Wasserstoff-Aktien: Nel ASA weiterhin auf dünnem Eis, wenig Auftrieb für Plug Power und es fehlt noch immer an durchschlagenden Impulsen!

Bei Nel ASA und Co. hängt die Stimmung weiterhin tief. Sowohl den Unternehmen als auch den Anlegern fehlt es an Planungssicherheit, was die Kurse zunehmend belastet.

Auf einen Blick:
  • Wasserstoff bleibt in der Politik ein beliebtes Thema.
  • Zu konkreten Zusagen können sich die Akteure hierzulande aber kaum hinreißen lassen.
  • Das hinterlässt an den Märkten nicht den besten Eindruck.

Liebe Leserin, Lieber Leser,

zum Tag der Industrie gab sich Bundeskanzler Olaf Scholz die Ehre und kam durchaus auch auf Themen wie Energieversorgung und Wasserstoff zu sprechen. In seiner gewohnt diplomatischen Art bemühte er dabei zuweilen viele Worte, um wenig bis nichts auszusagen. Private Investitionen sollen gefördert werden, Arbeitsanreize gesetzt werden und zudem sei man sich in der Bundesregierung bewusst darüber, dass die Energiepreise eine Herausforderung für den Standort Deutschland sind.

Nichts Neues gab es allerdings bezüglich der Kraftwerksstrategie und rund um das Wasserstoffkernnetz zu hören. Für Letzteres nickte die EU kürzlich Milliardenförderungen ab. Wasserstoff bleibt in der Agenda der Bundesregierung hoch im Kurs. Doch wer auf konkrete Zusagen durch den Bundeskanzler hoffte, wurde wieder einmal enttäuscht. Stattdessen gab es vornehmlich warme Worte zu hören. Die verhallen an den Märkten aber weitgehend ungehört, wo bis heute noch auf ein „Wirtschaftswunder“ gewartet wird, welches Scholz schon im vergangenen Jahr in Aussicht stellte.

Klare Signale gefordert

Es bleiben damit viele Fragezeichen bestehen, was weiterhin für Unmut sorgt. Klare Signale würde sich auch Christiane Averbeck von der Klima-Allianz Deutschland wünschen, wie sie gegenüber dem „ZDF“ verriet. Ohne solche befürchtet Averbeck, dass Deutschland in Sachen (grüner) Wasserstoff den internationalen Anschluss verpassen könnte.

Deutschland duckt sich also gefühlt ein wenig weg und würde die Wasserstoffrevolution am liebsten schmerzfrei und unter strenger Einhaltung der Schuldenbremse gestemmt bekommen. Ob ein solcher Ansatz erfolgversprechend ist, sei dahingestellt. Allerdings ist es auch nicht so, dass es anderswo momentan enorme Schritte nach vorne geben würde. Es sind eher Tippelschritte denn wirklich große Vorhaben, welche in diesen Tagen das Wasserstoff-Segment bestimmen.

Die Hoffnung allein trägt nicht

Manches Unternehmen kann sich da schon mal im Regen stehengelassen fühlen. Es fehlt in der Branche schwer an Planungssicherheit. An allen Ecken und Enden muss kräftig investiert werden, ohne dass derzeit ein ROI in greifbare Nähe rücken würde. Stattdessen blicken die Akteure im Sektor auf einen Kraftstoff, der im Vergleich zu fossilen Energieträgern noch immer viel zu teuer ist und auf eine Infrastruktur angewiesen ist, die vielerorts schlicht noch überhaupt nicht existiert. Es versteht sich von selbst, dass staatliche Unterstützung hier zwingend notwendig ist.

Ansonsten bleibt einzig und allein die Hoffnung darauf, dass Wasserstoff irgendwann einen Kipppunkt erreichen könnte, bei dem sich mit der Herstellung und dem Verkauf tatsächlich Geld verdienen ließe. Doch es wird seinen Grund haben, dass Nel ASA bei Auftragseingängen oftmals über finanzielle Details schweigt. Das entgeht den Anlegern letztlich nicht und die Hoffnung allein kann die Aktienkurse schlicht nicht besonders weit tragen.

Nel ASA im Überlebenskampf?

An der Börse spielen sich bei Nel ASA derzeit dramatische Szenen ab. Längst wurden das Lizenzabkommen in Indien sowie der holprige Börsengang von Cavendish Hydrogen verdaut. Was bleibt, sind einmal mehr ungewisse Zukunftsaussichten und die Zurückhaltung in der Politik erinnert die Anleger schmerzlich an die enormen Risiken für das innovative Unternehmen aus Norwegen. In der Folge ist der Aktienkurs nach einer viel zu kurzen Phase der Erholung schon wieder weitgehend in sich zusammengefallen.

Nel ASA Aktie Chart

Wie schon gestern kämpft Nel ASA heute weiter darum, nicht vollkommen den Boden unter den Füßen zu verlieren. Das klappt allerdings mehr schlecht als recht. Im frühen Handel ging es um etwas mehr als ein Prozent abwärts und der Kurs pendelte sich exakt auf der Unterstützung bei 0,50 Euro. Leser dieses Newsletters wissen, dass sich hier der wahrscheinlich letzte Support findet, bevor die Bären freie Bahn für einen Angriff auf das 52-Wochen-Tief bei 0,37 Euro hätten. Eben deshalb wirken die aktuellen Kursentwicklungen schon ein wenig wie ein Kampf gegen die Bedeutungslosigkeit.

Schwache Performance bei SFC Energy

Die Bundesregierung tut mit ihrem Herumdrucksen auch hiesigen Unternehmen aus dem Wasserstoffsegment nicht unbedingt einen Gefallen. SFC Energy steht zwar auf einem recht soliden Fundament und konnte zuletzt auch mit einigen neuen Aufträgen punkten. Aussichten auf einen fulminanten Durchbruch, welcher die Umsätze von überschaubaren Regionen in schwindelerregende Höhen katapultieren könnte, existieren aber nur in den Köpfen der Aktionäre. Dort scheinen sie aber wieder vermehrt auszuziehen.

Die Aktie musste heute Morgen ebenfalls Federn lassen und fiel um 0,7 Prozent auf 21,15 Euro zurück. Das wirkt noch überschaubar, reicht aber für ein Durchkreuzen der wichtigen 50-Tage-Linie nach unten aus. Die Charttechnik ist also eher nicht auf Seiten der Käufer und ohne neue Impulse scheint der Weg nach oben auch hier versperrt zu bleiben.

Auch Plug Power wird mit Sorgen belastet

Ein Talent dafür, Anleger zu verunsichern, hat nicht nur die deutsche Politik. Geht es um das Thema Wasserstoff, funktioniert das momentan auch prima in den USA, was sich am Aktienkurs von Plug Power hervorragend erkennen lässt. Minimale Zugewinne ließen das Papier am Montag auf 2,45 US-Dollar steigen. Hier angekommen bleibt es aber bei Kursverlusten von knapp 50 Prozent allein seit Jahresbeginn.

Jenseits des Atlantiks sorgen die Anleger sich vor allem um die grundsätzliche Richtung im Weißen Haus. Noch begegnet Wasserstoffunternehmen dort von der Regierung unter Joe Biden viel Wohlwollen und es stehen einige großzügige Förderungen an. Plug Power erhielt im Frühjahr eine frische Kreditlinie in Milliardenhöhe. Bekanntlich sind einige Vertreter der Republikaner damit aber nicht ganz einverstanden und sollte Donald Trump im November einen Wahlerfolg einfahren, stünde wohl das gesamte Engagement der USA in Sachen Wasserstoff unter einem großen Fragezeichen. Das sind auch nicht eben die freundlichsten Aussichten und so macht sich letztlich nicht nur in Deutschland, sondern weltweit Skepsis bei Wasserstoff-Aktien breit. Ob jene in ihrer derzeitigen Intensität berechtigt ist oder nicht, darüber kann momentan nur jeder selbst sein Urteil fällen.

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