Liebe Leserin, Lieber Leser,
wer darauf gehofft hatte, dass 2025 beim Thema Wasserstoff, endlich etwas vorangehen würde, der wurde bitter enttäuscht. Sowie diese Zeilen entstehen schließen die hiesigen Märkte gerade ihre Pforten für das laufende Jahr. Das Fazit für den Sektor fällt wenig schmeichelhaft aus. Es ist noch immer Sand im Getriebe und dafür sorgen längst nicht nur anhaltende politische Debatten. Es zeigt sich auch immer wieder, dass es in der Praxis viel Nachholbedarf gibt.
Statt imposanter Projekte mit Leuchtturmcharakter haben wir es leider viel zu oft mit Ernüchterungen zu tun. So auch bei der Hedekrautbahn, die seit Mitte Dezember mit Wasserstoffantrieb zwischen Berlin und Groß Schönebeck verkehrt. Kaum zwei Wochen nach dem Startschuss machen sich nun schon die ersten Probleme breit. Wie „rbb24.de“ berichtet, kommt es auf der Strecke zu Einschränkungen.
Wasserstoff: Ein rares Gut
Grund dafür sind nicht etwa eine mangelnde Nachfrage oder Herausforderungen technischer Natur. Stattdessen fehlt es schlicht am Kraftstoff. Bei einer Wasserstofftankstelle fehlen wohl noch wichtige Bauteile und so ist die Versorgung ins Stocken gekommen. Gerade über die Feiertage müssen daher einige Züge zwangsweise stehenbleiben. Das ist nicht nur für Reisende ärgerlich. Es wirft auch kein gutes Licht auf den Wasserstoffsektor insgesamt.
Für dessen Kritiker ist das Ganze, gerade im Wahlkampf, ein gefundenes Fressen. Es ist auch längst nicht der einzige Fall dieser Art. Bereits im Oktober kam es im Raum Berlin und Brandenburg zu massiven Lieferengpässen bei Wasserstoff-Tankstellen. Nicht nur ist der Treibstoff rar und teuer. Mancherorts können Verbraucher sich aktuell wohl nicht einmal darauf verlassen, dass genügend davon vorhanden ist. In der Tat machen es solche Ereignisse schwierig, Wasserstoff schmackhaft zu machen.
Nel ASA im Sinkflug
Pünktlich zum letzten Handelstag wird die ohnehin schwache Stimmung an den Märkten damit noch weiter eingetrübt. Nel ASA tangieren die Vorgänge rund um die Heidekrautbahn eher weniger. Es fehlt allerdings auch an jeglichen positiven Impulsen und so haben einige Anleger den heutigen Tag offenbar noch genutzt, um Verluste zu realisieren, was bei der anstehenden Steuererklärung noch Vorteile mit sich bringen könnte.
Nel ASA Aktie Chart
Um 1,7 Prozent ging es letztlich abwärts, womit die Nel ASA-Aktie auf ihr vorheriges Tief zurückgefallen ist. Zeitweise wurde bei 0,226 Euro auch schon ein frisches Mehr-Jahres-Tief auf die Beine gestellt. Noch enttäuschender hätte das Jahr für den Titel kaum enden können. Nach mauen Quartalszahlen, rapide sinkenden Cashbeständen und ausbleibenden Auftragseingängen war es aber wohl leider schon abzusehen. Es wäre vielleicht verschmerzbar, würde es sich um einen Einzelfall handeln.
Plug Power kämpft ums Überleben
Tatsächlich gestaltet die Lage sich aber branchenweit schwierig. Die Plug Power-Aktie mag mit einem Schlusskurs von 2,27 Euro am Montag ein dezent besseres Bild hinterlassen als Nel. Der Eindruck täuscht aber. Denn zum einen ging es auch hier seit Jahresbeginn kräftig in die Tiefe (-47,2 %) und zum anderen steht es um den US-Konzern nochmal ein Stück schlechter als um Nel ASA.
Das neue Jahr beginnt mit massiven Unsicherheiten. Im Prinzip ist Plug Power kaum noch überlebensfähig. Über Wasser gehalten hat man sich in den letzten Jahren mit diversen Kapitalerhöhungen und Krediten. Ausstehend ist aktuell noch ein Darlehen vom US-Energieministerium. Darüber gab es aber nichts Neues zu hören und mit jedem ereignislosen Tag wachsen die Zweifel. Schließlich steht in gerade mal drei Wochen die Vereidigung von Donald Trump an, der von erneuerbaren Energien nicht allzu viel hält.
Sollte der Kredit platzen, würde Plug Power in noch unangenehmere Gefilde rutschten. Es würde sich dann wahrscheinlich nur noch die Frage stellen, ob die Anleger sich auf eine weitere Kapitalerhöhung oder noch Schlimmeres einstellen müssen.
Ballard Power ohne Antrieb
Der Blick in den Abgrund bei Plug Power könnte glatt als ein positiver Impuls für die Konkurrenz verstanden werden. Solche Gedankengänge sind allerdings wenig populär, wie der Blick auf Ballard Power zeigt. Dort rutschten die Kurse im auslaufenden Jahr sogar noch etwas weiter hinunter. Mit einem Schlusskurs von 1,53 Euro an den hiesigen Märkten verlor das Papier um satte 54,2 Prozent an Wert.
Die Probleme sind im Kern die gleichen. Auch Ballard Power fehlt es an frischen Aufträgen und mit einem Sparplan allein lassen die Anteilseigner sich nicht bei Laune halten. Neue Impulse gab es in den letzten Wochen leider nicht. Die Bullen können daher nur darum kämpfen, den Kurs auf seinem niedrigen Niveau zu stabilisieren. Selbst dabei geraten sie aber recht häufig unter Druck.
Die Hoffnung stirbt zuletzt
Auch der letzte Handelstag brachte letztlich keine Wende mit sich und 2025 scheint von noch mehr Unsicherheiten geprägt zu sein. Es braucht massive Anstrengungen, um Wasserstoff endlich aus der Nische herausholen zu können. Hierzulande wird aber lieber die Schuldenbremse gepflegt und in den USA wird die Energiewende nach den Wahlen mehr oder minder vollständig in Frage gestellt. Da fällt es nicht leicht, wieder zu Optimismus zu finden. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt, doch sie scheint beim Thema Wasserstoff schon auf lebenserhaltende Maßnahmen angewiesen zu sein. Lassen Sie sich die Laune dennoch nicht vermiesen. Wir werden uns im morgigen Newsletter noch damit beschäftigen, welche Lichtblicke es noch gibt. Vorab sei verraten, dass solche durchaus noch vorhanden sind.
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