario angesehen, da Donald Trump von Klimaschutz nicht viel hält und auch keine Notwendigkeit dafür sieht, Alternativen zu fossilen Brennstoffen ernsthaft zu verfolgen. Allerdings lässt sich auch hier nur spekulieren, ob all dies Einfluss auf die Stimmung der Aktionäre haben mag.
Nel ASA im Tal der Tränen
Dass es längst nicht durch die Bank in die Höhe geht, zeigt die Aktie von Nel ASA. Jene scheiterte kürzlich (mal wieder) an einem Versuch der Erholung und des Ausbruchs und stürzte in der Folge im hohen Tempo zurück in die Tiefe. Momentan hängt die Aktie bei 0,41 Euro fest und zeigte heute kurz nach Handelsbeginn keinerlei Ambitionen, an dieser misslichen Lage etwas zu ändern.
Unverändert droht der Sturz unter 0,40 Euro, was die Aktie zuverlässig in Richtung 52-Wochen-Tief bei 0,37 Euro führen könnte. Zwar konnten die Bullen nun schon seit vielen Wochen einen neuerlichen Rutsch in ungeahnte Tiefen verhindern. Verlass ist aber eher nicht darauf, dass es dabei auch bleiben wird. Das gilt besonders mit Blick auf die im Oktober anstehenden Zahlen, von denen angesichts weiterhin ausbleibender Auftragseingänge wohl nicht viel zu erwarten ist.
Das Prinzip Hoffnung
So lässt sich letzten Endes weiterhin nur darauf hoffen, dass Wasserstoff-Aktien ihren Tiefpunkt hinter sich gelassen haben mögen und die teilweisen Kursgewinne im Moment mehr sind, als nur ein kurzes Aufbäumen. Wie immer ist Hoffnung allein aber noch lange keine nachhaltige Anlagestrategie und Anleger tun gut daran, den teils eher dezenten Aufschlägen nicht blind über den Weg zu trauen. Zwar sollten letztlich langfristige Überlegungen im Vordergrund stehen. Doch um nicht enttäuscht zu werden, müssen die fraglos vorhandenen Risiken für die kommenden Tage, Wochen und Monate in jedem Fall Berücksichtigung bei eigenen Investmentüberlegungen finden.
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