Liebe Leserin, Lieber Leser,
nüchtern betrachtet geht es in Sachen Wasserstoff durchaus voran, wenn auch in einem eher gemächlichen Tempo. Doch ist es auch nachvollziehbar, wenn manche einer den Eindruck hat, dass auf jeden Fortschritt auch viel zu schnell Rückschritte folgen. Einen solchen erlebt gerade Österreich, wo der Versorger OMV das Ende aller seiner Wasserstoff-Tankstellen verkündete.
Das klingt im ersten Moment dramatischer, als es tatsächlich ist. Denn betrieben hat OMV nach eigenen Angaben ohnehin nur fünf Ladepunkte. Dennoch ist es für die Besitzer der rund 70 zugelassenen Wasserstoff-Autos in Österreich ein herber Schlag. Denn eine öffentliche Lademöglichkeit für diese Gefährte wird es in absehbarer Zukunft schlicht nicht mehr geben und wahrscheinlich hat nicht jeder Geld oder Lust, sich die entsprechenden Gerätschaften in den Vorgarten zu stellen. Damit steht nun auch ein dickes Fragezeichen darüber, ob Wasserstoff-Pkw überhaupt noch eine Zukunft haben.
Das Henne-Ei-Problem
Einige Autobauer wie Hyundai oder BMW halten an der Vision noch immer fest. Doch größtenteils scheint sich die Einsicht durchzusetzen, dass die Zukunft der Mobilität elektrisch sein wird. Zu diesem Schluss ist auch OMV gekommen. Dort sollen nun mehr Ressourcen in die Elektromobilität gesteckt werden. Die Anleger nehmen es dem Konzern nicht krumm. Die Aktie legte heute Morgen um 1,3 Prozent auf respektable 44,72 Euro zu.
Omv Aktie Chart
Die Entscheidung für den Rückzug sei laut IMV nach einer umfassenden Analyse der aktuellen Marktbedingungen gefallen. Mit anderen Worten fehlt es schlicht an der Nachfrage. Das ist aus rein unternehmerischer Sicht zwar nachvollziehbar. Es wirft aber ganz grundsätzliche Fragen um das Thema Wasserstoff aus. Denn mit einer geringen Nachfrage gibt es auch anderswo Herausforderungen. Doch wird die Nachfrage auch nicht ansteigen, wenn die grundsätzlichen Möglichkeiten für die Nutzung von Wasserstoff gekappt werden. Es ist das alte Henne-Ei-Problem, für das noch immer niemand eine überzeugende Lösung zu haben scheint.
Nel ASA müht sich ab
Betroffen ist davon auch Nel ASA. Jahrelang haben die Norweger an ihrer Expansion gearbeitet in bester Hoffnung darauf, dass Wasserstoff eines Tages schwer gefragt sein würde. Doch stößt man immer mehr an Grenzen. Die Ausgaben mussten mittlerweile gedrosselt werden, das Geschäft mit Tankstellen wurde schon im vergangenen Jahr ausgelagert. Es fehlt an Auftragseingängen, welche Investitionen im ganz großen Stil finanzieren oder wenigstens rechtfertigen könnten.
Das entgeht den Anlegern freilich nicht, welche Nel ASA nur noch in den Untiefen des Kurskellers kleine Erfolge gönnen. Eine kleine Erholung am Mittwoch ermöglichte immerhin den Sprung auf die Marke bei 0,20 Euro. Das ist besser als der nächste Tiefschlag, im Chart aber auch nichts Neues. Von einem Durchbruch kann weiterhin nicht die Rede sein.
ITM Power: Bis hierher und nicht weiter?
ITM Power punktete zu Wochenbeginn mit einer deutlich erhöhten Prognose, doch die Freude darüber scheint auch schon wieder nachzulassen. Ausgehend von rund 0,30 Euro konnten die Bullen sich bis auf etwa 0,40 Euro hochkämpfen. Das ist ein Plus von immerhin 33 Prozent. Doch an der psychologischen Marke angekommen ging es schon wieder an Gewinnmitnahmen, sodass heute Morgen nur noch 0,37 Euro auf dem Ticker standen. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Doch liegt noch ein langer Weg vor ITM Power und dem gesamten Segment und an den Märkten würde man sich eher einen einen beherzten Sprung als ein vorsichtiges Abtasten wünschen.
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