Liebe Leserin, lieber Leser,
die Nel ASA-Aktie und die Plug Power-Aktie haben aktuell ziemlich gute Karten. Auch die ThyssenKrupp-Aktie als Wertpapier eines Blended Players entwickelt sich erfreulich. Das dürfte den Anlegern gefallen. Warum diese Wasserstoff-Aktien gerade einen Lauf haben, erfahren Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Pünktlich nach den Osterfeiertagen gibt es von Nel ASA wieder Unternehmensnews, wenn auch keine überraschenden. Denn am gestrigen Mittwoch teilte das Unternehmen mit, das man – wie geplant – die Elektrolyseur-Produktionsanlage in Herøya offiziell eröffnet habe. Doch die wichtigste Botschaft dabei ist für die Wasserstoff-Aktien generell weitaus entscheidender:
Grüner Wasserstoff: Ein echter Gewinner
Denn durch diese „weltweit erste vollautomatische“ Elektrolyseur-Produktionsanlage sei Nel ASA kurz davor, grünen Wasserstoff zu einem echten Gewinner zu machen. Diese Botschaft passt nicht nur zum Kursverlauf der Nel ASA-Aktie am gestrigen Mittwoch. Denn da konnte die Nel ASA-Aktie zuletzt wieder mit einem hoffnungsvollen Kursanstieg von sich reden machen.
Sie passt vor allem hervorragend in die Zeit. Denn derzeit tut sich was bei der Preisentwicklung und den Kosten bei der Produktion von grünem Wasserstoff. Lange Zeit hat es demnach danach ausgesehen, als sei der grüne Wasserstoff nicht wettbewerbsfähig. Doch seit Russlands Krieg gegen die Ukraine hat sich das geändert.
Grüner Wasserstoff profitiert von hohen Erdgaspreisen
Darauf hat der Analysedienst Bloomberg New Energy Finance kürzlich explizit hingewiesen. Demzufolge treibe dieser Krieg die Erdgaspreise so in die Höhe, dass grüner Wasserstoff in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) sowie in China inzwischen günstiger zu haben sei als fossiler Wasserstoff aus Erdgas.
Die Kosten für ein Kilogramm grauen Wasserstoff lägen in der EMEA-Region mit dem Einsatz von westlichen Elektrolyseuren bei 6,71 US-Dollar. So zitiert etwa das „Manager-Magazin“ aus der Bloomberg-Studie. Zum Vergleich: Für ein Kilogramm grünen Wasserstoff, der mit erneuerbaren Energien erzeugt werde, seien in den Regionen hingegen zwischen 4,84 und 6,68 US-Dollar fällig.
Grüner Wasserstoff: Sinkende Kosten
Ein ähnliches Bild zeigt sich laut der Studie auch in China: Dort lägen die Kosten für grünen Wasserstoff unter Verwendung chinesischer Elektrolyseure derzeit sogar nur bei 3,22 US-Dollar pro Kilogramm. Demgegenüber stünden 5,28 US-Dollar pro Kilogramm für grauen Wasserstoff, hieß es weiter.
Für die Autoren der Studie steht demnach außer Zweifel, dass „der Einmarsch Russlands in der Ukraine den Druck auf die weltweiten Erdgaspreis erhöht“. Diese hätten sich aufgrund des knappen Angebots ohnehin bereits auf Rekordniveau befunden. Was wiederum der Wettbewerbsfähigkeit von grünem Wasserstoff und Ammoniak in die Karten spiele.
Nel ASA macht Ernst
Sogar bei irgendwann auch wieder sinkenden Gaspreisen könnte sich zudem aus Sicht der Bloomberg-Analysten der Markt für grünen Wasserstoff als Alternative etablieren. Dafür wäre dann neben sozialen und ökologischen Gründen auch die Versorgungssicherheit ausschlaggebend. Denn sicherlich wollten nun viele Unternehmen und Staaten unabhängiger von Erdgas sein.
Bei Nel ASA nimmt man die Meldungen über sinkenden Kosten für grünen Wasserstoff dankend auf und unterstreicht das noch: Demnach bekräftigt man „sein Ziel, grünen Wasserstoff zu einem Preis von 1,5 $/kg zu liefern“. Dafür müsste es allerdings gelingen, die Investitionskosten auf ein Viertel des heutigen Niveaus zu senken.
Nel ASA: „Die besten alkalischen Elektrolyseure der Welt“
Schaffen wolle man das zum einen durch Skalierung und Effizienzsteigerung in der Produktion. Zum anderen ergebe sich dies durch Größenvorteilen und aus effektiven industriellen Partnerschaften. So erklärt es Nel ASA-CEO Jon André Løkke für die Zukunft. Aktuell betont er hinsichtlich der „bahnbrechenden Anlage“ auf Herøya vor allem eines:
„Auf Herøya produzieren wir die besten alkalischen Elektrolyseure der Welt.“ Derzeit mache grüner Wasserstoff nur ein Prozent des weltweiten Gesamtverbrauchs an Wasserstoff für Industrie und Mobilität aus. Nel ASAs Anlage auf Herøya stehe jedoch an der Spitze des Rennens, aus einem Prozent hundert zu machen.
Plug Power-Aktie: Wasserstoff-Deal zeigt Wirkung
Heißer Konkurrent von Nel ASA unter den Wasserstoff-Aktien ist und bleibt Plug Power. Denn auch die Plug Power-Aktie profitiert von der wachsenden Bedeutung des Wasserstoffs. Sicherlich ist hier die Kursentwicklung wie bei so vielen Wasserstoff-Aktien immer ein Stück weit volatil. Doch mittel- und langfristig heben die Finanzexperten den Daumen für die Plug Power-Aktie.
Daran haben dann auch immer wieder Meldungen wie die des Wasserstoff-Deals mit dem Einzelhandelsriesen Walmart ihren Anteil. Walmart kauft sei etwa zehn Jahren Wasserstoff bei Plug Power ein. Nun will man das Ganze ausweiten: Plug Power plant demnach, Walmart mit bis zu 20 Tonnen flüssigem Wasserstoff pro Tag zu beliefern.
Plug Power: Profite dank Hydrogen Shot-Programm?
Der Wasserstoff sei demnach eine entscheide Hilfe für Walmart, ein nachhaltigere Lieferkette aufzubauen. Im Rahmen dieser Nachricht ging es auch um die steigenden Energiepreise, namentlich des Ölpreisanstiegs. Plug Powers Deal mit Walmart dürfte Wirkung zeigen, heißt es. Im Hinblick auf die zwischenzeitliche Kursentwicklung der Plug Power-Aktie hat er das auch schon getan.
Außerdem dürfte der Deal die Wachstumsaussichten Plug Powers befeuern. Im Zusammenhang mit den Kosten für Wasserstoff wies das Magazin „Forbes“ auch auf das sogenannte Hydrogen Shot-Programm der Regierung von US-Präsident Joe Biden hin.
ThyssenKrupp-Aktie: Wasserstoff pusht
Dieses umfasse 8 Milliarden Dollar an Bundesforschungsgeldern. Ziel dieses Programms sei es demnach, die Kosten für die Herstellung von grünem Wasserstoff bis zum Ende des Jahrzehnts um 80 Prozent zu senken. Das wäre dann nur noch 1 Dollar pro Kilogramm. Und auch von diesem Programm könnte sowohl Plug Power als auch letztlich die Plug Power-Aktie profitieren.
Apropos profitieren: Kaum gibt es eine Meldung zum Thema Wasserstoff steigt auch der Kurs der entsprechenden Wasserstoff-Aktie. Das ließ sich in dieser Woche bei der ThyssenKrupp-Aktie beobachten. Denn diese konnte am Mittwoch Kursgewinne verzeichnen. Grund dafür könnte ein Bericht auf „Bloomberg“ gewesen sein. Darauf hat das Börsenmagazin „Der Aktionär“ hingewiesen.
ThyssenKrupp: Steigt Saudi-Arabien ein?
So habe Bloomberg unter Berufung auf Insider berichtet, dass Saudi-Arabien erwäge, mit seinem Staatsfonds eine Beteiligung an ThyssenKrupps Wasserstoff-Tochter Nucera einzugehen. Noch sei der Fonds bei seinen Überlegungen aber in einem frühen Stadium.
Berichten aus dem Januar zufolge könnte Nucera bei einem möglichen Börsengang auf eine Bewertung von rund fünf Milliarden Euro kommen, hieß es weiter. ThyssenKrupp wolle allerdings die Mehrheit behalten.
Saudi-Arabien: Wasserstoff ist das neue Öl
Auf Nachfrage von Bloomberg habe ThyssenKrupp die IPO-Pläne bestätigt. Einen Kommentar zu Saudi-Arabiens Pläne habe es jedoch nicht gegeben. Allerdings würde der Einstieg zu den Ambitionen des Landes passen, einer der größten Exporteure von Wasserstoff zu werden. Hinzu komme, dass ThyssenKrupp bereits mit dem Land in Sachen grüner Wasserstoff zusammenarbeite.
Wie auch immer es mit ThyssenKrupps Wasserstoff-Tochter Nucera und Saudi-Arabien nun tatsächlich weitergeht: Schon allein die Tatsache, dass ein Land, das mit Öl-Exporten märchenhaft reich geworden ist, nun auf Wasserstoff setzt, sollte zu denken geben. Und dürfte den Wasserstoff-Aktien weiteren Aufwind bringen.
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