Liebe Leserin, lieber Leser,
Wasserstoff-Aktien stehen weiterhin weltweit im Fokus von Finanzexperten und Investoren. Daher sind Momentaufnahmen von Nel ASA, Plug Power und Co häufig wenig aussagekräftig. Denn während sich die Kursverläufe der Wasserstoff-Aktien gefühlt stündlich ändern, bleibt Wasserstoff das Top-Thema der Wirtschaft. Mehr dazu lesen Sie im heutigen Newsletter Wasserstoff Briefing.
Verkehrte Welt! Da reibt man sich schon ein wenig die Augen: Am heutigen Freitagmorgen meldete das Finanzportal „finanzen.ch“, dass die Nel ASA-Aktie eine Kursrakete zünde. Es gehe steil aufwärts für das Wertpapier, hieß es. Laut Meldung zählte die Aktie demnach zumindest am frühen Morgen zu den Gewinnern des Tages. Das kann sich bekanntlich auch schnell wieder ändern.
Momentaufnahmen von Nel ASA und Plug Power
Die Momentaufnahme der Plug Power-Aktie hatte am Freitagmorgen überraschend ein umgekehrtes Vorzeichen: Hier ist – diesmal auf dem Finanzportal „finanzen.net“ – von einem der Verlustbringer des Tages die Rede. Denn die Aktie bewege sich im Minusbereich, hieß es. Was sich zugegebenermaßen jedoch natürlich ebenso schnell auch wieder ändern kann.
Dennoch ist es irritierend, wenn man zufälligerweise kurz zuvor die jüngsten Bewertungen der JPMorgan-Analysten Bill Peterson und Mahima Kakani zur Kenntnis genommen hat. Dabei geht es laut übereinstimmender Medienberichte auch um die Aktie des US-amerikanischen Wasserstoff-Spezialisten Plug Power.
Denn sie zählt demnach zu den „drei wachstumsstarken Transport- und Kraftstoffaktien, die JP Morgan immer noch liebt“. So zumindest kann man es auf dem Portal für Finanznachrichten „24/7 Wall St.“ nachlesen. Ausgangspunkte für die Einschätzungen der Aktien von ChargePoint, Enovix und Plug Power sind die Verunsicherung und die eher pessimistische Stimmung auf den Märkten.
Denn steigende Inflation und drohende Rezession hätten sich demzufolge vor allem auf sogenannte Wachstumsaktien negativ ausgewirkt. Damit sind dann auch die Aktien der Pure Player unter den Wasserstoff-Unternehmen betroffen, wie wir beobachten konnten. Gleichwohl habe vor allem das Inflationsbekämpfungsgesetz etwa bei der Plug Power-Aktie für kurzfristige Erholung gesorgt.
Plug Power mit „führender Rolle“
Damit gemeint ist der auch in diesem Newsletter Wasserstoff Briefing häufig schon zitierte Inflation Reduction Act (IRA). Für Peterson und Kakani ist demnach klar, dass Plug Power eine „führende Rolle im aufstrebenden globalen Wasserstoff-Ökosystem“ einnimmt. Hinzu kämen überdies die „attraktiven Expansionsmöglichkeiten am Horizont“ des Unternehmens.
Plug Power, so hieß es, arbeite weiterhin an Innovationen, suche nach weiteren globalen Partnern und Übernahmen und gewinne neue Kunden. Dass Plug Power, wie es laut Bericht heißt, „in den letzten 20 Jahren noch nie einen positiven Gewinn pro Aktie erzielt hat“, stört die Analysten offensichtlich nicht.
Gründe für die Zuversicht
Was die Experten hingegen zuversichtlich stimme sei zum einen die Protonen-Austausch-Membran (PEM)-Elektrolyseur-Technologie des Unternehmens. Zum anderen gäben auch die jüngsten Vereinbarungen mit großen Unternehmen wie der koreanischen SK Group und Renault im Bereich des grünen Wasserstoffs Anlass zu Optimismus.
Peterson und Kakani gingen demnach davon aus, dass das Gesamtvolumen des Marktes von Plug Power 200 Milliarden Dollar übersteigen könne. Denn das Unternehmen strebe eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von mindestens 50 Prozent beim Umsatz auf 3 Milliarden US-Dollar bis 2025 und mehr als 600 Millionen US-Dollar beim EBITDA an, hieß es.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Laut Bericht haben die Analysten ein Kursziel von 32 US-Dollar für die Aktie festgelegt. Das entspreche einem Aufwärtspotenzial von etwa 50 Prozent gegenüber dem aktuellen Kurs. Das durchschnittliche Kursziel von 28 Analysten liege bei 37,07 US-Dollar in einer Spanne von 25 bis 78 US-Dollar, hieß es abschließend.
Zugleich benennen die Experten auch die Risiken, die zu einem Abwärtstrend bei Plug Power führen könnten. Dazu gehören demnach zum Beispiel „ein Nachlassen der Anlegerdynamik“, das „Ausführungsrisiko“ und natürlich auch Kundenverluste, wie es heißt.
Neue Studie von McKinsey und dem Hydrogen Council
Die niedrigen Öl- und Gaspreise, ein stärkerer Preiswettbewerb durch batterieelektrische Fahrzeuge, neue Wettbewerber, eine veränderte Regierungspolitik und „verwässernde oder störende“ Übernahmen, zählt man auch zu den Abwärtsrisiken. Dennoch bleibt die Bewertung für Plug Power grundsätzlich positiv, denn das Unternehmen sei gut positioniert, um langfristig erfolgreich zu sein.
Zu dieser positiven Stimmung hinsichtlich der Wasserstoff-Aktie Plug Power passt eine aktuelle Studie von McKinsey. Die Unternehmungsberatung hat sie gemeinsam mit der Unternehmer-Organisation Hydrogen Council verfasst und in der ersten Oktober-Woche 2024 veröffentlicht. Unter dem Titel „Global Hydrogen Flows“ hat man die globalen Wasserstoffströme analysiert.
Wasserstoff als weltweites Handelsgut
Knackpunkt des Berichts: Man betrachtet hier Wasserstoff nicht mehr nur als Energieträger sondern als weltweites Handelsgut. Die Hauptaussage des Reports findet sich denn auch gleich zu Beginn: „Wasserstoffhandel als Schlüsselfaktor für eine effiziente Dekarbonisierung“, heißt es da etwa auf dem Titelblatt.
Zentral und wesentlich sei dafür die Optimierung der globalen Wasserstoffhandelsströme. Denn diese trügen dazu bei, die Energiewende zu beschleunigen. Dadurch sänken dann wiederum die Investitionskosten um 6 Billionen US-Dollar in der gesamten Lieferkette.
Wasserstoff bleibt ein Top-Thema
Eine Zahl, die man erst mal auf sich wirken lassen muss. Der Vollständigkeit halber muss man außerdem erwähnen, dass einzelne Berechnungen und Modellierungen des Berichts von anderen Forschern durchaus skeptisch gesehen werden. Denn sie kommen bei ihren Berechnungen zu anderen Ergebnissen. Darauf weist etwa die „WirtschaftsWoche“ hin.
Von hier aus ist kaum zu entscheiden, wer nun recht hat. Entscheidend für uns ist, dass Wasserstoff seine Karriere als Hoffnungsträger der Energiewende wohl noch weiter ausbauen kann. Wie spektakulär und lukrativ auch immer das Ganze dann tatsächlich ausgeht: Wasserstoff bleibt ein Top-Thema. Und Wasserstoff-Aktien dürften weiterhin für Aufsehen sorgen.
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